Dieses Blog durchsuchen

Samstag, 29. Februar 2020

Filmempfehlung

Als Zufallsfund wertet der VdZ den Film "Drug King", mit einem phantastischen Song Kang-Ho in der Hauptrolle. Der Koreaner spielt den einfachen, aber gerissenen Mann Lee Doo-Sam, der in der Mandschurei geboren ist, und über etliche Stationen nach oben purzelt. Bis er den gesamten Handel mit einer Wunderdroge durch simple Fügungen, wie sie einem so einfachen Gemüt anstehen, in die Hand bekommt, kometenhaft nach oben steigt - und wie es sich für so ein Märchen gehört, steil abstürzt. Dabei orientiert sich der Film, wie es heißt, an wahren Begebenheiten aus dem Korea der 1970er Jahre. 

Es geht um "Crank" oder das Metamphetamin Philopon, wie es auch im Dritten Reich verbreitet war. Crank selbst wurde in den Dreißiger Jahren in Japan erfunden, und sofort für militärische Zwecke eingesetzt. Denn es macht mutig, ja furchtlos, und man braucht lange keinen Schlaf mehr - Eigenschaften des idealen Soldaten. Denn die damals neuen Strategien der Mobilität, der Überraschung, des atemlosen Tempos brauchte solche Soldaten.

Vielleicht also haben wir es hier mit einem guten Teil des Geheimnisses der deutschen Blitzkriegssiege zu tun, denen unausweichlich der Kater und der Zusammenbruch folgte. Zuvor aber nahmen sie die japanischen Soldaten und Piloten, und die besonders aufputschende, euphorisierende Kurzzeit-Wirkung war auch bei Kamikaze-Piloten sehr gefragt. 

Für solche, die älter werden wollen hat es allerdings eine fatale Nebenwirkung: Es ist so "beglückend", macht so "high", daß viele schon nach dem ersten Konsum nicht mehr herunterkommen und die Droge unbedingt wieder wollen. Es ist also für Drogenhändler das ideale Suchtmittel.

Deshalb wurde es nach dem Zweiten Weltkrieg verboten, und das Rezept ging sogar verloren. Ganz? Eben nicht ganz. Einen einzigen, alten, sehr wunderlichen Professor gibt es, der das Rezept und vor allem die Methode der Herstellung noch kennt. Das entdeckt der bauernschlaue Koreaner Doo-Sam, und er nutzt es, um einen regen Schmuggel nach Japan, wo die ungestillte Nachfrage natürlich enorm ist, aufzuziehen. 

Aus einem kleinen Bauern wird binnen weniger Jahre ein Mann mit enormem Reichtum und jenem Einfluß, den Geld mit sich bringt. Dann hat man viele Freunde, noch mehr Ohrenbläser. Zu viele wollen mitschmarotzen. Und man kann sich viele Menschen kaufen. Schon gar bei einem Produkt, das illegal ist, aber zum größten Exportgut des Landes aufsteigt, also politisch bedeutsam wird. Das Spiel ist deshalb gefährlich. Zu viele meinen in solchen Fällen mehr Recht auf die Vorteile des Geldes zu haben. Deshalb bricht so ein Spiel immer irgendwann zusammen.

Als Doo-Sam stürzt, reißt er natürlich die halbe Regierungsmannschaft Koreas mit, und liefert der Staatsanwaltschaft handfeste Anklagepunkte gegen zahlreiche ihrer Mitglieder wegen Korruption.

Das alles wird mit großem Tempo erzählt, und in einer berückenden Mischung aus Überzogenheit und Realismus. Das sind auch die besten Ingredienzien für großes Schauspiel, das von überwältigender Spielfreude getragen ist, und zwar bei allen Akteuren, besonders beim Hauptdarsteller.

Den Film gibt es leider nur auf Koreanisch. Aber für die, die des Koreanischen nicht so mächtig sind, natürlich mit Untertiteln. Das ist in diesem Fall nicht nur verzeihbar, sondern erhöht den Filmkonsum vielleicht sogar. Weil man sprachliche, klangliche Nuancen hört, die verblüffen, weil sie so perfekt zu Szenerie und Figuren passen, und alles so rund wird. 

So daß sich im Insgesamt, in allen Bereichen, in "Drug King" ein poetischer Humor zeigt, wie er in seiner Vergnüglichkeit im Film und sogar auf der Bühne selten ist. Auch, ja gerade für Europäer. Weil sich dieser Humor mit dem des Abendlandes in dessen besten Geschichten trifft.





Die Seinsschwäche ist schon lange erkennbar

Der Wert der Mercedes Aktie ist seit 2018 um 40 Prozent gefallen. So steht es in einem kürzlich erschienenen Artikel auf Eike, der sich wiederum auf Wirtschaftsmagazine beruft. Und ein ebenfalls junger Bericht auf Tichys Einblicke erzählt dasselbe. So nebenbei erfährt man noch, daß 2020 bis zu 15.000 Arbeitsplätze verloren gehen werden.

Bei letzterer Schrift geht man aber speziell der Frage nach, wer verantworten soll, daß der Wertverlust dieses einstigen Paradeunternehmens deutscher Industriepotenz und Ingenieurskunst voll auf Kosten der Aktieninhaber und der Mitarbeiter geht und mit der ideologischen Ausrichtung des Unternehmens zu tun hat. Die es blind für den Markt gemacht hat. Da kann es sich der VdZ nicht verkneifen, auf Artikel in diesem Blog zu verweisen, in welchen er aufgrund bestimmter Phänomene darauf schloß, daß Mercedes am absteigenden Ast ist. 

Woraus das erkennbar war? An der Werbung, der Spitze des Unternehmens also. An dem Ort, der das Sein wie das Sein-Wollen als Richtung am deutlichsten zeigt. Es hat schon vor Jahren eine Seinsschwäche erkennen lassen, die sich nun in allen Bereichen als Rückgang, Verlust, Deformation und nicht zuletzt in der Vielfalt der Ratlosigkeit zeigt, die einem Identitätsverlust gleichkommt. In dem Mercedes-Produkte nicht einmal mehr (außerhalb der angebrachten Etiketten) erkennbar wurden.

Es war also die Werbung, die schon vor etlichen Jahren Hauptgründe für einen Abstieg gezeigt hat. Hauptgrund Nummer eins, der vieles Weitere bereits in sich trägt, ist (immer, also auch hier) das Abgehen vom vitalen Wesen des Produkts. Stattdessen haben bei Mercedes offensichtlich die Controller die Unternehmensleitung übernommen. Das Schöpferische hat dann keinen Platz mehr. Wer heute Mercedes auf den Straßen ortet wird mit Staunen feststellen, daß es Autos "für alles und jedes - also für nichts" sind. Die nur noch durch den Stern am Kühler erkennbar sind. Eine Produktlinie, die als Mercedes identifizierbar ist, gibt es nicht mehr. Oder fristet ein Nischendasein.

Der zweite Grund wird auch bei Tichy richtig geortet. Dieser Verlust an Selbst, dieser Verlust an Eigenwert drückt sich natürlich nicht nur in der nicht mehr identifizierbaren Produktvielfalt aus, sondern in einer würdelosen Haltung auch den eigenen Mitarbeitern gegenüber. Die nur noch Kostenfaktoren sind. Das geht aber speziell bei einem Produkt mit so hohem Anspruch wie Mercedes schon einmal gar nicht. 

Der dritte Grund für den Selbstverlust ist die Rolle, die Ideologie und Politiknähe bei Mercedes spielt. Das bringt eine Abhängigkeit von der Politik mit sich. Wovon etwas aber abhängt (und wir haben es hier mit dem innersten Kern von Religion zu tun), das ist auch das, was es korrigiert. Diese Korrekturfaktoren müssen für ein Unternehmen vor allem das Produkt und seine Positionierung im Beziehungsmosaik der Gesellschaftsordnung, also der Menschen in ihren vielfältigen Beziehungen sein. Denn ein Produkt bezieht sich selbst auf jenes Beziehungsfeld, in dem es eine Aufgabe übernimmt, die über technische Funktion bis vor allem aber zur Selbstrepräsentation geht. In welcher dann dieses Produkt eine Rolle für das Selbstsein des "Kunden" spielt. 

Wer sich aber nicht mehr von diesem Feld - man könnte es durchaus als "freier Markt" bezeichnen - bestimmen läßt, sondern von Faktoren, die im Wesen aber gar keine Rolle spielen - wir nennen hier Ideologie als Wirkhebel, der das Sein eines Beziehungsfeldes verändern, bestimmen, erstarren lassen um es zu beherrschen und ihm damit das Wesentliche nehmen: das Leben, also die Offenheit für das Schöpferische des Transzendenten, das jedes Beziehungsfeld allein (weil damit verankert im Vorsehungsplan Gottes, des Seins selbst) erst bestehen läßt - erzeugt ein Monster.

