Teil 2) Wir haben nicht zuviel, wie haben zuwenig Eigentum!
Sehr
wohl hat Eigentum damit auch identitäre Bedeutung. Das ist keine
"Schwäche" des Eigentümers, sondern Eigentum ist das Wesen des
Verhältnisses des Menschen zur Welt überhaupt - weil es das Wesen des
Verhältnisses von Gott zur Schöpfung ist, insofern ist ohnehin jedes
irdische Eigentum relativ, weil Verwaltung letztlich fremden Eigentums. Damit engstens zusammen hängt also die "Verdankung", die mit Eigentum verbunden ist. Wer Eigentum nämlich wirklich erwirbt, erfährt erst, daß er es verdankt, nur wer Eigentum wirklich erworben hat, in aller Mühe und Obsorge und Verantwortung, erfährt auch, daß er es letztlich nicht sich selbst verdanke. Nicht ... alleine!
Denn wer nun folgern würde, daß es reichte, sich auf Gott zu berufen, irrt wiederum. Sehr wohl gibt es die persönliche Verdienstlichkeit aus der erfüllten Demut. Den Eigentümer selbst also zu verachten, sein Eigentum aber zu achten, ist eine Aporie. Beides ist nicht zu trennen, und hat gerade bei Eigentum eine in höchstem Maß "innerirdische" Komponente, verdankt sich tatsächlich der sittlichen Leistung des Menschen, nicht nur oder einfach seiner mittleren Stellung als Ursache.
Denn wer nun folgern würde, daß es reichte, sich auf Gott zu berufen, irrt wiederum. Sehr wohl gibt es die persönliche Verdienstlichkeit aus der erfüllten Demut. Den Eigentümer selbst also zu verachten, sein Eigentum aber zu achten, ist eine Aporie. Beides ist nicht zu trennen, und hat gerade bei Eigentum eine in höchstem Maß "innerirdische" Komponente, verdankt sich tatsächlich der sittlichen Leistung des Menschen, nicht nur oder einfach seiner mittleren Stellung als Ursache.
Während
es für den anderen sehr wohl geboten sein kann, alles wegzugeben, das
seinen unmittelbaren momentanen Notwendigkeiten überhängt, oder sogar noch mehr. Dafür gibt es ja z. B. Klosterorden. Aber er berührt damit auf jeden Fall seinen Auftrag, den er in einem Gesellschaftsgefüge zu erfüllen hat und erfüllt, als Auftrag von Gott - zu sich selbst zu kommen, sich zu entfalten. In jedem Fall
hängt Eigentum (Besitz ist ja nur die Verfügungsgewalt über Eigentum) damit mit persönlicher Lebensgestaltung und -aufgabe zusammen. Und seine Sittlichkeit ist nicht auf ein formalistisches Moralgebot des "Nicht-Habens" beschränkbar. Wer Christentum so interpretiert, hat es nie verstanden. Schlägt mit der einen Hand Gott ins Gesicht, um ihn mit der anderen zu verhöhnen.
Daß sich hinter solchen Moralismen auch oft noch "Grün"-Gedanken verbergen, setzt der Angelegenheit ohnehin die Krone auf. Denn gerade die Umweltzerstörung, die sich die Grüne als Menetekel auf die Fahne geschrieben hat (und man deute das sehr wohl als Phänomen - Worte heißen, das heißt: befehlen! man lese es nur nicht in seiner vorgeblichen, aber täuschen sollenden Intentionalität), ist Folge der fehlenden persönlichen Eigentumsverhältnisse, wie sie (man lese u. a. Max Weber als Beleg) vor allem aus Haltungen stammt, namentlich dem Protestantismus, in dem dieses persönliche Verhältnis zur Welt (weil es diese selbst zum bloßen Nutzding entwürdigt) bedeutungslos für das eigene Schicksal wurde. Also wurde die Welt zum zweckhaften Ausreibefetzen, die in sich aber keinen Wert hat.
