Teil 3) Katholizismus heißt, das Denken zu seinem Ziel 
und ohnendlichen Ende eines Zustands zu führen
Es
 gibt deshalb keine "katholische Philosophie" - es gibt nur Philosophen,
 die katholisch sind als Chance, tiefer, besser, dimensional weit umfassender, weltentgrenzter zu denken. Es gibt keine
 "katholische Kunst" - es gibt nur Künstler, die katholisch sind, als 
Chance bessere, weltentgrenztere Kunst zu sein. Es gibt keine "katholische Politik" - es 
gibt nur Politiker, die katholisch sind, als Chance, bessere, gerechtere, umfassender richtige
 Politik zu machen an deren Endstufe sogar "die Kirche" steht. Und so weiter, und so fort. Das ist nicht zu 
trennen! Wird es dennoch getrennt, trennt man ein "Irdisch-Immanentes" 
vom Transzendenten AB, wird es nicht deshalb ein rein 
irdisch-Konkretes-Immanentes, sondern es wird ein auch irdisch weil 
"seientlich" Schlechteres, was auch immer davon betroffen ist. 
Der
 Nicht-Katholik macht auch schlechtere Kunst, der Nicht-Schuster macht 
schlechtere Schuhe ... oder warum glaubt irgendjemand, daß sich die 
abendländische Kultur nach Jahrhunderten der Transformation der 
vorhandenen Kulturen DURCH DIE KIRCHE, DURCH DEN KATHOLIZISMUS als 
derartig überlegen erwiesen hätte? Und zwar im (scheinbar) "rein 
Irdischen"? Natürlich wird aus einem schlechten Künstler, Politiker, 
Denker, Schuster kein großartiger Künstler, wenn er katholisch wird. 
Aber ein guter Künstler wird durch den Katholizismus ein noch besserer 
Künstler! Und DARIN liegt sogar sein Ort des Katholischseins - in der 
gesteigerten, dimensional erweiterten Hingabe an die Kunst.
Gerade
 in unseren Ländern verdanken wir es den Protestantismen (aber nicht nur
 diesen), daß diese Zusammenhänge kaum noch begriffen, daß diese Dinge 
so auseinandergerissen werden. Dabei ist selbst dieses Denken des 
Auseinanderreißens auf eine Weise ohne Katholizismus gar nicht möglich. 
Aber sie sind Simplifizierungen, sie sind abgebrochene Denkwege, sie 
sind vor allem in persönlichen Entscheidungen verweigerte Denkwege.
Wer
 meint, sich Denkarbeit sparen zu können zugunsten eines irgendwie 
gefühlten, empfundenen, weiß der Deibel wie motivierten Moralprogramms, 
einer Verhaltensdressur oder Verhaltenskorrektur, und sei es die einer 
bestimmten Haltung "der Liebe", einer sinnlos aufgelösten "Demut" als 
gefühlig-suhlige Gestaltsauflösung, usw. usf., erniedrigt den 
Katholizismus tatsächlich - zu einer Ideologie. Denn solche 
willkürliche, irrationale Urteils- und Denkvoraussetzungen sind das 
eigentliche Wesen der Ideologie, das schreibt Alexander Grau nicht 
unrichtig.
Das
 soll nicht heißen, daß es diese Versuchung zur Ideologisierung des 
Katholischen im Praktischen, im Alltäglichen nicht gäbe! Bücher, ja 
Bibliotheken sind dazu schon geschrieben, und könnten ständig neu 
dazugeschrieben weil aus einer immer ihr Kostüm verändernden Gegenwart 
heraus erkannt und gedacht werden. 
Sehr
 wohl ist auch wahr, daß diesem persönlichen Verankertsein - genau das 
ist nämlich Ideologie: Sie ist IMMER aus einer erstarrten persönlichen 
Haltung geboren - sehr sehr oft nachgegeben wird. Es gibt sie vor allem 
dort, wo jemand angefangen hat zu denken, aber die Kraft nicht besitzt, 
dieses Denken zu seinem entscheidenden Punkt voranzutreiben, wo jemand 
auf halbem Weg stehenbleibt. Wer zu denken beginnt, der muß den Weg auch zu Ende gehen, anders geht es nicht.  
