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Montag, 13. Mai 2013

Abtrennung von der Quelle

Nur eine Andeutung soll es sein - aber weil Bewußtsein sich immer auf eigenes Fühlen bezieht, wird dieser Akt an sich als eigener empfunden, ja genau das muß er ja sogar sein, sonst wird überhaupt nichts bewußt (außer im Zwang, dem Leid.) Aus dem bloßen inneren ("technischen") Geschehen in der Erkenntnis hat man also bei jedem Wahrnehmungsakt das (in dieser Hinsicht: richtige) "Gefühl", ihn aus sich selbst generiert zu haben.

Das macht die Bedeutung des Aktes der Erfahrung selbst deutlich. Von diesem Akt hängt ab, welchen Rang das zu Erkennende hat. Ist seine Erlebnistiefe gering oder überhaupt verschwommen, kaum wahrnehmbar, wird das Erkannte, das Bewußtgewordene, auch entsprechend von seiner Quelle getrennt.

Die sittliche Leistung liegt ja auch in gewisser Hinsicht beim Rezipienten: Denn die Annahme fremden Geistes IST eine sittliche Leistung. Aber sie ist nur die eine Seite der Medaille, ja sogar nicht einmal die: sie ist nur die halbe technische Seite des Erkenntnisaktes, der aber nun ihr eigentlicher Grund fehlt, der Erkenntnis in den Geist heben könnte - und der ist personaler Natur.

Das ist der eigentliche Grund, in diesem Komplex wurzelt, warum Medien generell, aber im besonderen das Internet, die social media, zum Medium der Diebe, des nicht mehr vorhandenen Urheberrechts wurden und werden. Darin wurzelt gleichzeitig die Selbstüberschätzung als gar nicht abwendbare Folge der Internet-/social media.

Das Empfundene, sinnlich Dargebotene, wird als Eigenes empfunden, das geht nicht anders, aber seine Zusammenhänge mit dem Quell verblaßt bzw. wird überhaupt nicht mehr wahrnehmbar, es kann bestenfalls noch "dazugesagt" werden, während der Erkenntisakt selbst depersonalisiert, und damit enteigentlicht wird. Was zu schrecklichen Fehleinschätzungen, zu einer Struktur der Ungerechtigkeit sogar führt, weil menschlichen Selbstvollzug (anderer) nihiliert, einerseits. Weil es anderseits aber das Wesen des Geistigen (als Sittlichkeit) an sich verfehlt. Denn Geist kann nur der atmen, der ihn "von jemandem" aufnimmt. Dem solcherart - herkunftslos - Rezipierenden wird Geist zur bloßen technischen Information, die ihn aber in sich beläßt.

Daß sich dies in extremis (weil alles Menschsein grundlegend) dann auswirkt, wenn auch der Kult den Urheber des Geistes Gottes - Gott, im Priester, in der Liturgie - unsichtbar macht, dafür aber "seinen Geist" atmen möchte bzw. damit tatsächlich (ohne es zu wissen aber: in ganz anderer Form!) agiert, soll hier nur noch beiläufig erwähnt werden: Gottes Geist wird urheberlos bzw. ersetzt man den Urheber ...




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