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Montag, 27. Juni 2016

Na das wird aber ganz sicher passieren

Wenn der selbsternannte Thinktank Agenda Austria natürlich auch nach dem Brexit meint, die Regierung mit Ratschlägen versorgen zu müssen, so kann man sie beruhigen: Die Anregung, sofort mit Aufklärung der Bevölkerung zu beginnen, was der EU-Beitritt  nicht für Österreich gebracht hätte, wird keine Anregung bleiben. Fast müßte man das als Ausweis von Realitätsverlust ansehen, dessen Ausbleiben nur für möglich zu halten. Das Establishment wird das Land fortan noch konzentrierter - mit den plumpesten hier, den ausgefeiltesten Techniken dort - mit einer Propaganda überziehen, daß die Zeitungen wahre Finanzpolster und die Bevölkerung ihre Ohren anlegen wird. So wird es um sie rauschen. Keine Rede, die zukünftig nicht mit "Und im übrigen sage ich - Österreich muß bei der EU bleiben!" enden wird, weil sonst sowieso der pöhse Wolf aus dem tiefen schwarzen Wald kommt und den Teufel am Rücken trägt.

Von dem Widerspruch in deren Argumentation, daß man hier von Subsidiarität ("Föderalismus") spricht, während man dessen Mangel in der EU kaltlächelnd übersieht, muß da gar nicht erst angefangen werden. Denn das, was als Vorteile angeführt wird, die angeblich nur der EU zu verdanken sind, ist durch so viele Nachteile konterkarrierbar, daß am Ende eine schlechte Bilanz überbliebe.  Nicht zuletzt die angeblich nur der EU zu verdankenden zusätzlichen 500.000 Arbeitsplätze. Die aus allen möglichen Gründen entstanden sind, aber nicht der EU wegen, und wer weiß - ob diese Rechnung durch eine mehr eigenbestimmte Entwicklung vielleicht noch besser ausgefallen wäre. Denn die Öffnung der Märkte hat keineswegs nur wirtschaftliche Vorteile gebracht. Und der gar so freizügige Arbeitsmarkt hat auch einen Braindrain mitzuverantworten (hier hat Ungarn völlig richtig gehandelt: Wer hier studiert, hat auch eine Verpflichtung, die es durch Hierbleiben zu erfüllen gilt), und zum anderen Zuzug von Studenten (die auf österreichische Kosten hier studieren) und Billigarbeitskräften aus dem Osten geführt.

(Von der ganzen sogenannten Flüchtlingskrise, die der EU die Grenzen ihrer Möglichkeiten und all ihre Widersprüche aufgezeigt hat, gar nicht erst zu reden. Sie hat sogar bewiesen, daß die EU auch ganz andern Zwcken dient: Der Verstärkung des Größenwahns und der Unanständigkeit einzelner Staatspolitiker: Oder man denke an den Irrsinn der Energiewende, der existentiell katastrophalen, ja aussichtslosen ESM-Rettungsschirme, den EZB-Amoklauf der unbegrenztes Schuldenmachen der Staaten ermöglicht hat - mit solidarischer Haftung. Ach ja, waren das  nicht auch alles einmal kritische, ja alarmieren sollende Argumente der Agenda Austria?)

Und was passiert wäre, hätte Österreich noch seine bündnisfreie Position mit der Schweiz akkordiert, und als freie Nation erklärt, daß es den Alpenübergang nicht einfach kostenlos gibt - weil die Folgen für Österreich katastrophal sind -  wagt man gar nciht auszudenken. Denn mit dem EU-Beitritt haben all die kriechenden Hündlein, als die sich eine katastrophal visionslose Politik nach Brüssel eingeschleimt hat, alles mit aufgegeben, was überhaupt Österreichs Stärke ist und hätte sein können - als freier Partner.

Denn wie die Schweiz zeigt: alles wäre auch bilateral zu vereinbaren gewesen, aber diesmal wirklich nur so, wie Österreich es möchte, auch in den Kompromissen. aber das hätte Mut verlangt, das hätte visionäre Kraft verlangt, das hätte verlangt daß man gewohnte Denkwege verläßt. Und sei es, daß man sich dem Visegrad-Prozeß endlich angeschlossen hätte, der genau das notgedrungen ersatzweise versucht, was die Aufgabe Österreichs gewesen wäre - die Schaffung einer starken mitteleuopäischen Allianz als Gegengewicht gegen die erdrückende Macht anderer Blöcke und Staaten. Aber das ist dem größenwahnsinnigen Bildungsösterreicher natürlich alles zu klein, er will die Welt regieren, Brüssel "mitbestimmen" (was in der Praxis heißt: sich der Mehrheit einschmiegen, um so beim Bestimmen der anderen dabei zu sein), darunter gibt er es nicht. Vielleicht ist es gelungen, einen Koffer Werte nach Brüssel zu führen, wie es 1994 hieß. Aber wir haben dafür fünfunddreißig LKW-Ladungen Werte- und Kulturdestruktion zurückerhalten.

