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Mittwoch, 3. Januar 2018

Irgendwann beißt sich die Lüge selbst

Auf einen interessanten Widerspruch weist Joseph Sciambra in einer Kolumne hin. Denn es heißt doch heute, daß die Geschlechter "fließend" seien, daß es also keine Festlegung auf "Mann" oder "Frau" gibt, sondern daß das nicht nur wählbar ist, sondern auch graduell wechseln könne. Geschlecht (gender) sei also nicht angeboren, sondern man werde dazu gemacht.



Dem steht aber die feste Behauptung von Homosexuellen gegenüber, die da seit eh und je darauf pochen, daß Homosexualität "angeboren", vererbt sei. 

Irgendetwas geht sich da nicht mehr aus. Ist also das Geschlecht NICHT angeboren, aber die sexuelle Orientierung? Oder hat sexuelle Orientierung DOCH mit dem Geschlecht zu tun? Gibt es also eine feste sexuelle Orientierung, aber kein festes Geschlecht?

Wie ist das nun aber damit: Während Operationen, die das Geschlecht "ändern" (was ändert man aber dann überhaupt? und in welches Geschlecht? woran leidet jemand, der sich "umoperieren" lassen will?) human und menschlich sind, sind Gesprächstherapien, die die sexuelle Orientierung betreffen lieblos, unmenschlich und überhaupt "gaga", weshalb man Psychotherapie für Homosexuelle sogar per Gesetz verbieten muß? Geschlecht ist fließend - aber wenn jemand sagt, daß er nicht mehr homosexuell sein wolle ist er gehirngewaschen und überhaupt ein Verbrecher gegen die Menschlichkeit, weil er Homosexuelle diskriminiert?

Und schon kommen ganz neue Befunde wie jener des in den USA sehr bekannten Verteidigers von Homosexuellenrechten. Der seit vielen Jahren in seinen Forschungen versucht, das berühmte "Homosexualitätsgen" zu finden, das sich freilich bis heute noch nicht gezeigt hat. Mittlerweile ist auch er flexibler geworden. Denn der Mann schreibt doch heute glatt, daß die sexuelle Orientierung keinesfalls ein Leben lang gleichbleiben muß. (Genau damit argumentiert ja jene Psychotherapie, die die Änderung von homosexueller Orientierung zum Ziel hat.) Man kennt doch genügend Fälle, sagt heute dieser Arzt, wo eine Frau Kinder in die Welt setzt, zwanzig Jahre scheinbar zufriedene, glückliche Mutter und Ehefrau eines Mannes ist, um dann mit vierzig zu entdecken, daß sie sich plötzlich zu Frauen hingezogen fühlt. 

Das heiße keineswegs, sagt der Arzt, daß diese Frau ihre gleichgeschlechtlichen Neigungen bisher unterdrückt hat. Sondern es beweise vielmehr, daß sich sexuelle Orientierung fließend verhält! Hier zu sagen, daß sie immer homosexuell war würde aber bedeuten, sexuelle Orientierung sehr wohl als etwas zu betrachten, das einmal vorhanden nie mehr zu ändern und auch jeder Veränderung gegenüber resistent wäre. Dann gäbe es also fixe sexuelle Orientierung. Genau die soll es aber in einem Zeitalter nicht geben, in dem es angeblich überhaupt keine Geschlechter mehr gibt und jeder jederzeit wählen können soll.

Ab wann ist man jetzt "offender", der sich sogar bei "Diskriminierung" strafbar macht, also wann verletzt man die Gefühle des anderen - wenn man ihn als angeboren homosexuell anspricht, oder wenn man sagt, das Homosexualität eine durchaus auch wieder verfluchen könnende sexuelle Orientierung ist, die mit dem Geschlecht nichts zu tun hat? An wem orientiert sich dann überhaupt Homosexualität, wenn nicht am "selben Geschlecht" und da soll es sogar noch angeboren sein, und wer etwas anderes sagt wird von einem Gericht verurteilt? Oder gibt es Homosexualität als feste, weil angeborene Orientierung etwa doch gar nicht? Denn das haben ja "offenders" wie der VdZ auch immer gesagt.

