Teil 3) Widersprüche -
Warum die katholische Ehevorbereitung sogar Ehen ungültig machen kann
Wenn ein Paar heiraten
will, und dabei will, was "man mit Ehe eben will", und wenn beide
getauft sind, wenn die einer Ehe wesensnotwendige Öffentlichkeit (und
dazu gehört natürlich die Kirche ALS ecclesia, als Versammlung der
Menschen, gleichwesentlich zur Ehe, die nie autonomistisch - als reines "Paargeschehen" - verstanden werden darf) ist diese AUCH SAKRAMENTAL gültig, ob sie nun ein paar Sätze
aus dem Katechismus kennen oder nicht. Selbst, wenn sie einigen dieser
Sätze bewußt bzw. rational widersprechen würden. (Und das tut die bei
weitem überwältigende Mehrheit gerade der Getauften und Katholiken, und
es fäng schon im ersten Buch der Bibel an, der Gruindlage des Glaubens
überhaupt: beim Schöpfungsbericht.) Diese Tatsache ist vollständig davon zu trennen, wieweit ein Mensch diesem übernatürlichen Anruf durch ein entsprechendes Leben mit Gott genügt oder nicht. Es wirkt sich nicht auf die (sakramentale) Gültigkeit der Ehe aus.
(Wie tief diese Dimension im Menschen natürlich verankert ist, als Hinweisendes, zeigt sich darin, daß es keine Kultur, kein Volk auf der Welt gibt, in dem sich die Eheschließung nicht in einer Zeremonie vollzieht, die zumindest AUCH religiös bzw. vom Religiösen durchdrungen ist, die NICHT Kult ist. Die Eheschließung ist überall Kult eines Gründungsaktes der ganzen Welt, nicht einfach einer privaten Angelegenheit.*)
(Wie tief diese Dimension im Menschen natürlich verankert ist, als Hinweisendes, zeigt sich darin, daß es keine Kultur, kein Volk auf der Welt gibt, in dem sich die Eheschließung nicht in einer Zeremonie vollzieht, die zumindest AUCH religiös bzw. vom Religiösen durchdrungen ist, die NICHT Kult ist. Die Eheschließung ist überall Kult eines Gründungsaktes der ganzen Welt, nicht einfach einer privaten Angelegenheit.*)
In den allermeisten Fällen ist es
wohl heute sogar angebracht, über gar nicht zu viele Glaubenssätze zu reden. Das
macht die Leute oft erst an Aporien in ihrem Denken stoßen, die sie zu
verunsichern vermögen. Gerade das natürlichste läßt sich am wenigsten
"argumentieren" - es IST einfach. Junge Menschen müssen wollen, was man
als Eheleute will, wie sie es fühlen und kennengelernt haben, basta. Das
müssen sie nicht einmal selber entscheiden im Sinne von aussuchen, es
genügt die Zustimmung. Die Vernunftehe wird leider völlig mißverstanden
und denunziert, weggeschwemmt von einem grotesk verzerrten,
romantisierten, bewußt gestellten Begriff von "Liebe". Und das gilt es
zu prüfen, das gilt es zu sehen und zu suchen: Wollen sie das
"intuitiv"? Und stimmen sie dem zu?
Denn natürlich ist
der Mensch nicht fragmentierbar, sodaß er eine fleischlich-intuitive
Entscheidung treffen könnte, die er bewußt gar nie treffen würde, und
die ist dann auch noch bindender als das bewußte Sagen. Das ist nicht
Freiheit. Vielmehr muß der Mensch eben auch in seinem bewußten Denken
sich binden, dort also, wo die Weltschöpfung ansetzt: im Wort.
Meinetwegen, ja, dort kann "Ehelehre" ansetzen, diese Dinge vor Augen zu
stellen, bejahbar zu machen, so sie wirklich nicht gewußt sind (seltsamerweise weiß es aber so gut wie jeder), in voller Kenntnis der Spannung zwischen logos und materia,
Fleisch und Form.
Aber wo es am Gehorsam mangelt, sich der Form der
Ehe, der Position in ihr, die man kraft Geschlecht einnimmt und
einzunehmen hat, einzugliedern, und zwar alternativlos, kann es gar
nicht erst zu einer Ehe kommen, das kann kein Gebet der Welt
wegfrömmeln. Das ist sogar die heute so entscheidende Gretchenfrage bei
der Frage nach der Gültigkeit einer Ehe. Auch sakramental.
Also
überrascht es auch nicht: Nach wie vor wird viel zu wenig, ja so gut
wie überhaupt nicht, auch in katholischen Gerichtsverfahren, diese
eigentliche Dimension der Ehe - hierarchischer Gehorsam, Gestaltwille,
in der sie sich erst erfüllt und vollzieht - rezipiert, ja sie wird oft
nicht einmal mehr gekannt. Der VdZ weiß hier leider viel zu gut, wovon
er spricht. Stattdessen wird auch dort von Bewußtheitserscheinungen
ausgegangen, die zwar eine gewisse Rolle spielen, aber mit dem Wesen der
Ehe und ihrer Gültigkeit nichts zu tun haben.
Ja nachgerade zum Gegenteil wird sogar oft so getan, als seien wahre Wesenswidrigkeiten und damit Zeitbomben, die die Gesellschaft in die Rationalitäten und Gewissen der Menschen gelegt hat - vor allem ist hier die sogenannte Gleichberechtigung der Ehepartner anzuführen - Ideals und Ziele der Ehe, die, so sie verfehlt werden, von "mangelnder psychischer Reife" zeugen etc. etc. Als eine regelrechte und wörtliche Perversion der Ehe wird als jenes Richtmaß angesehen, dessen Verfehlung es sei, die die Ehe ungültig mache - statt umgekehrt! Diözesangerichten würde deshalb schon das Studium alter Gesetzestexte guttun, sie würden darin viel finden, was Ehe überhaupt ist.
Ja nachgerade zum Gegenteil wird sogar oft so getan, als seien wahre Wesenswidrigkeiten und damit Zeitbomben, die die Gesellschaft in die Rationalitäten und Gewissen der Menschen gelegt hat - vor allem ist hier die sogenannte Gleichberechtigung der Ehepartner anzuführen - Ideals und Ziele der Ehe, die, so sie verfehlt werden, von "mangelnder psychischer Reife" zeugen etc. etc. Als eine regelrechte und wörtliche Perversion der Ehe wird als jenes Richtmaß angesehen, dessen Verfehlung es sei, die die Ehe ungültig mache - statt umgekehrt! Diözesangerichten würde deshalb schon das Studium alter Gesetzestexte guttun, sie würden darin viel finden, was Ehe überhaupt ist.
Morgen Teil 4) Wie Ehe mit einem Schlag wieder "dauerhaft und unauflöslich" gedacht werden würde
*180616*