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Samstag, 25. Juni 2016

Die Zeit ist noch nicht gekommen

Für eine wirkliche Richtungsänderung, für fundamentale Machtwechsel aber reicht es noch nicht. Dazu reicht auch ein Wirklichkeitseinbruch wie die Flüchtlingskrise nicht. Nicht in Deuschland, nicht in Österreich, nicht in Großbritannien. Denn zu viele Völker haben in ihrer Grundverfaßtheit bereits eines verloren: Die fähigkeit, den Mut, die Sittlichkeit, ihr Leben schöpferisch zu gestalten. Die Briten werden auch den Austritt aus der EU nicht wagen, das wagt der VdZ bereits am Vortag zu der dortigen Abstimmung zu sagen. Nicht nur, weil die Gegenmächte zu massiv, zu stark sind und vor nichts zurückschrecken. Es wird auf derzeitigen Schienen nirgendwo in Europa wirklich eine Änderung geben. Nicht zumindest in Westeuropa, vermtulich auch nicht in Mittel-Osteuropa. Dazu bräuchte es einen fundamentalen Mentalitätswechsel. Der ist aber nicht in Sicht.

Immerhin hat sich am Beispiel Großbritannien wieder einmal eines gezeigt: Wie sich die Demokratie entwickelt hat. Wo sich überall Richtungen gegenüberstehen, die je von annähernd einer Hälfte der Bevölkerung vertreten werden, die den Interessen und dem Willen der anderen Hälfte unvereinbar gegenüberstehen. Das ist die eindeutige Wurzel einer Radikalisierung. Die Demokratie hat überall und ausnahmslos Situationen geschaffen, in denen eine abstimmungsmäßige Minderheit von einer Mehrheit diktiert wird. Den großen Rahmen eines gemeinsamen Willens eines Volkes - Grundlage jeder Demokratie! - gibt es nicht mehr. Nirgendwo. Die Demokratie hat in wenigen Jahrzehnten die Völker extrem gespalten.

Was direkt mit einer unschöpferischen, impotenten, und deshalb brutalen, diktatorischen Elite zu tun hat. Die ist nicht einfach so aus dem Sattel zu heben, das läßt sich bereits jetzt und für ganz Europa sagen. Die Macht der Eliten ist nicht zu überwältigen. Da müßte etwas ganz anderes passieren - da müßten wirklich schöpferische Personen auf den Plan treten. Aber wo wären die?

Denn ein solcher Mentalitätswandel entwickelt sich nicht linear. Der entwickelt sich nur in Sprüngen. Es braucht sprunghafte Zustandswandel, und die sind nicht vorhersehbar, und die stehen auch nicht in der Macht aller möglichen Bewegungen. 

Es fehlt an den Persönlichkeiten, an denen sich Europa noch einmal aufrichten und aus sich selbst reformieren könnte. Daß sich solche nicht finden, muß auch in der Medienstruktrur begründet liegen. Es muß vor allem aber damit zu tun haben, daß Europa wie in einem hartgewordenen Kleberansatz festzustecken scheint. Im letzten wollen die Menschen keine fundamentale, mutige, schöpferische Änderung der bloßen, unschöpferischen, extrem konservativen Ablaufoptimierung, die sich in unseren Ländern abspielt. Vermutlich ist es die soziale Sicherheit, die alle Seelen gelähmt hat und zu lähmen vermag.

Irgendetwas an dieser ganzen Sache mit den Oppositionsbewegungen - AfD, FPÖ, FN, usw. - muß folglich ganz anders gedacht werden. Irgendetwas daran geht in der herkömmlichen Weise zu denken, zu sehen, prinzipiell nicht auf. Sie werden den Zug nicht aufhalten, der auf seinen Schienensteht und dahin donnert.





*180616*