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Mittwoch, 31. Januar 2018

Mutationen sind Rückbildungen

Obwohl es für manchen Leser schwierig oder gar eine Zumutung sein könnte, dennoch ein weiterer Vortrag von Michael Behe, diesmal gehalten an einer Universität in Toronto. Darin zeigt Behe aus der naturwissenschaftlichen Forschung, daß es einen Grundsatz bei "Mutationen" gibt, die nach Darwins Gesetzen "funktionieren", die man also als Anpassungen sehen kann, die ein Überleben erleichtern oder ermöglichen. 

Behe zeigt, daß alle diese Evolutionen Reduktionen sind, vergleichbar dem Verhalten des Bösewichts Joker, der in Anbetracht des herannahenden Batman eine Brücke sprengt, sodaß ihn dieser nicht erreichen kann. Menschliche (und nicht nur solche) Genmutationen sind zu 99 Prozent genau das: Sie " brechen" ein Gen auf oder ab, das als Brücke für eine Gefahr dienen kann, oder setzen es außer Funktion. In diesem Fall bei der Malaria, die aufgrund der hohen Fallzahlen und des guten Studiums der Erreger ein gutes Objekt für diese Art der Evolutionsforschung sind, und allseits dafür gehalten werden. Teilweise bedeuten Abwehrmutationen sogar einfach neue Krankheiten, gegen die man schon gar kein Gegenmittel kennt.

Damit gleicht dieser "große Menschenversuch" genau den Ergebnissen, die Mutationsbeobachtungen im Labor (bei Großversuchen) bei einfachen Lebewesen (wie Bakterien) ergeben. Wo man ebenfalls hohe Generationszahlen beobachten kann, bei E-Coli-Bakterien (dem diesbezüglich berühmtesten Langzeitversuchs von Lenski) hat man mittlerweile Überblick über 60.000 Generationen. Wenn es zu Mutationen kommt oder kam, so sind es Rückbildungen.

Wie immer man das sehen mag - diese Belege sind alles andere als jene Resultate, die man im Sinne einer erfolgreichen Evolution (von unten nach oben) erhoffen würde. Darwinsche Evolution bzw. Mutation durch Zufall oder Unfall könnte allerdings durchaus als "hilfreich" gesehen werden, aber sie ist es immer durch Reduktion, sodaß sich diesem Mechanismus gemäß der genetische Pool der Lebewesen mehr und mehr einschränkt, nicht erweitern würde, je spezifischer die Lebewesen ausgebildet sind. Es kann gut durch darwinsche Evolution erklärt werden, daß die Augen von Fischen, die in Höhlen leben, erblinden. Es kann aber nicht erklärt werden, warum diese Fische überhaupt Augen hatten, und wie diese gemäß einer Evolution entstanden sein sollen.

In der dem Vortrag folgenden Diskussion (nach ca. einer Stunde) entpuppt sich übrigens auch die prinzipielle, philosophische Schwäche und Fragwürdigkeit des Konzepts des "Intelligent Design". Was Behe vorstellt, ist nämlich ein Konzept einer graduellen, kontinuierlichen, "geführten" Entwicklung, die sehr wohl "von unten nach oben" geführt hat. Aber das zu denken ist schlicht und ergreifend ein (schwerwiegender) Denkfehler, in dem ein teleologisches Konzept wie Intelligent Design erst recht nicht gedacht werden kann. 

Intelligent Design ist auf eine Weise also ein untauglicher, frommer Versuch, die naturwissenschaftliche Behauptung der Evolution, die sich aus der Biologie nicht und nicht belegen läßt, wenigstens durch die Einführung "einer planenden, leitenden", damit historischen (sic!) Intelligenz zu taufen. Dem aber die eigentliche Metaphysik als erstes Denken über die Physis, also die Dinge der Welt, nach wie vor fehlt. Rein innerhalb der Naturwissenschaft (bzw. einer Naturwissenschaft) aber können niemals ihre eigenen Parameter entstehen. Wenn man das dennoch versucht, so vernebelt man, daß die Naturwissenschaft bereits auf der Metaphysik aufbaut, und zwar immer. 

Solange dieses Glied fehlt, wird die Theorie des Intelligent Design immer an das Problem des Kreationismus bzw. des Fideismus (hier: "Bibelgläubigkeit" im protestantischen Sinn) stoßen, und allerhöchstens den Evolutionismus da und dort in Frage stellen, aber kein vernünftiges (wissenschaftliches) Gegenkonzept offerieren können.










*080118*