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Freitag, 24. Mai 2013

Auf dem Weg zu Einsichten

Die Presse schreibt: 600 Milliarden Euro haben Europas Bürger von 2004 bis 2012 für die Förderung von erneuerbaren Energiequellen bezahlt. Die ganze Welt, so die Hoffnung der Politiker, sollte dem Beispiel Europas folgen und so die drohende Klimakatastrophe verhindern helfen. Die Realität sieht anders aus: Die restlichen Staaten zeigten sich von den Klimaplänen der EU denkbar unbeeindruckt, der Energieverbrauch auf dem Kontinent stieg, ebenso die CO2-Intensität der Wirtschaft. Just der „Klimakiller“ Kohle erlebt eine Renaissance in Europa.
 
Die Subventionen für Energie seien zu hoch und falsch, kritisierte der heimische Energieregulator Walter Boltz am Montag im Wiener Klub der Wirtschaftspublizisten. Das Tempo, mit dem Europa die Energiewende vorantreibe, sei zu hoch. Die massiven Förderungen „produzieren haufenweise Fehlinvestitionen“. 

Grund dafür: Viele Annahmen, die dieser Politik zugrunde liegen, hätten sich nicht bewahrheitet. Europa hat seine Strahlkraft als globales Ökovorbild überschätzt, ob die Klimakatastrophe wirklich kommt, ist längst nicht ausgemacht, und das erwartete Ende der fossilen Energieträger ist mit dem Schiefergasboom in den USA in weite Ferne gerückt. [...]

Das hat Folgen, warnt Boltz. In Europa würde nicht nur die Energie durch Umlagen unnötig verteuert, auch die Konkurrenzfähigkeit des Kontinents stehe an der Kippe. Denn in vielen Erdteilen seien Strom und Gas deutlich billiger zu haben als in Europa. Die energieintensive Industrie werde sich hüten, in Europa frisches Geld zu investieren. Es sei an der Zeit, sich zu überlegen, ob man das wirklich wolle. Bei der Ökostrom-Subventionierung in Europa ortet Boltz eine Art „Massenhysterie“.




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