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Montag, 22. Januar 2018

Wie sich so vieles ablesen läßt

Ein beispielhaftes Spektakel liefert die Kronen Zeitung immer wieder in Österreich. So vor einigen Wochen. Am Nachmittag erschien ein Artikel, dem gemäß die (nicht länger bestreitbare) Rekordmenge an Schnee in Alaska (seit über einem Jahrzehnt! wer hat bisher darüber berichtet?) "dem Klimawandel" zuzuschreiben sei. Es sei eine "Folge der Erderwärmung". Das Prädikat "wissenschaftlich" im Artikel war kaum zu zählen. 

Daraufhin brach ein erstaunlicher Rückmeldungssturm aus, in dem zahllose Leser meldeten, daß vor fünfzehn Jahren prognostiziert worden war - ebenfalls "wissenschaftlich bewiesen" - daß es in Zukunft (damals!) überhaupt keinen Schnee mehr geben würde. Mojib Latif, eine der typischen, überaus üblichen, ja das Tagesklima in Deutschland bestimmenden charakterlosen Fratzen der Lüge in Deutschland (gab es übrigens JEMALS ein charaktervolles "Deutschland" in der Form seit 1871? Eben.), hat sich damit ja unsäglich berühmt gemacht.

Wenige Stunden später - der VdZ wollte den Artikel hier im Blog verlinken - war der Artikel verschwunden. Ihn ersetzte ein Artikel über das (angeblich von Glyphosat verursachte) Bienensterben ... Ja, gewiß, die Herausgeber der Krone haben nach ihrem einjährigen Aufenthalt in New York "gelernt".

Wie sehnt man sich da doch nach den Gründern dieser Zeitung. Als noch deren simpelste Kolumnen Höhepunkte des Journalismus waren. Keine Zeitung war kompetenter sogar für Kulturkritik als die Kulturseiten dieses Massenblattes! Keine Zeitung hatte derartig hausverständige und zugleich überaus populäre Journalisten, man denke an "Staberl". Aber überhaupt, wie sehnt man sich ... nach anderen, ANDEREN Leuten. Die wir Österreicher und Deutsche doch einmal hatten.

Seit das Ehepaar Dichant jr. - die "Nachfolger" des Zeitungsgründers - die Leitung übernommen hat, ist die Kronen Zeitung aber zu einem völlig vorhersehbaren, ablesbaren Blatt der Weltgleichschaltung verkommen. Das geschah binnen weniger Jahre. Seither ist die Zeitung auf eine Weise durchschaubar, daß es einem oft übel werden könnte, vor allem weil sie die Manipulation um eine ganze Stufe psychologisch geschickter anlegt, und in ein Wechselspiel von Vorführung aus Köder & Gift gesteigert hat. Und sich und damit die Leser dem Welt-Mainstream verkauft. Für Österreich sind sie somit nicht mehr relevant. Nur noch symptomatisch.

Und können nicht mehr, was der "alte Dichant" noch immer schaffte, weil wollte. Der eine Zeitung gründete und führte, die OHNE PRESSEFÖRDERUNG existieren konnte, ja ihre Besitzer reich machte. Die sich nur durch ihre weltweit sensationelle Auflagehöhe und Bevölkerungsdurchdringung erhielt. Die Kronen Zeitung wurde zwar unter dem alten Herrn gerne abwertend als "Boulevard" eingestuft, aber das war sie nicht. Und schon gar nicht war sie mit Machwerken wie der deutschen "Bild" vergleichbar. Das geistige, schreiberische, journalistische Niveau vieler Schreiber war außerordentlich, und der Duktus der Zeitung war bemerkenswert frei.

Es war einmal ...






*201217*