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Sonntag, 12. Juni 2016

Wen Gott verderben will macht er blind

Die Kritik an den Eliten muß viel tiefer, grundsätzlicher ansetzen, als es meist geschieht. Denn wo ein Versagen beklagt wird, das ein funktionales Versagen betrifft, das ja auch korrigiert werden könnte, geht sie völlig am Wesen des Problems vorbei.

Nein. Fehler der Eliten können gar nicht korrigiert werden, auch nicht von diesen selbst. Sie können nicht korrigiert werden in einer Zeit, die sich dorthin entwickelt hat, wo ein "Platz als/in der Elite" zu einem für alle gleichermaßen ausgeschriebenen Siegeskranz aus dem Streben aller wurde. Der unter dem Stichwort "Chancengleichheit" als apriori-Entstaltung aller zu einem formlosen Funktionenbündel verstanden ist, wo Welt als Ergebnis aus Funktions- und Ablaufvollführung definiert wird.

Nein. Das sind keine Eliten. Den Eliten sind Positionen in einer vorgegebenen Ordnung eines vorgegebenen weil ontologisch konstituierten Organismus Staat, Gesellschaft, Volk. Ihre Positionen sind nicht jedes Jahr neu ausgeschrieben, und wer mag mag sie erobern. 

Diesem grundsätzlichen Problem, dem wir so unzählige Verwirrungen der Gegenwart verdanken, werden wir an dieser Stelle noch viel Augenmerk schenken. Denn auf diesem Irrtum baut mittlerweile fast der gesamte gesellschaftstragende Mythos auf, wie wir ihn im Westen speziell vorfinden. Der nicht nur eine Lüge ist, eine verhüllte Seitenkammer, in die niemand mehr hineinzublicken wagt. Der ein wahre Schlangengrube ist, die einem schockartiges Entsetzen auftreibt, wenn man den Blick darauf wagt. Und alle, wirklich alle in die Irre führt. Auch und gerade den bei weitem überwiegenden Teil der einfachen Menschen. 

Denn es ist weit mehr als Irrtum, es ist brutale Lüge. Und nicht der Irrtum vernebelt wirklich, es ist die Lüge, denn erst sie hat die Kraft zur Weltverbiegung.

Nein, Elite zu sein ist kein zu erringender Siegespreis für herausragende Leistungen. Eliten sind nicht per Universitätszertifikat zu erlangende Sonderstellungen, die Sonderrechte und Autoritätsstellung einräumen. Sie sind objektive, ontologisch bedingte Orte des Seins von Menschen. Eines Seins, das jeder Leistung ncith nur vorausgeht, sondern das jede Leistung überhaupt erst ermöglicht. Alleine, daß das kaum noch begriffen wird - dabei ist es im alltäglichsten Leben so einfach nachweisbar! also so evident! - zeigt in welcher bedrohlichen, zerfahrenen Situation wir stehen. In der sich zuerst natürlich jede Identität auflöst weil auflösen muß. Fast alles, was wir an Einzelproblemen meinen zu erkennen, wurzelt darin. Aber niemand will und kann es sehen. 

Wen aber Gott verderben will, den schlägt er mit Blindheit.

Unser Eliten sind zu einer Ansammlung von Emporkömmlingen verkommen, und genau so verhalten sie sich auch, wie sollte es anders sein. Aber wo ein Bäcker zum Heerführer wird, wird er das Heer führen, als büke er Brot. Und wo unterer Stand nach oben gelangt, wird er das Oben nach den Maßgaben des Unten gestalten. 

Was aber tun in einer Gesellschaft, deren Eliten bereits über 200 Jahre (ach was, 500 Jahre reichen nicht hin, da hat sich da schon handfest aufgebaut) auf völlig falsche Weise zustandegekommen sind, also eigentich gar keine Eliten sind, sondern Usurpateure, die ein Scheintheater inszenieren? Was ganz maßgeblich mit der Stellung der sogenannten Bildung (weil im Wissen der Geist - Gott - berührt wird) zu tun, was aber seine tiefsten Wurzeln in einem Irrtum in der Metaphysik hat? Und - was ist Stand als der eigentlichen und ersten Grundlage der Identität? Nämlich genau das nicht, was heute die Kriterien für Elite und gesellschaftliche Schichtung sind: Nützlichkeiten, Zweckdienlichkeiten. ein Stand trägt sein Wesen und seine der Gestalt entfließende Tat nämlich IN SICH. Zwecklosigkeit, Nutzlosigkeit, nur Schönheit ist der Ausgang allen Standes, der darin seine Herkunft aus Gott erweist.

Der Kritikansatz, sich dem Problem über ein funktionales Versagen zu nähern, ist also der genau umgekehrte und damit falsche Weg. Denn er zeigt nur an - und das genau zeigt er eben an - was im Grundsatz bereits falsch gelaufen ist. Falsche Politik, falsche Handlungen der Eliten sind also nicht korrigierbare Fehlleistungen, sondern sie sind überhaupt unausbleibliche Folgen einer ontologisch verfehlten ständischen Struktur. 

NIEMAND, der aus funktionalen Überlegungen diese Eliten ablösen wollte, würde weniger Fehler machen. Seine Politik würde ganz exakt wieder in einem Desaster münden. Und das macht jede, wirklich jede heutige demokratische Bewegung einer Wachablöse von vorneherein zum Fehler, nicht einmal zum geringeren Übel. Auch darin täuschen wir uns. Weil wir uns aus dem funktionslistischen Denken heraus in den Grundverfaßtheiten heutiger Probleme täuschen, ja die eigentlichen Probleme gar nicht erkennen.*

Der VdZ geht sogar so weit zu sagen: Wenn dieses Problem nicht bald erkannt wird, wird es für uns alle keinen Ausweg mehr geben. Dann ist das Abendland endgültig zu Ende, das genau dieser (!) Auflösung seinen Niedergang verdankt, so wie jede Kultur genau daran zugrunde geht. Andere, ständisch noch gefestigtere Kulturen werden es übernehmen, was derzeit einen Rückfall auf stämmische Strukturen bedeuten würde, denen wir nichts entgegenzusetzen haben, oder die Auslieferung an gewaltsame voluntaristische (und gleichfalls: ständisch nicht organische!) Organisiertheiten, wie sie etwa der Islam darstellt oder eine Diktatur zu bilden sucht, ist unausweichlich. Mit der noch wahrscheinlicheren Option - dem Ausbruch eines völligen Chaos. Denn der Witz ist, daß der weit überwiegende Teil der Millionen Zuwanderer, die an Europas Toren rütteln, aus genau derselben Standesflucht stammen, also reine Emporkömmlingshoffende sind.

Agere sequitur esse - Das Handeln folgt dem Sein. We'll keep You posted.




*Als der VdZ dies mit sonnenklarem Geist erkannte, ist ihm selbst der Schauer über den Rücken gelaufen. Denn es hieße, daß Gott entweder VÖLLIG neue Wege für Europa kennt, oder daß er Europa bereits aufgegeben hat. Und ehrlich gesagt - letzteres würde den VdZ gar nicht wundern. Denn Europa hat alleine eine Blutschuld auf sich geladen, die irgendwann einmal in göttlichen Zorn und Strafe umschlägt. Wen aber Gott verderben will, den schlägt er mit Blindheit.





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