aus 2007) Henker Sanson "der Große" schreibt in seinen Erinnerungen mit deutlichem Unbehagen über zwei Erscheinungen, die seine Hinrichtungen in den Revolutionsjahren ab 1789 begleiteten:
Erstens war da eine Gruppe Frauen, die sich regelmäßig um die eintreffenden Wagen mit den Verurteilten einfanden und diese beschimpften und verhöhnten. Wobei sie dem Grundsatz folgten, daß je hübscher die verurteilten Frauen waren, sie desto heftiger und unflätiger schimpften.
Und dann war ihm noch ein Gehilfe aufgenötigt worden, Jacot, der sich als Narr gebärdete und die Verurteilten zu verunglimpfen suchte.
Dies alles neben dem oft vermutlich sogar bezahlten Volk, das die Verurteilten ohnehin schon mit Schmähungen bedachte.
Doch nicht immer hatten diese seltsamen Geisterchöre Erfolg. So wurden einmal 34 Frauen, die nicht mehr getan hatten als mit feindlichen Preußen getanzt zu haben, nachdem diese in Verdun eingezogen waren, zum Tode verurteilt. Eine war schöner als die andere, und ihr Schicksal rührte das Volk, und keine Schmähung hatte Erfolg - die Schönen taten dem Volk einfach leid.
Jacot bemühte sich noch mehr ... und endlich, nicht umsonst: Eine der Verurteilten nämlich erfreute sich so richtig an seinen Albernheiten, lachte herzlich, stieß ihre Schwester bei seinen Späßen an. Sanson meint, daß wenn ihre Hände nicht gefesselt gewesen wären, sie dem Hanswurst wohl noch Beifall geklatscht hätte. Als einzige am ganzen Platz.
***