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Freitag, 31. Mai 2013

Warten auf die Wunderwaffen

Was die Energiewende mit dem Hitlerismus gemeinsam hat? Etwas ganz Auffälliges. So offensichtlich, daß es eben niemandem auffällt: Es ist das Warten auf die Wunderwaffen. Kaum ein Regime hat so davon gelebt, daß es darauf hoffte, daß die Techniker und Ingenieure alle Probleme lösen würden. Während die Gegenwart in Schutt und Asche sank, hofften die Menschen, aufgeputscht von den Politikern, deren politisches Überleben davon abhing, wie der Hitlerismus.

War die Schimäre der damaligen Zeit, der lebensbedrohliche Gegner, das Weltjudentum, so ist es heute der Klimawandel. Ihn zu bekämpfen wird keine Anstrengung gescheut, er ist das Leitziel, dem alles unterzuordnen ist, dem der totale Staat zu dienen hat, um eines größeren, um eines einzigen Zieles willen: dem des Überlebens.

Weil sich aber Schimären nie bekämpfen lassen, weil es sie nicht gibt, kann es auch keine "Lösungen" geben. Aber es gibt Phantasiemaschinen und -apparaturen, die zu errichten keine Mühen und Kosten gescheut werden. Säcke, in denen das Licht eingefangen werden soll.

Kraftwerke, die ein zweites Kraftwerk brauchen, damit aus dem ersten Strom herauskommt. (Weshalb sich der Strompreis natürlich verdoppelt.)

Und es braucht den Glauben an die Wunderwaffen. Es braucht die Ingenieure und Politiker, die immer wieder auftauchen und von neuen Lösungen sprechen, die nur noch perfektioniert werden müssen, dann seien sie Lösungen. Produktion von Stickstoff durch Windräder, der dann Turbinen antreibt, die Strom erzeugen. Energietransformationen, technische Komplexe, die 80 % Wirkverlust haben, also viermal so viel Strom benötigen, als sie dann abgeben. Und es braucht die Medien, die immer wieder von einem "findigen Ingenieur" in Schottland berichten, einem cleveren Erfinder in Buxtehude, oder einem phantastischen Konzept in einem ehemaligen Bergwerksstollen in einem Seitental des Ennstales.

Durchhalten! Noch ein wenig zuwarten! Nur noch wenige Monate, Jahre, jeden Moment kann die Geniallösung passieren, mit der dann alle Probleme vom Tisch sind! Der Magier der Gegenwart, der Ingenieur, arbeitet mit Hochdruck an einer Lösung, und er ist nahe dran! Ganz nahe dran! Haltet durch!


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Die Solarenergiebranche in Deutschland und Österreich ist bereits zusammengebrochen. Nicht einmal der vielgepriesene Beschäftigungseffekt, bei dem mit Steuergeldern künstliche Arbeitsplätze geschaffen wurden, blieb, das Geld ist wirkungslos verpufft. Solarpanele lassen sich in China oder Hongkong deutlich billiger herstellen. 100 Milliarden Euro wurden alleine in die Solarindustrie gepumpt. Gerade noch 8000 Arbeitnehmer weist die Branche mittlerweile auf, die Kollateralschäden der Firmenzusammenbrüche gar nicht zu rechnen.

Die Biospritbranche steht als nächste vor dem Kollaps. Soja- und Palmöl aus Argentinien, Malaysien und Indonesien kostet nur einen Bruchteil des Rapsöls aus deutschen Äckern, der noch dazu die Nachhaltigkeitskriterien nicht mehr erfüllt, weil seine globale Klimabilanz schwere Schlagseite hat. Weil diese Länder immer ausschließlicher nur für den EU-Raum Ölsaaten anbauen, gar ihre Urwälder dafür roden, um Geld zu verdienen, Wohlstand zu generieren, mit dem sie europäische Autos und amerikanische Unterhaltungselektronik kaufen können, und damit der Klimabilanz des europäischen Rapsanbaus zuzurechnen wären. Gleichzeitig müssen Futtermittel für die europäische Landwirtschaft zugekauft werden (was die nächste Forderung immer lauter macht: Reduktion des Fleischkonsums!), weil der inländische Raps (etc.) in die Ölmühlen wandert. Österreich ist erstmals seit vielen Jahrzehnten nicht mehr in der Lage, ausreichend Getreide für die Lebensmittel anzubauen, weil zu viel Getreide versprittet wird.


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Es ist wie der Blick in ein Irrenhaus, in das wir die Welt verwandelt haben.

Die wir aber noch retten, ganz sicher, eines Tages, vielleicht schon morgen, oder nächste Woche, oder nächstes. Mit einer neuen Wunderwaffe. Harret aus!





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