Er erzeugt etwas, das mit dem Produkt als seiner Lebensquelle, aus der ein Unternehmen lebt (oder eben nicht), gar nichts mehr zu tun hat, sondern einem dämonischen Kretin gleichkommt, das in keinem natürlichen Spiel der Wesen (und das sind immer Dinge, als welthafte Beziehungsknoten) mehr bestehen kann. Solcherart kann so ein Unternehmen nur noch von der Politik leben. Mitarbeiter, Kunden und Aktienbesitzer sind dabei die Leidtragenden. Wer bleibt dann noch, der profitiert? Eben - niemand! Außer der Funktionärskaste, der "Manager", denen der existentielle Abhängigkeitsbezug zum Produkt fehlt. Die morgen auch in einem anderen Unternehmen arbeiten können, und in einer anderen Branche. Die austauschbar sind, und diese Prekarität mit einer "catch as catch can"-Mentalität wettmachen wollen, in der sie kurzfristiges Zahlenspiel mit "Erfolg" verwechseln. Wie sie es eben in den Universitäten gelernt haben.*

So, hier also nun einige der Artikel aus diesem Blog, wie oben besprochen. Die meisten stammen aus dem Jahre 2017.




Aber Mercedes begann bereits 2011 zu schwächeln
https://eberhardwagner.blogspot.com/2011/03/schwachlich.html

Auch wenn Mercedes noch besser als Audi war, denn dort zeigte sich der Einbruch (2018/2019) programmatisch, er ist dort also langfristig angelegt
https://eberhardwagner.blogspot.com/2011/01/setzen-der-neuen-zeit.html
und
https://eberhardwagner.blogspot.com/2017/09/wer-sich-mit-wanderheuschrecken-anlegt.html

Nur VW war 2017 noch "am Produkt". Leider ist das mittlerweile auch nicht mehr der Fall, auch VW ist der Ideologisierungsmeute beigetreten.
https://eberhardwagner.blogspot.com/2017/09/sie-bleiben-am-produkt.html

Diese Schwäche hat jedoch bereits die gesamte Volkswirtschaft Deutschlands befallen - durch Ideologisierung! (2018)
https://eberhardwagner.blogspot.com/2018/01/wie-man-eine-volkswirtschaft-zum_12.html

Ein neuer Geschäftszweig: Subventionen als Erwerbsquelle (März 2017)
https://eberhardwagner.blogspot.com/2017/03/menetekel-eines-magischen-weltbildes-1.html

Der Unterschied überzeugt von der Argumentation: Hier eine Werbung aus 2016. In der sich in der Werbung noch eine substanzhaltige Linie "am Produkt" feststellen läßt. Vielleicht hat man der Marketingabteilung noch nicht gesagt, was man vorhatte, so daß diese "naiverweise" noch am Wesen des Unternehmens als Produkt = Bestands-Knoten klebte?




*Spielt bei allen diesen Tatsachen eine Rolle, was wir so nebenbei hören? Daß nämlich ein chinesischer Konzern, der bereits Volvo gekauft hat (über die schrecklichen Auswirkungen auf das Produkt haben wir hier bereits 2016 gehandelt), angeblich die Aufstockung seiner Unternehmensbeteiligung am "sinkenden Stern Mercedes" (Die Welt, Februar 2020) auf zehn Prozent des Aktienvolumens plant?




Freitag, 28. Februar 2020

Kein Austausch der Bevölkerung, sondern ...

Um einen Teil der vollen Wahrheit zu erkennen, muß man zwei Fakten zusammenschließen. Nicht einfach das Bild von Wien (und Österreich) ist hier herzunehmen, wo der Alltag in den Straßen durch stille (und deshalb ungeregelte, dem Gesetz des Stärkeren unterliegenden, das heißt der unkultivierten) Segregation - man nennt sie lustigerweise "Parallelgesellschaften" - bestimmt wird.

Vielmehr sagt die Statistik der Bevölkerung etwas anderes aus. Gerade in dem Punkt, daß im Vorjahr ein deutlicher Anstieg der Einbürgerungen (also die Zuerkennung einer Staatsbürgerschaft) zu verzeichnen war. Mit dem Detail, daß vor allem Wien hier wieder einmal herausragt. Aber was ist der Hintergrund? Wir haben es hier schon früher gezeigt: Die Wahlen 2020

Immer, und zwar wirklich immer VOR solchen Wahlen stieg schon bisher die Zahl der Einbürgerungen. Sie stieg auch 2019. Warum? Weil die Einwanderer vor allem aus nicht-abendländischen Kulturkreisen SPÖ wählen. Die SPÖ tauscht nicht die Bevölkerung, sie tauscht die Wähler aus. Die neuen, die Zuwanderer, gewinnt sie mit den alten Methoden - Wahlgeschenke. Da braucht es keine Inhalte. Da genügt der monatliche Scheck.

Sie wird freilich wie mit dem "alten" Wählerkreis auch hier erleben, daß ihr die Wähler mit der Zeit verdunsten. Und zwar aus dem Fazit ihrer politischen Agenden. Man denke an die Propagierung der Zwei-, später dann der Ein-Kind-Familie. Nun fehlen die Wähler auch deshalb. 

Still und heimlich ist es ja den Grünen nicht anders gegangen. Aus Naturliebenden wurden Linke. Die Naturliebenden haben längst Alternativen gesucht. Nun haben die Grünen die SPÖ-Klientel. Die Roten, die SPÖ wiederum hat die Zuwanderer als neue Klientel. Als jene, die sie so rasch als möglich einbürgern muß, will sie ihren politischen Einfluß stabil halten. Warum das im Burgenland gelang? Weil der dortige alte wie neue Landeshauptmann Doskozil keine neuen Wähler suchte, sondern nicht den leichten Weg ging, sondern den mühseligen. Mit dem er die alten Wähler aber glatt wiedergewonnen hat.



*220220*

Die Natur ist erstaunlich genug

Was immer ein sinnvolles Ergebnis produziert, wird als von Intelligenz geschaffen identifiziert. Wie auch immer man das bei Wolken und Wetter und Atmosphäre sehen mag - die Luftströmungen darin ergeben oft seltsame Bedingungen, die durch Kristallisation in Wolken sichtbar werden.

Sehen wir so etwas von unten, fühlen wir uns gerne gedrängt, darin menschliche Tätigkeit als Ursache zu sehen. Aber das könnte ganz anders sein. Die Naturvorgänge gerade in der Atmosphäre, wo Vertikal- und Horizontalströmungen in oft nur wenige Meter breiten Kanälen nebeneinander fließen und an den Rändern aufeinander reagieren, liefern von selber überraschende Resultate. Wie hier. 

Diese Aufnahme von Wolken wurde von einem Wetterbeobachtungssatelliten vor der Westküste Australiens aufgenommen. Die großen Sterne haben übrigens einen Durchmesser von circa dreihundert Kilometern.




*120220*

Donnerstag, 27. Februar 2020

Kurz und bündig

Au ja, mehr davon, nicht wahr? Mitnichten und -neffen. Solche Zitate zeigen nur eines: Daß deren Urheber von dem, das er angeblich in größerer Reinheit erstrahlen läßt, keine Ahnung hat. Und damit auch die, die sie bringen. Ja, solche Zitate werden sogar zur Lüge, weil sie (schwache) Selbstrechtfertigung der eigenen Gegenwehr, Gleichgültigkeit und Trägheit gegenüber der Wahrheit und Gott sind. 

Gerade weil sie sich eines wahren Kerns bedienen, der aber hierher transponiert als Brille für ganz andere Wahrheiten mißbraucht wird, und in einem Aufwasch das Wahre (Paulus) verdammt, indem es dieses mit anderem Wahren (Luther war tatsächlich - auch - ein Vertrüber) verkettet und mitzieht. Und damit dem Verkehrten den Mantel des Wahren umhängt.

"Ob sein Name Paulus sei oder Luther oder Calvin – ich fühle, wie durch ihn hindurch die ganze Wahrheit Gottes sich trübt."
André Gide (Autobiografisches, Bd. 2, Tagebuch 1903-1922, S. 265)

Merke: Nicht jedes Zitat zeigt Bildung. Die meisten Zitationen sind sogar überhaupt nur dem Zweck untergeordnet, Gebildetheit (des Urteils) vorzutäuschen. Oder, wie Zweig (oder war es jemand anderer?) über den George-Kreis einmal schrieb: Er sei überrascht gewesen, auf der einen Seite so scharfe Kirchen- und Glaubenskritik zu finden, und auf der anderen Seite festzustellen, daß das Wissen dieser Leute über deren Lehre und Wesen nicht einmal das eines Konfirmanden erreichte.