Ach, man könnte so viel anführen. Den Gewinnen durch die EU stehen auf jeden Fall nicht weniger direkte Verluste gegenüber. Vor allem und zusätzlich aber sind Verluste einer anderen Art einzubuchen, die in so eine rein pekuniäre, direkte Rechnung gar nicht einfließen können: Verluste an Lebensqualität (die mehr ist als Handytarife und Zahl der Waschmaschinen), an der Art zu wirtschaften, am beschleunigten Einbruch des Mittelstandes, der in Österreich bald gar nicht mehr vorhanden ist (weil er sich nicht aus Einkommensschnitten bestimmt, wie viele glauben, sondern aus der Fähigkeit, sich gewissermaßen selbst und aus eigenen Produktionsmitteln - aus "eigener Rente" - zu erhalten, also eben nicht lohnabhängig - FREI, einen Staat erst stabilisierend - zu sein), der Kahlschlag und die Umwandlungen in der Landwirtschaft, die aus dem letzten Rest von Bauern brüsselabhängige Formularhengste und gieriger Geschäftemacher gemacht hat, etc. etc. etc. Und was es bringen soll, Studenten auf Staatskosten auf ein Jahr Holladaröh-Ferien - die dann auch noch als Studienjahr angerechnet werden - nach Rennes, Barcelona oder Punschweil an der Fuxta zu schicken muß einem auch erst einmal jemand erklären. Junge Menschen brauchen zuerst Verwurzelung, dann sind sie erst in der Lage, "Weltbürger" zu werden. Nicht umgekehrt.

Es gibt außerdem Dinge, ja sie sind die wesentlichen Dinge für ein gelungenes Leben und für ein Gemeinwohl, die sind überhaupt unberechnbar und unveräußerlich, selbst wenn sie sich pekunär als Belastung herausstellen. Freiheit, schöpferisches Menschentum gibt es nicht kostenlos, und auch nicht ausgelagert auf technische Abläufe und Instanzen. Freiheit ist ein persönlicher Akt und immer auch eine Last, denn sie braucht Aktivität, Beweis - erst darin ist sie. Und erst dort ist der Mensch auch Mensch - als Freier.

Und da ist nicht zuletzt der immens wichtige geistig-seelische Bereich, dessen Schädigung die Schrankenlosigkeit mit sich brachte. Sei es in einer Beschleunigung der "gesellschaftspolitischen Revolution" durch die Linke, sei es durch die Auflösung des Bewußtseins als Volk und Staat. Das, in seiner Naturwidrigkeit, bringt ja erst den Rückschlag der Natur, den man so gerne als "rechtsradikal" und überhaupt abscheulich verleumdet. EU, Establishment (das natürlich für die EU ist, denn es verdankt ja der Unfreiheit alles), ist zur Trägerin der Unvernunft geworden, so schaut's aus. Denn Vernunft ist kategorial etwas völlig anderes als kleinbürgerliche "Gegenrechnung von Vorteilen". Freiheit ist ein Zustand der Sittlichkeit. Rechnerischer, pekuniärer, dinglich-quantitativer Wohlstand aber hat damit nichts zu tun. Er ist nur eine Folge.

Oder ist für die Agenda Austria nun auch eine neue Freiheit der Meinungsäußerung ausgebrochen? Beobachten wir nicht das genaue Gegenteil? Mittlerweile ziehen sogar schon ganze Mörderbanden (pardon: Linke Aktivisten) durchs Land, die jede wirkliche Opposition niederprügeln. In dieser EU ist nicht einmal eine offene Diskussion möglich, um die Wirklichkeit besser einschätzen zu können. Freie Medien gibt es nicht mehr. EU ist zum dogmatisierten "absoluten Wert" verkommen. Das war 1994 bei EU-Beitritt Österreichs (Ergebnis einer einzigen Lügenkampagne, aber wie heißt es so schön? Der Zweck heiligt ja alle Mittel! Auch jetzt offenbar hat sich daran nichts geändert) nicht nur vorhersehba. Das wird mehr und mehr auch von den Menschen erkannt, die nicht ihre Existenz dem Bürokratiefilz verdanken. Zu dem auch die Journalisten gehören, die diesem Thinktank angehören. Keiner dort, der ohne Staat und ohne EU überlebensfähig wäre.

Es lohnte wirklich, die EU betreffend einmal eine genaue, unabhängige Studie zu betreiben. Daß das noch nicht passiert ist, daß sich daran keine "unabhängige Universität" ehrlich interessiert zeigte, und zwar schon rein, um eine realistische - wissenschaftliche - Betrachtung anzustellen, beweist, was dabei herauskommen würde: Ein desaströses Ergebnis!

Was aber ganz sicher passieren wird ist, daß das Establishment jedem der Österreicher einen Gewaltbesen umhängen wird, der sich gewaschen hat, um zu erreiche daß gilt, was einzig einen Verbleib bei der EU zu rechtfertigen vermag: Daß Gehirnwäsche tatsächlich dazu taugt, um jenen Geisteszustand der Gehirnplättung und Vernunftlosigkeit zu erreichen, der aus Ausweis gilt, zum Establishment gezählt zu werden. Und das wollen wir doch alle, oder?

Zumindest alle jene, die nicht als freie, schöpferische Menschen leben wollen.





*240616*