Und
 das ist sehr sehr mühsam, schmerzhaft, braucht Vertrauen (ins Sein), 
und das ist eine richtige, nicht endende Tages- und Lebensaufgabe und 
-anstrengung. Geschenkt gibt es da nichts, obwohl letztlich, ja 
letztlich doch alles geschenkt ist. Die Mühe ist das Öffnen zum Katholon, zum Allumfassenden, ist das Loslassen des Ausgewählten, des Häretischen (das griechische Wort heißt eben: Auswählen). So, wie sich der Mensch seine Existenz nicht selbst verdankt. Auch das ist eine Aussage über das Sein der Welt.
Und
 deshalb - wir schließen den Kreis - hat die AfD vielleicht sogar mehr 
als sie weiß recht, wenn sie sagt, daß der Islam eine Ideologie IST. Er 
ist es! Weil er eine Religion ist. Und er unterscheidet sich genau darin
 grundlegend vom Katholischen, und damit grundlegend vom Fundament des 
Abendlandes. Denn es stimmt, was Alexander Grau im Cicero schreibt: JEDE
 Religion ist ab und in irgendeinem Punkt Ideologie.
Aber
 der Katholizismus IST eben keine Religion. Ihn so zu nennen ist bereits sachlich eine grobe Verfehlung seines Wesens, meistens Ausfluß von Ungenauigkeit eines "so irgendwie doch", und immer gefährlich. Weil er die Erfüllung alles dessen ist, wozu jede Religion sich zur Ideologie formt und den Anlauf versucht, der aber immer das Entscheidende fehlt - das Sakramentale. Wo also das, was man sagt, das auch WIRKLICH UND ALS WIRKLICHKEIT IST was man sagt, sich also nie aufs bloße Sagen oder eine Lehre oder eine Ideologie beschränkt weil sich darin sogar verfehlen würde, um es vielleicht anschaulicher zu machen. Jede Religion ist also nicht eine graduelle Abstufung des Katholischen, sondern sie ist ein Hinweis, ein leider nie Erfüllung finden könnender Weg ZUM KATHOLIZISMUS, der jede Religion um die Dimensionen DES WIRKLICHEN SELBST übersteigt. 
In dieser "hinweisenden Eigenschaft" auf Gott verdient jede Religion in ihrem menschlichen Bemühen gewissen Respekt, gewiß, und eben WEIL der Katholizismus für uns Menschen nicht ausreichend positivistisch formulierbar ist, kann man auch nícht endgültig ausschließen, daß Menschen guten Willens irgendwie auch zu Gott in personaler Erlösung finden. Wie, wissen wir aber nicht. Die entsprechenden offiziellen Dokumente jüngeren Datums, wie etwa die des Zweiten Vatikanischen Konzils, sind nicht anders zu verstehen. Sie sind gewissermaßen "diplomatischer Austausch von Höflichkeiten", nicht mehr. Irgendwie ist auch in der Kerze Licht.
Aber umgekehrt ist uns auch nicht möglich, distinkt zu sagen, daß eine "Religion" als Weg des Menschen zu seinem Heil zu sehen ist. Eher müssen wir davon ausgehen, daß es nicht so ist. Und noch weniger bei jemandem, der dem Katholizismus und damit dem inkarnierten Gott (der in der Kirche unter uns Menschen weilt, gewissermaßen als "Pharmakon zur Heiligkeit", wie Mosebach es einmal ausdrückte) bereits begegnet ist. Der MUSZ sich entscheiden, der muß sich zum Anruf der Wahrheit verhalten.