Daß sich hinter solchen Moralismen auch oft noch "Grün"-Gedanken verbergen, setzt der Angelegenheit ohnehin die Krone auf. Denn gerade die Umweltzerstörung, die sich die Grüne als Menetekel auf die Fahne geschrieben hat (und man deute das sehr wohl als Phänomen - Worte heißen, das heißt: befehlen! man lese es nur nicht in seiner vorgeblichen, aber täuschen sollenden Intentionalität), ist Folge der fehlenden persönlichen Eigentumsverhältnisse, wie sie (man lese u. a. Max Weber als Beleg) vor allem aus Haltungen stammt, namentlich dem Protestantismus, in dem dieses persönliche Verhältnis zur Welt (weil es diese selbst zum bloßen Nutzding entwürdigt) bedeutungslos für das eigene Schicksal wurde. Also wurde die Welt zum zweckhaften Ausreibefetzen, die in sich aber keinen Wert hat.
Der Sharing-Gedanke, sofern er nicht auf persönlichen Vereinbarungen beruht, wo jemand jemanden anderen konkret an seinem Eigentum teilhaben läßt, ist deshalb an sich inhuman. Und genau deshalb findet er in der Praxis auch immer sehr rasch sein Ende, weil dieses Eigentum keiner persönlichen Verantwortung mehr untersteht. Das zeigt sich am deutlichsten im Umgang mit öffentlichen Gütern, der Prototyp für "sharing".
Es ist eine der häufigsten Sünden der Gegenwart (und sie hat mit der Art des Erwerbs zu tun, wo schon Verfügungsmacht, Besitz, von der Person getrennt, weil auf gewisse Hinsichten hin abstrahiert wird, man denke nur an Mindestlöhne, Lohntarife, überhaupt den Sozialstaat, etc.) eben KEIN Eigentumsverhältnis aufzubauen. Der Wohlstand der Gegenwart ist zu allergrößten Teilen genau nicht Eigentum zu verdanken, sondern bloßem Besitz, als der Nutzkomponente von Eigentum. Kaum jemand in unseren Gesellschaften hat diesen Besitz noch rechtmäßig, weil kaum jemand Eigentum hat - nur die technische Nutznießung als Besitz.
Man denke nur an das Stichwort "Wegwerfgesellschaft" zur Illustration, das nämlich ein unbewußter Impuls ist, sich von dem unrechtmäßig erworbenen Besitz - ohne Eigentum - wieder zu trennen, indem man den Akt der Besitzergreifung schlichtweg verschwinden lassen will, um die Sünde zu verbergen. Es ist erhellend, diesen Gedanken auch auf viele südeuropäischen Staaten auszuweiten, deren staatlicher Bankerott - bei gleichzeitig hohem persönlichem Eigentumsstand, wie jüngst ermittelt wurde - aus genau dieser Problematik ganz anders verstanden werden kann, und wohl muß. Die man mit viel viel Geld zugeschüttet hat, das aber kein Verhältnis zum Erwerb, zur Mühe gewissermaßen, hatte. Das niemandem bzw. anderen "gehörte", denn alles gehört jemandem. Genau so hat man dieses fremde Geld auch verwendet, das man einfach loswerden wollte.
Und man denke an das Verhältnis von Aktienbesitzern zu dem Betrieb, den sie "besitzen", in seinem wesentlichen Unterschied zum Verhältnis von realen Unternehmern zu ihren Unternehmen, um diese Gedanken fortzuspinnen.
Ganz
sicher ist es nicht Zeichen der Entsagung, seinen Besitz einer anonymen
Allgemeinheit, einer abstrakten Verwaltungsmechanik zu überlassen. Das
verstößt schon rein als abstraktes Prinzip gesehen gegen das Gebot der
Verantwortung, gegen die Demut, die sich mit Eigentum, in dem Dinge in
einen immer ethischen Persönlichkeitskreis hineingenomen sind, wo das
Ding also nicht mehr getrennt von seinem Eigentümer gesehen werden kann.
Entsprechend
ist die Grundhaltung des Sharing eben nicht Entsagung - sondern
möglichst alles ZU HABEN, dem Eigentümer auf jeden Fall kein Eigentum
zuzusprechen, zu haben ohne Verantwortung. Das macht es auch so
zeitgemäß. Denn hinter der Forderung nach Besitzlosigkeit verbirgt sich
in diesen allen Fällen die Auslöschung der Distinktheit der Dinge, die
Zerstörung ihres Selbstseins als Grundzug aller Dinge, und damit die
Auflösung der Welt.
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