Es "tut jeder", es gehört zum alltäglichen Geschäft der PR-Abteilungen der Unternehmen. Ob im Buchgewerbe oder am Markt für Elektronikgeräte. Bei Samsung wurde es nun publik: Der koreanische Konzern hat taiwanesische Studenten dafür bezahlt, daß sie in Internetforen die Konkurrenz schlecht, die eigenen Produkte gut redeten.
Das Überraschendste dabei ist, daß die Welt überrascht tut. Denn so ist unser Leben aufgebaut: Was als Faktor für den Wirtschaftserfolg erkannt wird, ist im nächsten Moment Element der Manipulation. Nicht einmal aus "Gier", sondern aus vermeintliche Überlebensnotwendigkeit der Art Wirtschaft, die wir längst haben. Technik ist an sich die Beherrschung aller Wirkfaktoren. Ist das Leben technisiert, ist der Griff der Mechanismen nach allen Faktoren nur logische Folge.
Nachdem Vertrauen auf Drittmeinungen, auf deren Empfehlungen essentieller Bestandteil für einen vollautomatisierten Internet-Verkaufsablauf ist, nahmen sich sofort die Unternehmen dieser "Empfehlungen" an. Was ist eine Empfehlung eines Freundes - als letzter Rest von Wirklichkeit im wirtschaftlichen Cyberspace - wert, wenn davon ausgegangen werden muß, daß er dafür bezahlt wurde, damit irgendwelche Interessen verknüpft?
Darin zeigt sich auch von dieser Seite, auf welch tönernen Füßen auch diese Zukunftshoffnung des Technizismus, seine Utopie steht. Sie kalkuliert mit Faktoren, die es so gar nicht gibt.
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