Mittwoch, 26. Februar 2020

Und noch einmal ... ;-/

Aus einem Briefverkehr mit Leser H

Lieber Ambrosius,

darf ich Dich um Deine geschätzte Meinung zum Coronavirus bitten? Ich habe mir bisher nicht allzuviele Gedanken dazu gemacht; habe das Virus mehr als Grippevirus eingestuft und als etwas, das so wie die Vogelgrippe oder die Schweinepest bald wieder aus den Medien verschwunden sein wird. Naiv möglicherweise.


Seit Sonntag Abend nun beschäftigt mich das Virus intensiv, und ich habe sogar überlegt, meine für die nächste Zeit beabsichtigte Reise abzusagen. Der Pfarrer gab am Sonntag Abend bekannt, daß er in der Kirche Präventionsmaßnahmen ergreifen möchte, wie z.B. bis auf weiteres keine Mundkommunion mehr zu spenden. Heute verkündete er sogar, am Aschermittwoch kein Aschenkreuz zu geben, den Friedensgruß, ja sogar jedes Handschütteln ab sofort auszusetzen. Sogar das Weihwasser hat er schon aus der Kirche entfernt. 

Außerdem hat er mir, als ich ihn anschließend an die Messe ansprach, dringend davon abgeraten, zu fliegen und mir geraten, Flughäfen und Flugzeuge zu meiden.

Ich bin verwirrt und weiß nicht, ob die Maßnahmen in der Kirche sinnvoll sind und ob ich fliegen soll oder nicht.
Liebe H!
Ich verstehe sehr gut, daß der dichte Hagel an Berichterstattung verunsichern kann, manchmal bin ich selbst schon am Schwanken. Am Schwanken, ob ich der Vernunft oder diesem hysterischen Gefühl folgen soll, also dieser Hysterie beitreten soll, die immer lückenloser - scheinbar - die Welt ausmacht, die mich umgibt und der ich begegne.
Aber ich habe anläßlich Deiner Frage noch einmal darüber nachgedacht. NEIN. Ich glaube nicht, daß es irgendetwas für uns Gefährliches hat. Was immer sich da abspielt, ich glaube nicht, daß es ein über eine normale Grippe oder Lungenentzündung hinaus gefährlicher Virus ist. Auch die Statistiken von Briggs*, auf den ich sehr viel gebe, ein äußerst scharfer Denker und Mathematiker, weisen nicht darauf hin, daß es sich hier um eine sich aufbauende, unkontrollierbare "Pandemie" besonderer Gefährlichkeit o. ä. handelt. Nur wieder einmal etwas Herausgegriffenes, und so zum Wahn Aufgeblasenes. 

Deshalb würde ich meinen, daß Du ruhig nach England fliegen kannst. Und keine Mundkommunion auszuteilen ist in keiner Weise gerechtfertigt. Die Kirche sollte endlich beruhigen, zeigen was es heißt, in Christus verankert zu sein, anstatt jeden Wahn mitzumachen. Die Heiligen haben sogar Pestkranken die Kommunion gebracht, und niemandem wäre eingefallen, sie in die Hand zu geben, damit sie sich nicht infizieren. Wodurch auch sollte sich da ein Virus verbreiten? Aus dem Kelch heraus? 
Nein, ich bleibe dabei: Auch wenn die ganze Welt nun schon verrückt ist - ich glaube nicht, daß die Situation gefährlicher ist als das Leben. Schau doch einmal die absoluten Zahlen an! Da sterben ja mehr Leute an verschluckten Gräten ... und wie viele der Toten sind aus bisher nur anders definierten "Krankheiten" gestorben, die man nun dem Corona zuschreibt.

Schau, eine "Krankheit" wird definiert, indem man bestimmte Symptome zusammenfaßt und benennt. Es ist eine Namensgebung, nicht mehr, die ein gewisses Zentrum andeutet, von dem man manche Ursachen und Wirkungen zu kennen meint, und einen Kreis von Symptomen umfaßt. Wenn man aber weiß, daß es tausende Symptome, ja die weit überwiegende Mehrheit der Symptome sogar außerhalb der engeren Kreise der Krankheitsbegriffe liegt, und keiner für sich stehenden (also benannten, einen Namen habenden) "Krankheit" zugeordnet werden können, wird das noch deutlicher. 

Wie beim "Aids-Virus", den man bis heute nicht gefunden hat, der angeblich bei jedem Patienten sein Aussehen ändert, verhält es sich m. E. auch bei diesem "Coronavirus". Dem man wohl nicht zufällig dasselbe nachsagt. Warum? Weil es auch ihn nicht gibt. Die Symptome sind auch in bislang bekannten Krankheiten beschrieben, die man aus verschiedenen Gründen kreativ und dem Zeitgeist gemäß - und das ist Kennzeichen eines Wahns - zu einem neuen Begriff zusammengefaßt hat. 

Medien-Pandemie
Dazu kommt die unselige Wirkung der Medienlandschaft, insbesonders der social media. Die direkt "Schuld" haben an einer Hysterisierung, die außer Rand und Band gerät. Das amerikanische Council on Science and Health spricht sogar von einem ganz üblen Medienversagen. Die Nachrichten richten derzeit schlimme Verwirrung an, und machen es für die meisten Menschen unmöglich, sich ein realistisches Bild zu machen.

Wer das aber weiß, wer damit intentional umgeht, kann deshalb leicht etwas entfachen. (Wer es nicht weiß und trotzdem damit umgeht kann das ohne Absicht tun.) Ich halte es aber sogar für nicht einmal auszuschließen, daß diese Hysterie um einen angeblichen Coronavirus andere, vielleicht sogar simple politische oder handelspolitische Ursachen (USA - China) hat, die man mit äußerst geschickter Meinungslenkung zu einer China-Seuche hochgespült hat. Nichts ist heute leichter als Chaos in den Medien und über sie anzurichten.

Mittlerweile muß man sogar sagen, daß wir es nicht mit einer "Virus-Pandemie" zu tun haben, sondern mit einem Wahn, der tatsächlich nun jenen Schaden anrichten kann, den dieser Fledermaus-Virus gar nie anzurichten ermochte. Das ist die einzige, wirklich reale Dimension dieser "Pandemie". Darin ist sie dem Klimawahn sehr sehr ähnlich, und nicht zufällig: Die Mechanismen sind ähnlich.

Außerdem sind, wie ich gehört habe, die Chinesen besonders anfällig für Hysterien und Massenpaniken. Hochgradig invertiert, wie die meisten asiatischen Völker. Man erkennt das ja sogar an den dort beheimateten Religionen, die alle auf Selbstauslöschung oder wie im Konfuzianismus auf Aufgehen in der Masse hinzielen. Außerdem sind, wie man liest, besonders Personengruppen mit einem schwächeren Immunsystem betroffen, wie Ältere. (Aber gut, das trifft auf jede Krankheit zu.)
Man sieht diesen Zusammenhang als asiatische Eigenheit etwa bei Thailand besonders gut. Wo es sich sogar so hochspielt, daß ein ganzes Volk um Geschlechtsidentität durch extrem hohe Prozentzahlen von Amorphität wie Hermaphroditentum (als durch Haltungs- und damit Leibesschwäche schlecht zum Leib geprägtes Selbstsein) ringt, so selbstschwach ist da schon die Seele, so schwach die Kultur. So undefinierbar aber auch dort manche Krankheitssymptome, weil die sich leicht außerhalb vieler begrifflich gefaßter "Krankheiten" bewegen.

Alsdann, noch einen lustigen Faschingsdienstag! Und eine schöne Englandreise!

Ambrosius

P. S. Ich verweise auf diesen Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung von heute, der meine Position untermauert. Die Leseschranke kannst Du durch Registrierung (die keine sonstigen Folgen hat) leicht überwinden. 

*Nachtrag: Briggs weist in seinem gestrigen Blog-Eintrag auf dem Umstand hin, WARUM bei einer Ausbreitung des "Coronavirus" auch plötzlich Todesfälle auftreten. Eben, WEIL vor allem die Schwächeren oder die mit geschwächtem Immunsystem als erste betroffen sind. Wie ältere Menschen. Und damit auch ... leichter sterben. Das ergibt natürlich eine schöne Horror-Statistik, obwohl es über die "Gefährlichkeit" des "Coronavirus" gar nichts aussagt. Dazu kommt, daß manche Staaten (wie der Iran) erst jetzt "Coronatote" melden, nachdem sie etliche Krankheitsfälle der jüngsten Zeit NUN diesem Virus zuordnen. Also kommt es zu "dramatischen Steigerungen". Und Korea? Man lese dazu Nachrichten. Da konzentriert es sich um eine höchst seltsame Sekte ...

