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Samstag, 15. September 2012

Und Frau Fekter klatscht dazu, JUHUHU

Die österreichische Finanzministerin verkündet also nun, daß Europa "stabilisiert" sei. Die Anleihenkäufe der EZB, der praktisch grenzenlose Haftungsrahmen des Europäischen Sicherheits Mechanismus ESM, habe Europa jenen Boden verschafft, den es verloren hatte.

Damit ist eines klar: die historische Gelegenheit, über eine Roßkur die Wirtschaft des Kontinents auf gesunde Füße finden zu lassen, ist endgültig vertan. Die "Stabilisierung", die Fekter meint, ist nicht nur ein Fortschreiben der bereits erlebten Zwänge, sondern fordert deren Steigerung. Festgebunden wie noch nie, sind die Länder Europas gezwungen, ihre Bruttoinlandsprodukte weiter und in bereits bekanntem monetär verstandenem Rahmen "wachsen" zu lassen (sonst ist die Inflation, als unweigerliche Folge der Geldmengenausweitung, nicht abzufangen), weiter Wirtschaft als bloße Geldproduktion im Dienste der Ziele der Politik zu verstehen. 

Druck, der sich noch weiter in noch feinere einzelne Verästelungen und Refugien individueller Existenzen auswirken wird, denen jede Unberechenbarkeit endgültig abgeschnitten werden muß. Sodaß der Mensch endlich nur noch als Zulieferant objektiver Teile für das Fortbestehen eines mathematisch definierten Mechanismus gesehen werden kann, der ihn ausschließlich zum Teil einer Maschine macht. Aus welchem Schrecken er in noch mehr - wirtschaftsfördernde ... - "Unterhaltung" fliehen kann. Aus welcher vermassenden Selbstentfremdung ihn noch irrationalere Selbstentstellung, noch dichtere "soziale Mediennetzwerke" erretten sollen, gestützt von einem noch dichteren Netz von Psychologen als Ingenieuren der Selbstneutralisierung. Mit noch konsequenteren "Bildungsplänen", die die Seelenstrukturen schon von Kindheit an den Abstraktionen und Intentionen der zur Propaganda entarteten "Kommunikation" öffnen. Denn diese "Stabilisierung" verlangt noch totalere Kontrolle ...

EU-Ratspräsident Hermann van Rompuy verlangt bereits - wohlbegründet auf sieben (!) Seiten - die Auflösung sämtlicher Staatsbudgets, mit einem Zentralbudget in Brüssel. (Und: was liegt innerhalb der nun endgültig einzementierten, längst beschrittenen Logik näher? Es KANN ja gar nicht anders sein.) Sozialpolitik soll ohnehin EU-Sache werden, soweit sie es noch nicht ist. Wie fast sämtliche übrigen Politikbereiche, die nationale Politik schon lange nur noch zum unbedeutenden Vollzugsappendix machen.

Null eins zwo, Grün'o'Links sind froh!

Und EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, seines Zeichens Spanier? Der ist offenbar für die großen und hehren Ziele zuständig. Und schwadroniert mit glutvollen Augen von einem Europa starker und sehr individueller Nationen, die sich in einer glücklichen Föderation zusammenfinden sollen. Welche Prinzipientreue, welche Grundsatzfestigkeit! Immerhin ist er doch von der christlich-sozialen Fraktion der "Volksparteien" im EU-Konzert. Ganz gewiß wird er aber christliche Werte hochhalten, wir können ihm vertrauen. Also?

Sieben acht neun, stimmt die Rechte ein. 

Bis zur nächsten Krise, denn die ist mit 100 %iger Sicherheit unausweichlich - und wieder wird es der Faktor Mensch sein? Nein, noch mehr wird es der Faktor der Unberechenbarkeit immer komplexerer kybernetischer Systeme sein, das heißt schon jetzt ist gar nicht vorhersagbar, wie sich die europäischen Volkswirtschaften wirklich entwickeln - denn seltsamerweise steht unter allem der Mensch. Nur er kann nämlich Geld mit Wert füllen. NUR der Mensch. Keine Maschine für sich. Er wird nur noch zum Sündenbock taugen.

Doch wo bleiben drei bis sechs? Menschlein, schmecks.

Vielleicht wird es bis dorthin aber einen GSM, einen Globalen, oder gar einen KSM geben - einen Kosmischen Sicherheitsmechanismus. Der über weitere Geldmengenvermehrung, deren Höhe nur noch einem Gott vorstellbar ist, die Schienen in eine noch getriebenere Zukunft der Alternativlosigkeiten ermöglicht, die noch weitere Kontrolle über noch weitere Faktoren notwendig macht, in der alles Menschliche noch gefährlicher wird. Weil bei noch kleineren "Ablauffehlern" noch rascher wieder einmal alles zusammenbräche. 

Alles? Naja, die Politik auf jeden Fall.



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