[Der vergeistigete Asket] verwandelt sich, und alle Eigenschaften seines natürlichen Wesens verändern sich. "Wer die Gnade hat", - sagt der hl. Makarius der Große - "hat einen anderen Verstand, einen anderen Sinn, eine andere Weisheit als die Weisheit dieser Welt."
Das Mönchtum selbst ist gar nichts anderes als Geistigkeit, und die Geistigkeit kann nicht umhin, Mönchtum zu sein. Und hier, für das mönchische Bewußtsein, wird die ganze Weit zu einer anderen. Indem sich der Mönch vom irdischen Leben entfernt, nähert er sich dem universalen Leben. "Nach der inneren Stimmung der Seele" - so sagt Nikita Stifatos - "verändert sich die Natur der Dinge"; "wer das wahre Gebet und die Liebe erlangt hat" - bezeugt derselbe - "der hat keine Unterscheidung der Dinge, der unterscheidet den Gerechten nicht vom Sünder, sondern liebt alle gleichmäßig und richtet sie nicht, wie auch Gott die Sonne leuchten läßt und den Regen sendet über Gerechte und Ungerechte."
Indem der Asket das Universum segnet, sieht er in den Dingen überall und immer göttliche Erscheinungen und göttliche Schriftzeichen; jede Kreatur ist für ihn eine Leiter, auf der die Engel Gottes in das Erdental herabsteigen; alles Irdische ist ein Bild des Himmlischen. Die ganze Natur ist für ihn ein "Buch", wie der hl. Antonius der Große von sich gesagt bat.
Pawel Florenski, in "Säule und Grundfeste der Wahrheit"
***