Übrigens: Per Stichtag 15. Februar sind alleine in den USA 16.000 Menschen in dieser "Grippesaison" an simpler Grippe gestorben. 280.000 weitere liegen in Krankenhäusern.




*250220*

Dienstag, 25. Februar 2020

Noch ein letzter Witz

Ein Grüner in einem Heißluftballon hat die Orientierung verloren. Er geht tiefer und sichtet eine Frau am Boden. Er sinkt noch weiter ab und ruft: „Entschuldigung, können Sie mir helfen? Ich habe einem Freund versprochen, ihn vor einer Stunde zu treffen; und ich weiß nicht, wo ich bin.“

Die Frau am Boden antwortet: „Sie sind in einem Heißluftballon in ungefähr 10 m Höhe über Grund. Sie befinden sich auf dem 47. Grad, 36 Minuten und 16 Sekunden nördlicher Breite und 7. Grad, 39 Minuten und 17 Sekunden östlicher Länge.“

„Sie müssen Ingenieurin sein“, sagt der Grüne.

„Bin ich“, antwortet die Frau, „woher wissen Sie das?“

„Nun“, sagt der Grüne, „alles, was sie mir sagten, ist technisch korrekt, aber ich habe keine Ahnung, was ich mit Ihren Informationen anfangen soll, und Fakt ist, dass ich immer noch nicht weiß, wo ich bin. Offen gesagt, waren Sie keine große Hilfe. Sie haben höchstens meine Reise noch weiter verzögert.“

Die Frau antwortet: „Sie müssen bei den Grünen sein.“

„Ja,“ antwortet der Grüne, „aber woher wissen Sie das?“

„Nun,“ sagt die Frau, „Sie wissen weder, wo Sie sind, noch, wohin Sie fahren. Sie sind aufgrund einer großen Menge heißer Luft in Ihre jetzige Position gekommen. Sie haben ein Versprechen gemacht, von dem Sie keine Ahnung haben, wie Sie es einhalten können, und erwarten von den Leuten unter Ihnen, dass sie Ihre Probleme lösen. Tatsache ist, dass Sie nun in der gleichen Lage sind wie vor unserem Treffen, aber merkwürdigerweise bin ich jetzt irgendwie schuld!“



Der Witz ist übernommen von den Seiten von EIKE, wo er selbst von Manfred Knake übernommen worden war.




Montag, 24. Februar 2020

Perfekt erwischt

Der VdZ ist ja dem Leser schon als Liebhaber von Tanzszenen in Filmen bekannt, und ab und zu feiert er hier auch eine solche Sequenz. Wenn die Welt aus der Zeit heraustritt und sich in die Architektur der Ewigkeit hebt. Da soll diese aus der Agentenkomödie "Get Smart" (2019) auch nicht fehlen.

Köstlich! So etwas kann nur gelingen, wenn der Regisseur perfekt mit dem Typ inszeniert. Meist wird ja Komik als etwas "gegen den Typ" gestellt. Den feineren, schauspielerisch besseren Humor als Spiel mit dem Realismus bietet aber diese Lösung.








Sonntag, 23. Februar 2020

Wo wir des Wirklichen ansichtig werden

Die Rede, die Peter Handke anläßlich der Verleihung des Nobelpreises für Literatur 2019 an ihn in Oslo hielt, kann man nur als Aufruf zum Kleinen, Direkten, Begegnenden sehen, zur Suche und Auslieferung an die Wirklichkeit selbst sehen. Handke zeigt darin, daß er selbst nicht den großen geistigen Unterbau hat, um einen Plan zu sehen, aber er beruft sich auf das, was die eigentliche Arbeit des Poeten ist - die Nicht-Vernutzung des Wahrgenommenen, die Reinheit der Sinne, die Unmittelbarkeit der Eindrücke wieder zu gewinnen. Sich aus allem Alltäglichen daraus hin durchzuarbeiten ist seine Lebensaufgabe. Und darin überwindet er die Zeit. So daß seine Bilder und Darstellungen Fenster zum Wirklichen selbst werden.

Hier gewinnt auch die Volkssprache, der Dialekt, die Muttersprache ihre Bedeutung. Weil hier noch viel jener ursprünglichen Poesie enthalten ist, wenigstens daran erinnert, das wir aus der Zeit vor der Erbsünde, und als Ausblick auf die Zeit nach der Wiederkehr Christi, im "neuen Himmel und der neuen Erde", wieder gewinnen werden. So wir uns dafür entscheiden.

Es ist gewiß vorerst zuviel verlangt, wenn man von Handke auch die Einsicht verlangte, daß dieser Anblick des wirklichen Wirklichen in der Liturgie der Kirche, in ihrem Kult gegenwärtig ist. Aber es macht gar nicht so sehr staunen, wenn der Nobelpreisträger bei seiner Osloer Rede, die kaleidoskopartig, ungeordnet, wie eine Patchworkarbeit, mitten unter alltäglichen Lebensblüten ganz selbstverständlich auch eine marianische Litanei vorträgt. Aber schon in seiner Wende anläßlich des "Serbien-Skandals", in dem er eines Tages aufwachte, den der VdZ immer als "Rückkehr zum Patriarchalen" sah, war erkennbar, daß Handke ahnt, daß das Wirkliche, das Wahre, das Poetische etwas mit der Heiligkeit sui generis, also auch mit der Heiligkeit der Tradition zu tun hat.

Und da taucht dann plötzlich auch ein neuer Begriff von Mensch und seiner Natur auf. In dem der Dichter sich von allem bloß faktischen Subjektivismus langsam zu trennen beginnt und begreift, wie sehr seine Dichtung bedeutet, Sprachrohr für ein unendlich Großes, Wahres, Schönes zu sein, das er durch seine Stimme, durch seine Feder zur Welt bringt. Nicht "er" ist das Interessante, sondern dieses außer, über ihm liegende Ewige des Geistes.

Insofern ist Handke ein Beispiel für die Tatsache, daß in Zeiten kulturellen Niedrigstandes, schon gar solchen des Niedergangs, große Kunst nicht mehr möglich ist. Denn der Künstler hat fast nur noch das Abgrenzen, aber nicht mehr die ihn selber formende Kraft eines positiven, aufbauenden, seinstragenden kulturellen Stromes zur Verfügung. Mehr als gelegentlich zu erreichen, die dicke Eisschicht im See, in den man per Geburt geworfen wurde, zu durchbrechen und wenigstens ein wenig frische Luft zu schöpfen ist dann nicht mehr möglich, und schon die maximal mögliche Leistung.

Denn in der Poesie ahnen wir erst, was nur im Sakramentalen - dem Generalzustand vor der Erbsünde - real wird. Sie ist somit der Duft des Ewigen, nicht das Ewige selbst, die Rampe, von der weiter zu gehen aber nicht in unserer Hand liegt, sondern ungeschuldete Bewegung von Gott her zu uns ist. Ohne die es aber keine Welt geben würde, weil der die Wirklichkeit fehlte.







Samstag, 22. Februar 2020

Ein guter Tip für den Discoabend








Rettung aus der Identitätskrise (2)

Teil 2) Jerusalem oder Athen?



Wenn nun also alle gegen alle kämpfen weil ihre Identität suchen und bewahren müssen, besteht keine Gefahr, daß sich das Interesse gegen den Kapitalismus richtet. Das ist der direkte Zusammenhang zwischen Wucher (Kapitalismus) und sexueller Befreiung bzw. Genderismus. Die allesamt aufspalten und von den wirklichen Ursachen der konkreten Lebensverhältnisse ablenken. Mittlerweile ist weltweit zu beobachten, daß über diese Identitätsfragen die bestehenden politischen Ordnungen und Organisationen überwältigt werden sollen.
Die "neue Moral" hat den Charakter eines Staatsstreiches! Alle diese Identitätsgruppen sind mittlerweile in der Position politisch, moralisch und gesellschaftlich privilegierter Gruppen - sie sind in der Position von Auserwählten. Und immer noch und in immer rascherem Tempo werden neue Gruppen von Auserwählten und Privilegierten geschaffen weil spezifiziert. Ja, es ist eine Generalklausel für alle geworden, speziell für die (in ihrer Identität naturgemäß suchenden) Jungen, sich keiner Ordnung zu fügen, sondern diese aufzufordern, vor ihrer "eigenen" Identität zurückzuweichen und Spezialwünschen nachzugeben: Die Welt soll sich allen diesen Identitäten gegenüber anpassen, und wer sich nicht fügt (und das ist immer die Mehrheit), soll gezwungen werden.
Das vielleicht Schockierendste, meint Atzmon, ist, daß in den letzten Jahrzehnten sogar weite Teile der Konservativen begonnen haben, sich biologisch zu definieren. Die universalen Identitäten - Christen, Getaufte, meinetwegen auch Amerikaner (etc.), aber auch als Mann oder Frau - wurden aufgelöst, um sich auf kleine Teilidentitäten zurückzuziehen. Alle diese Gruppen sind damit zu Untergruppen der identitären Linken geworden. Damit sind sie jeweils politisch marginalisiert und machtlos, aber umso abhängiger von der Linken als Ganzen. Plötzlich spielt die Kategorie "Weiß" eine Rolle, eine Falle, denn damit ist man direkt als "rassistisch" identifiziert. Zumal es gar kein konkretes Merkmal gibt, das "weiß" wäre. Und schon gar nicht wäre das eine Identität. Eine Identität "weiß" läßt sich durch nichts konkret bestimmen. Identität aber gibt es nur konkret, und sie muß sich auf Einheit und Gemeinschaft beziehen - wieder: Ganz konkret, im Lebensvollzug.