Und die Spuren dieser Entscheidung sind auch tatsächlich bei jedem, der genuin christlichem Kulturkreis entstammt, sich aber GEGEN den Katholizismus entscheidet, zu finden, rational zu erfassen, und als Enge und personalen Defekt - tatsächlich, ja: als ideologische Geführtheit - erkennbar. Und wer sogenanntes christliches Milieu heute kennt muß sogar oft eingestehen, daß er von enorm vielen Anhängern einer "christlichen/katholischen Ideologie" umgeben ist. Der Weg ist schmal, fragil, immer gefährdet weil immer ein actu, ein Akt, und der Schritt vom Katholizismus zur "katholischen Ideologie" rasch passiert.
Doch um das zu verstehen, müßte sich auch der Liberalismus, auch viele sogenannte "Katholiken" oder "Christen", aber jeder Mensch erst einmal von seinen Ideologien trennen; aus deren Entführungen herauskommen. Im Schritt in die Insecuritas dieser personalen Entscheidung und Begegnung. Denn zwar hat jede Ideologie, jede Religion eine Entscheidung zur Grundlage, gewiß, aber sie ist eine der Angst, der Suche nach letztlich doch innerweltlicher Sicherheit. Hier hat sogar die Religionskritik eines Feuerbach und Marx oder gar Freud eine gewisse Richtigkeit.
In dieser "hinweisenden Eigenschaft" auf Gott verdient jede Religion in ihrem menschlichen Bemühen gewissen Respekt, gewiß, und eben WEIL der Katholizismus für uns Menschen nicht ausreichend positivistisch formulierbar ist, kann man auch nícht endgültig ausschließen, daß Menschen guten Willens irgendwie auch zu Gott in personaler Erlösung finden. Wie, wissen wir aber nicht. Die entsprechenden offiziellen Dokumente jüngeren Datums, wie etwa die des Zweiten Vatikanischen Konzils, sind nicht anders zu verstehen. Sie sind gewissermaßen "diplomatischer Austausch von Höflichkeiten", nicht mehr. Irgendwie ist auch in der Kerze Licht.
Aber umgekehrt ist uns auch nicht möglich, distinkt zu sagen, daß eine "Religion" als Weg des Menschen zu seinem Heil zu sehen ist. Eher müssen wir davon ausgehen, daß es nicht so ist. Und noch weniger bei jemandem, der dem Katholizismus und damit dem inkarnierten Gott (der in der Kirche unter uns Menschen weilt, gewissermaßen als "Pharmakon zur Heiligkeit", wie Mosebach es einmal ausdrückte) bereits begegnet ist. Der MUSZ sich entscheiden, der muß sich zum Anruf der Wahrheit verhalten.
|  | 
| Unverwester Leichnam des Hl. Padre Pio | 
Doch um das zu verstehen, müßte sich auch der Liberalismus, auch viele sogenannte "Katholiken" oder "Christen", aber jeder Mensch erst einmal von seinen Ideologien trennen; aus deren Entführungen herauskommen. Im Schritt in die Insecuritas dieser personalen Entscheidung und Begegnung. Denn zwar hat jede Ideologie, jede Religion eine Entscheidung zur Grundlage, gewiß, aber sie ist eine der Angst, der Suche nach letztlich doch innerweltlicher Sicherheit. Hier hat sogar die Religionskritik eines Feuerbach und Marx oder gar Freud eine gewisse Richtigkeit.
|  | 
| Heiligkeit als ganzer Mensch Unverwester Leichnam Hl. Bernadette v. Soubirous | 
Und DAS ist das Wesen des Christentums. Und die Schwierigkeit, das Bemühen jedes Getauften ist nicht, "die Lehre Christi umzusetzen". Katholizismus ist in seinem Wesen keine Lehre. Das Schwierige jedes Menschen aber ist, aus der Religion herauszufinden, die als Versuchung an jeder Ecke lauert, und eben KATHOLISCH ZU WERDEN. Das actu des Katholiken muß ein organischer Habitus der Wirklichkeitsoffenheit werden, reale, fleischliche Gestalt sein - Seinsverfaßtheit.
|  | 
| Unverwester Leichnam des Hl. Pfarrer von Ars | 
*050616*
 