Aber stattdessen lobpreist der Zeitgeist Menschen, die sich einer Geschlechtsumwandlung unterziehen und rühmt das als Akt der Befreiung zu ihrem eigentlichen Selbst. Plötzlich gibt es da auch wieder "Geschlecht". Wobei - der Körper darf sich offenbar ändern, auf jeden Fall, aber eines offenbar noch nicht: die sexuellen Gefühle, die ja dann Inhalt einer Psychotherapie sind.

Doktoren, die sich in TV-Shows öffentlichkeitswirksam mit Patienten zeigen, dessen Geschlecht sie in langwierigen, tief brutalen Prozeduren, vom Operationstisch bis zu Hormontherapien in ein Wunschgeschlecht "umgewandelt" haben, werden dafür auf Podeste gehoben, und ihre Einfühlsamkeit und ihr Mitgefühl, in dem sie ihr ganzes Leben der leidenden Menschheit gewidmet hätten, im Fernsehen gelobt, in dessen Kameras sie mit stets freundlich lächelnden Gesichtern blicken. 



Aber Therapeuten wie der, der Joseph Sciambra half, sich von seiner homosexuellen Orientierung zu befreien, ihn wieder zum "Hetero" zurückfinden zu lassen, werden als Scharlatane, Lügner und bigotte Halunken angeprangert. Der Sciambra und vielen seiner Leidensgenossen, die zu Anfang nicht geglaubt hatten, daß sie von ihren Neigungen, die sie in einen Lebensstil geführt hatten, in dem sie sich tief unglücklich fühlten (oder gar schwer krank wurden, wie Sciambra), befreit werden könnten, weil selbst glaubten, daß ihre Neigung angeboren sei, der ihnen allen also zeigte, daß das nicht so ist, und ihnen so wirklich half, ihre sexuelle Orientierung wieder zu ändern. Nein, er verschrieb keine Hormone und Pillen, und er operierte auch niemanden um. Er hörte sich nur ihre Lebensgeschichten an, und machte dann Vorschläge, wie sie die Art sich selbst und die Welt zu sehen auch ändern könnten.

In jedem Fall zeigt sich auch in dieser Sache, daß sich die Lüge irgendwann, ab einem gewissen Punkt, selbst zu schlagen anfängt. Irgendwann stolpern Lügner immer über ihre eigenen Beine, selbst wenn das lange dauert. Dann wird sie von sich selbst aufgedeckt, zerbricht an ihren eigenen Widersprüchen, und es kann wieder Ruhe einkehren. 

Oder aber sie schwingt sich zum nächsten Akt auf: Dem Verbot der Vernunft überhaupt. Vielleicht, weil Vernunft zu aggressiv ist. (Wobei: so weit sind wir ja längst, ja dem VdZ wird das verschiedentlich schon seit 25 Jahren vorgeworfen.

Oder der Anerkenntnis von Widersprüchlichkeit als Prinzip des Denkens. (Auch so weit sind wir schon längst; meist ist es begründet mit einer angeblich höheren Moral. Hmm? Eine höhere Moral als die aus der Vernunft geschöpfte? Vielleicht noch gar im Namen Gottes. Ist also Gott doch nicht die Vernunft? Die Sache wird immer rätselhafter.) 

Dann aber ist das Ende des Denkens überhaupt angebrochen. (Verdammt, haben viele denn je damit angefangen? Nein, nicht das Herumfuchteln mit Rationalismen und Stehsätzen ist damit gemeint, sondern der wirkliche Denkakt, der ein Akt der Freiheit, also der Sittlichkeit und der Teilhabe an der Wahrheit ist, der dann wirklich originär Sprache, Denken schöpft.

Dann ist alles möglich und alles erlaubt. (Jetzt wird es endgültig eng, denn - haben wir auch das nicht schon?)

Dann brauchen wir nur noch jemanden, der den ganzen Mist am Abend wieder wegräumt. Ach ja, ich gebe auf. Denn solche haben wir auch schon ...




*221117*