Der entscheidende Fehler dabei ist nicht zu unterscheiden zwischen dem, "was man ist", und dem, was man "behauptet zu sein". Atzmon nimmt als Beispiel sein Musikerdasein: Er IST ein Saxophonist, und jede Identitätsbestimmung geht auf dieses konkrete Tun zurück. Er muß sich in nichts behaupten, und wie immer er den Mitmenschen begegnet, ist er Saxophonist, wie immer Einzeleinschätzungen auch abweichen mögen. Als behauptete Identität, die in bestimmten Merkmalen festgelegt ist, gibt es das aber nicht. Dem wirklichen "etwas sein" (Identität) bleibt immer sein Bild offen! Es entsteht nur in der Hingabe, und kann sprachlich nur posthoc festgestellt werden. Die Art, wie Identitätsfragen heute aber geklärt werden, ist, daß Identität und Identitätsmerkmale VOR allem Sein vorausgehen. Und der ganze Streit geht um diese Behauptungen.
Das trifft auch für Juden zu. Orthodoxe Juden "identifizieren" sich niemals "als Juden", sondern "sie sind Juden". Sie praktizieren es, zelebrieren das, was man als Bild dann "Jude sein" nennen kann. Tun sie das nicht, sind sie auch keine Juden. Identität in der Art zu behaupten, wie es heute geschieht, heißt sogar, eine transzendente Barriere zwischen wahrer, wirklicher Identität und behaupteter Identität zu schaffen.
Wir begegnen heute einer Form von behaupteter Identität, wo niemand die Inhalte der Behauptung aber lebt. Die Identitätspolitik bietet den Menschen eine Identität als "Authentizität" an, die sie in Wirklichkeit von jeder Authentizität abhält. Das ist eine Form von Identitätsdiebstahl.  

Genau das ist aber mit dem social engineering der letzten Jahrzehnte passiert. Man hat den Menschen ihre wahre Identität (als Gruppe, als Gemeinschaft) genommen, sie zersplittert, und ihnen dafür neue Identitäten angeboten, die aber das Leben nicht füllen und den Einzelnen nicht tragen. Die ständig behauptet werden müssen, weil ihnen die Basis im konkreten Leben fehlt.
Damit ist die gesamte Rechte bzw. Konservative in die Gefahr geschlittert, jede Identität zu verlieren, weil sie keine wirkliche Einheit herstellen kann. Wie im Konflikt zwischen Athen und Jerusalem ist sie an derselben Hürde wie die Linke gescheitert, nicht mehr zu zeigen, zu lehren, WIE man denkt, sondern WAS man denkt. Und das ist ein tyrannisches Konzept.
Damit schließt sich auch dieser Bogen, denn das, WAS zu denken sei, beruft sich auf ... Auserwähltheit, Überlegenheit, Besonderheit. Wie bei den Juden auf direkte göttliche Offenbarung, die es nicht zu hinterfragen gilt. Das ist der direkte Weg in die Tyrannei, und wir erleben es ja heute auch. 

Das Problem, an dem wir heute von allen Seiten leiden ist, daß wir aufgehört haben, auf die Sprache zu hören. In der alle Logik, aber alle Sprach- und Denkvoraussetzung enthalten wäre. Stattdessen hat sich von den Eliten ausgehend eine Art "Sprachsophisterei" breitgemacht, als Täuschung ÜBER die Sprache MIT Sprache. (Der Hinweis auf Schizoidität sei dem VdZ an dieser Stelle gestattet, denn das ist es genau.) 

Historisch ist es bei den Juden als Korrumpierung des Rabbinertums durch die Reichen festmachbar. Es war das Geld, das die Lehre zu bestimmen begonnen hat. So wurde Sprache als Denken zum nützlichen Werkzeug, aber nicht mehr zum Weg zur Wahrheit. Und so haben sie die gesamte westliche, abendländische Philosophie umgewandelt.

Dahinter stand ein vor allem im 19. Jahrhundert immer klarer hervortretendes eugenisches Projekt, in dem die jüdische Elite sich ganz bewußt der Stärkung des "jüdischen Volkes" widmete. Denn es war (beginnend mit Napoleon!) das 19. Jahrhundert, in dem sie überall emanzipiert wurden. Dem Westen war diese Interessengesteuertheit nicht mehr klar, er hat das Wissen darum verloren. Das hat ihn aber verwundbar und anfällig gemacht. Er ist den jüdischen Eliten auf den Leim gegangen, meint Gilad Atzmon.  

Ausgehend von den Universitäten, haben Juden ab dem 19. Jahrhundert leichtes Spiel gehabt, über die Erziehungssysteme in die Kultur hineinzuwirken. Und Juden wurden auch extrem einflußreich, in der Wissenschaft, in der Kunst, in der Musik, überall. Und überall war es begleitet bzw. getragen vom Verlust des "Tuns der Juden" - sie hörten auf, Juden zu SEIN. Stattdessen begann die behauptete Identität, wie oben dargestellt. Es war der Höhepunkt einer jahrhundertelangen Entwicklung, in der sich die jüdischen Eliten in Europa zu einer einzigartigen Klasse entwickelt haben. Das sich so zum eugenischen Projekt formte.

In einem engen Netzwerk verbunden, haben diese jüdischen Gruppen nicht nur die Bankenlandschaft bestimmt, sondern auch die Universitäten. Und damit sind wir heute konfrontiert. Harvard etwa, ist unbestritten mittlerweile eine "jüdische Universität". Damit ist auch klar, wie es geschehen hat können, daß die Universitätslandschaft der political correctness zufiel, die gleichzeitig der Garant dafür ist, daß die intellektuelle Basis der Universität zersetzt wird. Der Beitrag amerikanischer Universitäten zu Wissenschaft und Philosophie wird immer irrelevanter. Warum? Weil mit der Übernahme durch Juden die Denkweise "jerusalemisiert" wurde. Es geht nicht mehr darum, WIE man denkt, sondern WAS man denkt.







Freitag, 21. Februar 2020

Rettung aus der Identitätskrise (1)

Der jüdische Autor und Philosoph Gilad Atzmon, international bekannt vor allem durch seine Jazz-Musik, meint in einem aktuellen Gespräch mit E. Michael Jones, daß der "Judaismus" nur eine der gezählt mindestens 24 Religionen ist, die im Judentum bzw. als Judentum vorkommen. Ob aber Bolschewismus oder Judaismus, ob Progressismus, schrankenloser Wirtschaftsliberalismus oder Holocaust (das Bekenntnis, an das heute alle Juden glauben) - alle diese Religionen tragen ein Merkmal: Sie sind ein je anderes Gesicht des Exzeptionalismus, also des Glaubens, besonders und auserwählt zu sein. 

Daraus schöpfen viele Juden das Recht, sich gegen jede etablierte Ordnung zu stellen, weil sie sich in göttlicher Legitimation sehen, eine neue Ordnung für die Welt zu etablieren. 

Dabei nimmt Atzmon eine eigene Position ein. Er, der sich selbst als Bolschewist bezeichnet, ist der Meinung, daß der Gott, auf den sich die Juden beziehen, also der Gott des Alten Testaments (Torah), so viele abstoßende Eigenschaften hat, daß er nicht versteht, warum man überhaupt zu solch einem Gottesbild gegriffen hat. Und er sieht sich darin mit vielen Christen sogar einig, auch wenn er selbst nicht aus religiösen Gründen zu dieser Haltung gekommen ist. 

