Filme, gute Filme mit Oskar Werner sind leider nicht so leicht im Netz (kostenlos) zu kriegen. Gerade seine besten gibt es (derzeit noch) nicht. Aber "Entscheidung vor Morgengrauen" (eine US-Produktion aus dem Jahre 1951) ist ein "immerhin". Gut, dramaturgisch, technisch sowieso, und schon wegen der Proponenten sehenswert. Denn Hollywood hat sich schamlos der Wirklichkeitserkenntnis von Aristoteles "Poetik" bedient.
Neben Werner ist es aber Hildegard Knef, derentwegen der Film die Aufmerksamkeit lohnt. Beide sind wirkliche Schauspieler. Er zeigt außerdem viel sehr plausible Realität in den letzten Tagen des April 1945. Nein, mehr. Es ist zumindest zum Teil eine wirkliche Erzählung der Väter. Daß er von Amerikanern produziert wurde - die es lieben, sich als Hort der "Menschlichkeit" darzustellen - sollte man entsprechend bewerten und als Filter einsetzen. Wir sollten aber doch genau zuhören.
Schon gar, wenn Werner sagt: "Ich glaube mittlerweile schon, daß jemand der gegen unser Volk kämpft, in Wahrheit für es kämpft." Da sind wir, mitten im Programm. Mit einer völlig anderen Weltanschauung als Horizont unterlegt wurde den unterworfenen Deutschen das Bild ihrer eigenen Geschichte aus den Händen genommen und völlig neu zusammengesetzt. Mit dramatischen Folgen. Dramatisch? Man möge nur Bundeskanzlerin Merkel ansehen. Mit Filmen wie diesem begann die völlige Verkehrung der Selbstsicht aller deutschen Völker. Und zwar genau dadurch, daß sie eine Versöhnlichkeit der Völker und Weltanschauungen (durch Subjektivierung) vortäuschten, die es gar nie gab. Ja, Subjektivismus, das war und ist das Konzept von Hollywood.
Von dem sich Oskar Werner nach einem ersten Film ("Das Narrenschiff") angewidert abwandte. Weil er Wahrheit, weil er Kunst suchte. Werner ist gewiß - und gerade durch die Verweigerung von Ruhm, der ihn dennoch überrannte, aber aus anderer Richtung - einer der größten Künstler unter den deutschen Schauspielern. Der tatsächlich, wie er es einmal formulierte, "am Tisch der Götter gesessen" ist. Das Volk, seine Strukturen, seine Obrigkeiten gibt es nur als böse. "Das Volk ist egal," sagt der Obergefreite Steiner (O. Werner) an einer Stelle, "wichtig ist nur das Gewissen."
Und wer und was bildet das Gewissen?
Der Film ist also die Versuchung eines "Auswegs". Wenn ihr so und so denkt, seid ihr bei den Siegern, seid ihr wieder dabei. Während Heidelberg zerbombt wird. Steiner (Werner) fällt, weil er auffliegt. Und damit das Leben seines Ko-Verräters rettet. "Verrat kann mehr sein als Verrat, ich hab's gelernt." So endet der Film.
Neben Werner ist es aber Hildegard Knef, derentwegen der Film die Aufmerksamkeit lohnt. Beide sind wirkliche Schauspieler. Er zeigt außerdem viel sehr plausible Realität in den letzten Tagen des April 1945. Nein, mehr. Es ist zumindest zum Teil eine wirkliche Erzählung der Väter. Daß er von Amerikanern produziert wurde - die es lieben, sich als Hort der "Menschlichkeit" darzustellen - sollte man entsprechend bewerten und als Filter einsetzen. Wir sollten aber doch genau zuhören.
Schon gar, wenn Werner sagt: "Ich glaube mittlerweile schon, daß jemand der gegen unser Volk kämpft, in Wahrheit für es kämpft." Da sind wir, mitten im Programm. Mit einer völlig anderen Weltanschauung als Horizont unterlegt wurde den unterworfenen Deutschen das Bild ihrer eigenen Geschichte aus den Händen genommen und völlig neu zusammengesetzt. Mit dramatischen Folgen. Dramatisch? Man möge nur Bundeskanzlerin Merkel ansehen. Mit Filmen wie diesem begann die völlige Verkehrung der Selbstsicht aller deutschen Völker. Und zwar genau dadurch, daß sie eine Versöhnlichkeit der Völker und Weltanschauungen (durch Subjektivierung) vortäuschten, die es gar nie gab. Ja, Subjektivismus, das war und ist das Konzept von Hollywood.
Von dem sich Oskar Werner nach einem ersten Film ("Das Narrenschiff") angewidert abwandte. Weil er Wahrheit, weil er Kunst suchte. Werner ist gewiß - und gerade durch die Verweigerung von Ruhm, der ihn dennoch überrannte, aber aus anderer Richtung - einer der größten Künstler unter den deutschen Schauspielern. Der tatsächlich, wie er es einmal formulierte, "am Tisch der Götter gesessen" ist. Das Volk, seine Strukturen, seine Obrigkeiten gibt es nur als böse. "Das Volk ist egal," sagt der Obergefreite Steiner (O. Werner) an einer Stelle, "wichtig ist nur das Gewissen."
Und wer und was bildet das Gewissen?
Der Film ist also die Versuchung eines "Auswegs". Wenn ihr so und so denkt, seid ihr bei den Siegern, seid ihr wieder dabei. Während Heidelberg zerbombt wird. Steiner (Werner) fällt, weil er auffliegt. Und damit das Leben seines Ko-Verräters rettet. "Verrat kann mehr sein als Verrat, ich hab's gelernt." So endet der Film.
*231117*