Die Presse schreibt: 600 Milliarden Euro haben Europas Bürger von 2004 bis 2012 für die
Förderung von erneuerbaren Energiequellen bezahlt. Die ganze Welt, so
die Hoffnung der Politiker, sollte dem Beispiel Europas folgen und so
die drohende Klimakatastrophe verhindern helfen. Die Realität sieht
anders aus: Die restlichen Staaten zeigten sich von den Klimaplänen der
EU denkbar unbeeindruckt, der Energieverbrauch auf dem Kontinent stieg,
ebenso die CO2-Intensität der Wirtschaft. Just der „Klimakiller“ Kohle erlebt eine Renaissance in Europa.
Die Subventionen für Energie seien zu hoch und falsch, kritisierte der
heimische Energieregulator Walter Boltz am Montag im Wiener Klub der
Wirtschaftspublizisten. Das Tempo, mit dem Europa die Energiewende
vorantreibe, sei zu hoch. Die massiven Förderungen „produzieren
haufenweise Fehlinvestitionen“.
Grund dafür: Viele Annahmen, die dieser
Politik zugrunde liegen, hätten sich nicht bewahrheitet. Europa hat
seine Strahlkraft als globales Ökovorbild überschätzt, ob die
Klimakatastrophe wirklich kommt, ist längst nicht ausgemacht, und das
erwartete Ende der fossilen Energieträger ist mit dem Schiefergasboom in
den USA in weite Ferne gerückt. [...]
Das hat Folgen, warnt Boltz. In Europa würde nicht nur die Energie durch
Umlagen unnötig verteuert, auch die Konkurrenzfähigkeit des Kontinents
stehe an der Kippe. Denn in vielen Erdteilen seien Strom und Gas
deutlich billiger zu haben als in Europa. Die energieintensive Industrie
werde sich hüten, in Europa frisches Geld zu investieren. Es sei an der
Zeit, sich zu überlegen, ob man das wirklich wolle. Bei der
Ökostrom-Subventionierung in Europa ortet Boltz eine Art
„Massenhysterie“.
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