Darin stimmt ihm Jones zu. Der jedoch meint, daß die Juden bis zu Jesus Christus sich auf die biologische Seite des Judentums als Identität gestützt haben ("Samen/Sperma Abrahams"), anstatt auf eine theologische Betrachtungsweise des Alten Testaments. Dem Christen ist das Alte Testament insofern anders als dem Juden, als er es aus der Sichtweise des Neuen Testaments heraus interpretiert. Jesus Christus widerspricht auch dem jüdischen Stolz auf die DNA, auf das biologische Erbgut. Wörtlich nennt er sogar Satan den Vater der Juden, die aus Mangel an Glaube, aus Glaubensabfall nicht die geistige Kontinuität zum Erlöser Jesus Christus sehen. 

In dieser Ablehnung des Erlösers hat sich das Hebräertum zu einer neuen Religion entwickelt, dem, was wir heute als "Judentum" bezeichnen. Das somit eine jüngere Religion ist als das Christentum. Ein biologisches Kontinuum gibt es nicht, das ist sogar durch die DNA-Untersuchungen zu zeigen. Die Identifikation der Juden besteht nicht zu ihrer biologischen Abstammung, sondern ist als "Rasse" eine politische Identität. 
Es geht deshalb gar nicht darum, was Juden "sind", meint Atzmon, sondern womit sie sich identifizieren. Im ganzen Diskurs um das Judentum geht es deshalb nur immer und seit je nur um eines: Um die Selbstliebe aller, die sich als Juden bezeichnen. Diese Selbstliebe wiederum hat keinen anderen Aufhänger als den Glauben daran, etwas Besonderes, etwas Spezielles, auserwählt und allen übrigen Menschen überlegen zu sein. Das ist der Grund, warum sie sich politisch und kulturell vom Rest der Menschheit abgrenzen, denn in allem geht es darum, die Selbstliebe zu verteidigen.
Es geht aber Juden nicht darum, jemanden zu einem Juden zu machen, ihn darein zu verwandeln. Sondern es geht ihnen darum, andere so denken zu machen, wie Juden denken. Es geht ihnen darum, die Menschheit in die "zwölf Stämme Israels" zu verwandeln. Weil sich die Juden aber von ihrem Boden, ihrer Herkunft, ihrer Geschichte getrennt erfahren, sind sie zu Feinden von allem geworden, was Identität vermittelt, sogar vom "Geschlecht" (auch der Genderismus ist ein jüdischer Gedanke). Identitätspolitik (Genderismus bzw. LGBT) ist deshalb ein typischer Ausdruck des Zustands der Juden nach Christus. 

Juden, die sich selbst über die von der Mutter geerbten Gene identifizieren, haben sich in den gängigen Gesellschaften und Gesellschaftsmodellen nicht wiedergefunden, sie waren nirgendwo zuhause. Deshalb haben alle ihre politischen und ideologischen Agenden im Kern diesen einen Punkt, ob nun beim Genderismus oder im Klassenkampf: Sie wollen alle bestehenden Einteilungen und Ordnungen auslöschen, und identifizieren sie mit Ungerechtigkeit.

Was Atzmon kritisiert ist, daß die ganze Welt mittlerweile gelernt hat, diese jüdische Problematik zu übernehmen. Heute wird jede politische Angelegenheit als Identitätsfrage angesehen, die biologisch definiert ist: Als Frau, als Mann, durch Rasse, Geschlecht, Hautfarbe ... Und die Linke hat weltweit diese Denkweise übernommen, und vertritt die Position, daß die politische Ausrichtung durch biologische Gegebenheiten bestimmt wird. Die Linke hat damit eigentlich den Standpunkt des Hitlerismus übernommen, daß sich Exzeptionalität bzw. Identität über Sprache und Gene definiert.

Damit spricht niemand mehr über ökonomische Bedingungen und Probleme, sondern alle beschäftigen sich nur noch mit sexuellen Dingen. Eine Idee, ein Deal, der maßgeblich von Michel Foucault - einem Katholiken, der mit seiner Philosophie sein schlechtes Gewissen* bewältigen wollte - ausgegangen ist, der da mit den Oligarchen geschlossen wurde. Und sagt: Ihr gebt uns jede Form von sexueller Freiheit, dafür kritisieren wir Euer Wirtschaftssystem nicht mehr. 

Aber Foucault selbst hat wiederum auf die Ideen von Wilhelm Reich und der Frankfurter Schule zurückgegriffen. Auf sie geht die Umwandlung der Sexualität in eine gesellschaftspolitische Waffe zurück. Es ist auffallend, daß im Zentrum dieser Ideenkreise vor allem Juden stehen. Und der Grund dafür ist evident: Alles das hat mit der Suche nach einer Identität zu tun, die sich aber nicht aus herkömmlichen moralischen und gesellschaftlichen Ordnungsmodellen speisen kann. Die alte, ursprüngliche Linke war vor allem damit befaßt, die konkreten Lebensbedingungen zu verbessern. Die neue Linke aber ist damit befaßt, die Menschen aufzusplittern. In Rassen, Identitätsmerkmale, Genderismen etc.  - also auf Biologismen. 



Morgen Teil 2) Jerusalem oder Athen?


*Das ist es auch, was ihn (wie eigentlich alle Menschen) mit den "Juden" verbindet, das haben sie gemein: Ihre Weltanschauung, ihre Religion ist eine Legitimierung ihrer Rebellion gegen die herrschende Moral und gesellschaftliche, zwischenmenschliche Ordnung. Muß noch extra erwähnt werden, daß Foucault ein strikter Vertreter eines unbeschränkten Wirtschaftsliberalismus gewesen ist? Denn Wirtschaftsliberalismus ist eine Aushändigung des ökonomischen Lebens einer Gesellschaft an die Vertreter des Wuchers ("usuria"), dem innersten Wesenszug des Kapitalismus. Der Liberalismus ist eine Ideologie der Wehrlosigkeit der Schwächeren gegenüber den unmoralischen, skrupellosen Stärkeren, wir haben es an diesem Ort schon mehrfach aufzuzeigen versucht.



Donnerstag, 20. Februar 2020

Gerüste, aus der Zeit gefiltert

Manche Worte genügen. Sie würden durch weitere Worte nur andere Welt.







Mittwoch, 19. Februar 2020

Gesteigerte Apokalyptik

In seinem alljährlich zu Neujahr ausgerufenen Contest, Vorhersagen fürs kommende Kalenderjahr zu machen und einzusenden, sagt William M. Briggs auf seinem Blog am 1. Jänner voraus, daß 2020 das Jahr sein wird, in dem offizielle Stellen, die sich auf die Wissenschaft berufen oder diese repräsentieren, die Existenz von Aliens (=außerirdischen Lebensformen) "bestätigen". Zwar wird es keinerlei stichhaltige Beweise geben, aber jede Menge angeblicher Indizien und Schein- bzw. Halbbeweise. Das das nun bevorsteht schließt Briggs alleine aus der zunehmenden Dichte von UFO-Berichten in Medien und Bekanntgaben.

Wie gesagt, keine Beweise, keine stichhaltigen Belege, aber jede Menge Indizien und halbseidener "Beweise", die in den Medien zu "Gewißheiten" hochgespielt werden. Was angesichts deren geistiger Ausdünnung vermutlich so leicht ist wie noch nie.

Schon vor etlichen Jahren hat der VdZ aus der Natur des Klimawahns rückfolgernd an dieser Stelle vorhergesagt, daß sich die Katastrophik über kurz oder lang auf das Weltall und den gesamten Kosmos ausdehnen wird. Man beachte alleine die Entwicklung der letzten drei, vier Jahrzehnte, wo es vom Konkreten oder lokal Beschränkten (Öl, Waldsterben) zu immer unfaßlicheren, abstrakteren Szenarien ging, bis sie im "Klimawandel" den gesamten Erdkreis umfassen und total unkonkret wurden.

Ohne vorhersagen zu können, wie das genau aussehen wird, zeigt sich das historisch betrachtet auch aus der Funktion politisch (=machtgenerierter) Apokalyptik als Hebel totaler Macht. Und hierin wiederum als Emanation der Herrschsucht, der "libido dominandi". Die selbst wiederum eine Unterfunktion einer Knechtschaft unter Laster bzw. Triebe darstellt.





Dienstag, 18. Februar 2020

Die unerhörte Leichtigkeit des 5. Gebotes

Es hätte schon längst etwas gesagt werden müssen, und zwar von ganz anderen Kalibern als es Vera Lengsfeld ist. Nach den Ereignissen in Thüringen sagt aber nur die, was Sache ist: Die ständige Beschimpfung von allem, was bei drei nicht auf den linken Bäumen ist, als "Nazi" ist nicht einfach ein sachlich abzuklärender Vorwurf.
Es ist mit eine der schlimmsten Verhaltensweisen, die man Menschen angedeihen lassen kann - es ist die öffentliche Ächtung, also die Ehrloserklärung, und das noch dazu als Lüge, also als Verleumdung. Wir haben es hier mit dem 5. Gebot zu tun!
Die in diesem Fall schon ein Viertel der Bevölkerung betrifft. Denn nicht nur wird jeder, der AfD wählt, mittlerweile auf diese Weise beschimpft, sondern die Mandatare müssen einen wahren Terror über sich ergehen lassen. Und die Bereitschaft, sich dieses Rufmordes zu bedienen, um Menschen als Mitbewerber aus dem Weg zu räumen, wird immer schrankenloser.

