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Dienstag, 14. Juni 2016

Doch kein "Seht Ihr, da habt Ihr's"?

Natürlich haben sich die Klimophanten sofort draufgesetzt um es als Beleg für ihre apokalyptischen Szenarien zu verwenden. Aber sie mißbrauchen in den mittlerweile riesigen, Anfang Mai ausgebrochenen und zum Zeitpunkt dieser Niederschrift schon eine Woche immer stärker wütenden Waldbränden in McMurray in der kanadischen Provinz Alberta eine Naturerscheinung, die für die Natur selbst von allergrößter Bedeutung ist. Denn in nicht dicht genug bewirtschafteten Wäldern ist das Feuer eine entscheidende Quelle für die Erneuerung des Waldes.

EIKE bringt dazu interessante Meldungen aus Kanada und Australien, das ähnliche Probleme mit seinen Wäldern hat, und deren oft riesige Waldbrände mit derselben Neigung zusammenhängen, möglichst sofort jeden noch so kleinen Waldbrand zu bekämpfen. Ja manche Samenarten der Nadelwälder der borealen Wälder (wie sie sich in Nordkanada und über den gesamte tundrisch-sibirischen Waldstreifen darstellen) brauchen für ihre samentragenden Zapfen sogar das Feuer, um durch diese Katharsis erst fruchtbereit zu werden. Mit zu vielen großen Bäumen ändert sich ja die gesamte Ökologik eines Waldes.

„Die borealen Wälder sind ein Ökosystem, das vom Feuer abhängig ist! Die Fichten und Tannen – sie brauchen das Feuer“, sagte Bernie Schmitte, Forstmanager in Fort McMurray. „Sie müssen brennen, um sich selbst regenerieren zu können, und diese Spezies haben sich an solche Brände angepasst. Ihre Zapfen können sich sich erst nach einem solchen Feuer öffnen [und haben dann keine Wachstums-Konkurrenten. Anm. d. Übers.], und die Bäume haben sich angepasst dergestalt, dass wenn sie alt sind und ersetzt werden müssen, sie sich sozusagen dem Feuer zur Verfügung stellen“.

Wie hier schon vor einiger Zeit auseinandergesetzt, ist die einseitige Betrachtung von Waldfeuern in naturbelassenen Zonen als sofort zu bekämpfendes Übel - weil halt jedes Feuer ein Übel sei - so bewirkt die Unterdrückung schon kleinster Waldbrände ein immer weiteres Altern der Bäume, die schließlich zu einer Gefahr nicht nur für das Aufkommen des Nachwuches bilden, sondern auch die Gefahr von Waldbränden mit schließlich riesigen Ausmaßen (weil diese Wälder nun zu kritischen Systemen geworden sind) steigt. 

Viel zu diesen eigentlich der Kinetik zuzurechnenden Erkenntnissen hat die Entwicklung der Erdbebenvorhersage beigetragen. Wo man festgestellt hat, daß die tektonischen Spannungsaufbaue und -lösungen alles andere als linear verlaufen, und deshalb nur eine pinzipielle Vorhersagen, aber keine über Zeit und Größe eines Ausbruchs möglich machen. Denn im Gegenteil, kann in solchen komplexen Systemen ein an sich sehr kleiner Einzelanlaß den Totalkollaps des Systems auslösen. Anlaß und Gesamtwirkung stehen hier in keiner größenmäßigen Zuordnung. Bei Wäldern ist es ganz ähnlich, weshalb man etwa im Yellowstone-Nationalpark die Taktik der Waldbrandbekämpfung bereits verändert, indem man kleinere Waldbrände zuläßt. Oder, wie in Australien bereits häufig, große Wälder durch künstlich angelegte Schneisen in kleinere Abschnitte teilt.

Mit Klimawandel hat solche Katastrophik also nichts zu tun. Eher mit der menschlichen Neigung zu neurotischer, klinischer Sauberkeit, die man Waschzwang nennt und nicht die geringste Störung eines vorgestellten Perfekten zulassen will, dem man aber jede Dynamik des Selbstseins (das ja im Widerstand, in der Begegnung erst zu jener Aktivität angeregt wird, die es dann eben sein läßt - und zu sein ist eine Aktivität) nimmt.





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