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Sonntag, 23. September 2012

Die Haltung eines Römers

aus 2007) Henker Sanson schildert die Haltung des ehemaligen Ministers Malesherbes angesichts des Urteils "Tod durch die Guillotine" im Jahre 1794:

Sanson betrat den Raum, in dem der Verurteilte bereits wartete. Der zog noch seine Taschenuhr auf, steckte sie in das Wams, setzte sich, und bot das Haupt zum üblichen Haarschnitt durch den Henker, damit die Guillotinierung nicht behindert werden konnte. Als die Schur fertig war, bat er, angesischts der nun schütteren Haarpracht die Perücke wieder aufsetzen zu dürfen. "Ich werde wohl ein Weichling bleiben bis zum Tode - ich fürchte nicht so sehr, mich zu verkühlen, aber die Kälte ist mir fürchte ich unangenehm!" Der Henker gestatette ihm also, sie aufzusetzen.

Als sie das Haus verließen, um auf den Karren zum Schafott zu steigen, stolperte der Minister fast auf der Treppe. "Das scheint man als schlechtes Omen deuten zu müssen," meinte er. "Ein Römer wäre an meiner Stelle wieder umgekehrt."




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