Würden die Vorwürfe stimmen, würde die AfD gegen das deutsche Recht verstoßen und gar nicht zu Wahlen zugelassen werden. Im Gegenteil aber ist die AfD sogar die einzige Partei, die in ihren Reihen keine "Altlasten" aus der Nazizeit mitschleppt. Auch die SED ("Die Linke") ist davon betroffen.
Die Situation ist mit 1989 in der DDR zu vergleichen. Man treibt es so weit, bis eine kritische Zahl von Bürgern genug hat und sagt: Mit mir nicht! Es ist auch hier Bürgerpflicht, diesem Psychoterror, der mangels Argumente über eine Bevölkerungsschichte verhängt wird, die manchen einfach unbequem ist, entgegen zu treten.
Oh nein, nicht daß die Linken (samt der Merkel-CDU, die sich sogar ganz besonders dafür schämen müßte) nicht wüßten, daß das nicht stimmt. Sie verwenden aber allesamt Ächtung als Waffe, um sich in der Demokratie, die nur auf der Grundlage abendländischer, christlicher Haltungen überhaupt möglich ist, unlautere Vorteile zu verschaffen. Zumal ein noch viel größerer Bevölkerungsteil Angst hat, solcherart geächtet zu werden, und eingeschüchtert sein Verhalten entsprechend gestaltet.






Das Jahr zusammengefaßt

"Klimawandel ist ein Problem mit so vielen Variablen, dass man ein durch und durch unwissenschaftlicher Mensch sein muss, um Gewissheit zu haben."


Der Medienwissenschaftler Prof. Dr. Norbert Bolz in einem 
Tweet zum 31. Dezember 2019





Montag, 17. Februar 2020

Neugewichtung historischer Daten

Es ist eine kleine Sensation, die Vladimir Putin hier in einer Pressekonferenz vor zwei Monaten der Öffentlichkeit als Ergebnis der Nachforschungen eines russischen Historiker-Komitees vorstellt. Bei der er gleich ankündigt, in der nächsten Zeit neue, bisher unbekannte Dokumente zu veröffentlichen, die eine neue Deutung des Weges Europas zum Zweiten Weltkrieg notwendig machen.

Die immer noch bestehende Weigerung westlicher Staaten ihre Archive zu öffnen, hat nämlich einen konkreten Grund: Man will die direkte Mitschuld am Zweiten Weltkrieg vertuschen. Man will vertuschen, was 1938 in München wirklich vereinbart, aber nie enthüllt wurde. Nun ist es durch Dokumentenfunde definitiv enthüllt: Chamberlain hat (mit Zustimmung Frankreichs die einige Monate später eingeholt wurde) der Aufteilung der Tschechoslowakei zwischen Deutschland, Polen und Ungarn zugestimmt. Das war bisher unbekannt, ist aber nun eindeutig belegt. Hitler hat ja sogar öffentlich gesagt, daß es nicht so leicht war, England und Frankreich zu dieser (geheimen) Passage im Münchner Abkommen 1938 zu bewegen. Die sich eindeutig nur gegen einen richtete: Gegen die Sowjetunion.

Das war deshalb bedeutend, weil dieser Zustimmung eine Zusage Polens zugrunde lag, einer allfälligen Intervention der Sowjetunion zugunsten der Tschechei nicht zuzustimmen, und eine Passage russischer Truppen mit Militärgewalt zu verhindern. England und Frankreich wollten eben den Einfluß der Sowjetunion aus Europa zurückdrängen. Rußland aber war das einzige Land, das sich für die Tschechoslowakei stark gemacht hatte.

Dem lag also ein Paradigmenwechsel zugrunde: Nicht der Faschismus war nun noch die Gefahr, die man sah, sondern der Bolschewismus. Es war allgemein bekannt, daß Hitler klare Absichten im Osten hatte. Er wollte Lebensraum, er wollte Quellen für Nahrungsmittel für Deutschland. Und damit traf sich Deutschland auffällig mit Polen, das ebenfalls von einem Großpolen träumte, wie es zu Beginn der Neuzeit bestanden hatte, und von "Meer zu Meer", vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer, reichte. Es war auch allen europäischen Führern bekannt, und Hitler machte nie einen Hehl daraus, daß Deutschland aggressive Absichten im Osten hatte. Der "Kriegsgrund Danzig" war vorgeschoben, Hitler hat das offen einbekannt.

Einzig Churchill erkannte bereits früh, daß mit dem Münchner Abkommen die Büchse der Pandora geöffnet worden ist.

Die historische Linie ist dabei klar: Hitler hat sich mit zahlreichen Abkommen mit Frankreich, England UND Polen den Rücken für seine wahren Pläne - der Griff nach dem Osten - freigeschaufelt. Und ein stillschweigendes Auflösen des Versailler Vertrages bewirkt, wo die westlichen Vertrags- bzw. Diktatspartner mit eben diesen Abkommen selber klar gegen die Versailler Bestimmungen verstoßen hat. Noch 1935 hat Hitler mit Piłsudski in völliger Eintracht verhandelt, auch was das Ziel, die Juden aus Europa zu entfernen anbelangt. Hitlers Vorschläge, die Juden nach Afrika auszusiedeln, fand in Polen herzhafte Zustimmung. Das auch in seiner anti-bolschewistischen Haltung mit Hitler übereinstimmte.

Eine Wende (Polens) trat erst nach dem Angriff am 1. September 1939 ein, wo die polnische Armee angewiesen wurde, sowjetischen Truppen keinen Widerstand zu leisten. Aber da war es bereits zu spät. Deutschland lag nun direkt der Sowjetunion gegenüber. Die Hitler mit dem Ribbentrop-Molotow-Abkommen getäuscht hatte.

Wobei Putin deutlich sagt, daß das Versailler Abkommen für Deutschland untragbar war. Man hat nach dem Ersten Weltkrieg Deutschland nicht einfach besiegt, man wollte es dauerhaft demütigen. Das hat zu einer klaren Haltung in Deutschland geführt, die das Aufkommen Hitlers völlig verständlich machte. Immerhin hat Deutschland die damals von den westlichen Alliierten (nicht Rußland!) auferlegte Reparations-Schuld erst 2010 endgültig getilgt. Die nach heutigem Wert gerechnet unfaßbare 100.000 Tonnen Gold betragen hat.

Man muß diese Erkenntnisse bzw. diese Interpretation der Geschichte mit neuer Schwerpunktsetzung - der Westen hat direkte Mitschuld am Zweiten Weltkrieg, weil er die Allianz gegen den Faschismus aufbrach; dem letztlich nur die Sowjetunion/Rußland entgegenstand, das schlichtweg im Stich, schon 1938 verraten gegen Deutschland alleine gelassen wurde - vor dem Hintergrund des im heurigen Jahr stattfindenden 75jährigen Jubiläums des Endes des Zweiten Weltkrieges, des für die Russen "Großen Vaterländischen Krieges", sehen. Der Rußland neueren Schätzungen nach bis zu fünfundzwanzig Millionen Menschenleben gekostet hat. 

Dieses Opfer - jeder fünfte damalige Sowjetbürger verlor 1941 bis 1945 sein Leben - will das Land und will Putin auch entsprechend gewürdigt sehen. Mit der durch diese aktuell enthüllten und zu enthüllenden Dokumente belegbaren Aussage, daß in den 1930er Jahren nur Rußland Hitler entgegen gestanden ist, und es Rußland war, das diesen Kampf heldenhaft geführt und gewonnen hatte. Der Westen hat vielmehr Rußland damals schändlich verraten. Die ganze Welt müßte deshalb Rußland dankbar sein, daß es als einziges Land dem Faschismus so klar entgegengetreten ist. Das diese Gefahr bereits früh erkannte, und als einziges Land seit dem spanischen Bürgerkrieg gegen den europäischen Faschismus gekämpft hat.




Hier zeigt sich natürlich zum einen Glanz und Elend einer Geschichtsforschung, die nur noch auf Dokumente baut. Die mittlerweile überhand nimmt, Neuinterpretation um Neuinterpretation auf den Markt wirft, und dies mit Dokumenten belegt. Zum anderen steht Putin in der Lage, einen riesigen Spagat vollziehen zu müssen, ein modernes, heutiges, gewissermaßen liberales oder sogar traditionszugewandtes Rußland mit der eigenen Geschichte, damit dem Kommunismus zu vereinigen.

Und er trifft damit auf die Linke in Europa, die ihn im Grunde bereitwillig aufnehmen müßte. Denn Putin stellt auch hier den Marxismus als das geringere Übel gegenüber dem Faschismus dar. Immer wieder ist zu beobachten, daß er ihn sogar rechtfertigt. Das wirft auch ein bezeichnendes Licht auf die Geschichtsinterpretationen von Leuten wie Alexander Dugin, die mehr Materialismus und Atheismus zur Basis haben als sie glauben oder eingestehen wollen. Religion wird nur deshalb so hoch geschätzt, weil sie "nützlich", ja für ein Volk essentiell ist. Das haben sie erkannt, deshalb spielen sie im Theater der Religion mit. 

Für uns ist aber wichtig, diese Koinzidenz im Auge zu behalten. Man kann Putin und Rußland zustimmen ob der Realpolitik, gewiß. Aber man muß das mit geschärften Sinnen tun. Als "Freund der Konservativen" kann man sie aber nicht einstufen. Dem Konservativismus kommt das heutige Rußland nur insofern entgegen, als es sich nicht scheut, Kontur - auch als "Feind" - zu zeigen. Und noch um die Interessenspflicht eines Staates weiß, also der allgemeinen Auflösungssehnsucht des Westens, die Kreuzesscheu, Wirklichkeitsflucht ist, entgegensteht. Das ist der wahre und einzige Grund, warum die europäischen Linken "gegen" Putin Front machen. Sie sind nicht "Linke", sie sind zu allererst Wirklichkeitsflüchter und -auflöser.





Wie es nur gehen kann

Die Geschichte ist zu schön, um sie nicht hier zu bringen. Denn die Entwicklung des Ellwangener Batterienherstellers VARTA nach 1945* beruht auf der Konzentration des Kern- und Gründungsgeschäftes, die Herstellung von tragbaren, wiederaufladbaren Batterien. Danach herrschte in den 1980ern/1990ern wenig Nachfrage, und die weit weniger komplexen Massen-Autobatterien konnten koreanische oder chinesische Hersteller weit billiger von den Fließbändern laufen lassen. VARTA ging es nicht gut, und 2007 wurde die Aktienmehrheit der Traditionsfirma sogar an den (österreichischen) Investor Tojner um gerade einmal dreißig Millionen Euro verkauft. 

Aber man blieb sich in der Ausrichtung nicht nur treu, sondern forschte weiter, blieb bei dem, was man konnte, und entwickelte wieder aufladbare Klein- und Kleinstbatterien in einer Energiedichte, die die globale Konkurrenz um bis zu 30 Prozent übertrifft. 

Womit aber niemand so recht gerechnet hatte, das trat in den letzten Jahren ein: Der Markt für solche Batteriezellen explodierte, und im Moment weiß noch niemand, wo es hingehen wird, denn Kleinstapparaturen sind weltweit und in allen möglichen Bereichen im Vormarsch. Medizin (Insulinpumpen, Überwachungsgeräte im Körper), Hörgeräte, Bio-Daten-Instrumente (Armbanduhren mit Puls- und Blutdruckanzeige, Armbänder für Babyüberwachung), Kopfhörer die immer kleiner werden sollten ... 

Heute stellt VARTA jährlich hundert Millionen Knopfbatterien her, und die Zahl wird sich bis 2022 auf einhundertfünfzig Millionen steigern. Der Anteil am Weltmarkt hat bald 50 Prozent, und noch immer ist kein Ende der Fahnenstange abzusehen. Sogar Apple hat sich bereits in die Riege der Partner eingereiht. Partner eines Unternehmens, dessen oberster Chef (CEO) ein Ingenieur ist, der seit 1991 im Betrieb arbeitet. 

Und das in einem Markt - Batterien, Akkumulatoren - in dem Deutschland als weltweit hoffnungslos abgehängt gilt. Für all die staatlich verordneten Elektro-Antriebe werden die riesigen Mengen an Batterien, die benötigt werden (und wie erst in der Zukunft!), irgendwo in China oder Südamerika hergestellt. Selbst mit Hunderten von Steuermillionen auf die Wiese geknallten Batteriewerke (wie Mercedes demonstriert hat) sind chancenlos und wurden zu Lagerhallen für Importe umfunktioniert. Arbeitsplätze verschwinden ersatzlos, KnowHow, Fähigkeit wird nicht weiter aufgebaut und verschwindet sogar. Weil man sich nach einem "Bedarf" richtet, den die Politik bestimmt, nicht der Markt, der von ganz neuen Mechanismen beherrscht wird, die auf jede Wirtschaft desaströs wirken.

Zwar sieht man heute in den Fertigungshallen von VARTA auch kaum noch Arbeiter, weil diese Feinstarbeiten fast ausschließlich Roboter erledigen. Aber auch diese müssen ja entwickelt, hergestellt, gewartet und laufend verbessert werden. Die Arbeitsplätze haben sich also (wie bei der gesamten sogenannten technischen Revolution der letzten Jahrzehnte) nur verlagert und sind in der Wertdichte sogar gestiegen.

Schon der fehlenden Rohstoffe wegen würde ja Deutschland sagen, wo seine Stärke und damit Zukunft liegt - in der Kleinteiligkeit, der spezialisierten, fachdichten Produktion. Dies zu stärken, vor allem aber auch im globalen Markt zu schützen und das durchzusetzen wäre die Aufgabe der Politik. Deutschland, das eine Bevölkerungsdichte hat, die mit den dichtest besiedelten Gebieten in Ostasien konkurrieren kann, ist ein Land, das regelrecht göttlichen Auftrag hat, sich im Kleinen zu entwickeln. Und es muß somit - wie jedes Land - in gewissen Maß auch die Kriterien für seine "Märkte" selbst bestimmen und aus seiner Charakteristik heraus selbst vorgeben. Ziel jeder Volkswirtschaft muß zuerst nämlich einmal sein, sich selbst im Fluß zu halten.

Nirgendwo hat es dafür bessere Voraussetzungen als im Rückgriff auf die eigene Bevölkerung, auf deren Lebensweise, deren Werthaltungen, deren Gewohnheiten. Und deren Voraussetzungen, was die Problemlösungskraft anbelangt. Lustigerweise ist genau das dann der Moment (die Schweiz zeigt es ja seit hundert Jahren vor), ab dem die inländische Leistung auch im Ausland nachgefragt wird. Jedes Volk muß zuerst einmal SEINE Problemstellungen erkennen und lösen, und von dort aus - bestenfalls - kann es zu weiteren Wirkkreisen fortschreiten. Wir beschreiten heute aber den genau umgekehrten Weg eines absurden Werte-Universalismus, der uns aus dem Boden reißt und schließlich verhungern läßt. Das Wesen des universalsten Wertes, der Wahrheit, aber ist genau die Paradoxie, daß Wahrheit im allerengsten Umfeld beginnt, nur dort zu finden ist, und in der unendlichen Tiefe des Kleinsten endet. Dort, von dort aus ist auch dann das große Ganze der Weltprobleme zu lösen, und NUR von dort aus.

Das schwäbische Unternehmen VARTA, das nach Aktienwert berechnet heute einen volatilen Marktwert von 4,5 Milliarden Euro repräsentiert, hat genau das gemacht. Es hat die Wertdichte seiner Arbeit und seiner Produkte erhöht. Das ist das Geheimnis jeder Wohlstandsvermehrung die auf mehr als Skrupellosigkeit und Geldanbetung beruht, sondern Substanz und Sinnpotential hat.

Wert aber hat (im Gegensatz zum Kapitalismus) mit freiem Markt zu tun. Freiheit heißt aber nicht Willkür, Schrankenlosigkeit gegenüber dem Bösen, sondern Freiheit zum Guten, zur Wertantwort im Begegnenden, das als Gut erkannt wird, das das Sein in der Tätigkeit entfaltet. In der eine Wirtschaft, die auf Schwächen abzielt (wie es die Wirtschaftsentwicklungen weltweit seit Jahrzehnten betreiben), keinen Platz hat. Denn Glück, Lebenserfüllung beruht auf Selbst-Aktivität, und aktiv werden kann immer nur ein Gut, ein Sein.

So trägt sich auch Entwicklung, Innovation "von selbst", weil sie historisch gegenwärtig werdenden Seinsantrieben und darauf beruhenden Lebensveränderungen entspricht. Die nur vom realen Leben herstammen können, wie sie keine Politik, kein Schreibtischfurzer bestimmen oder verordnen kann. Das unterscheidet VARTA von dem, was sich derzeit in der Automobilbranche abspielt (wo ja auch so viele Batterien benötigt werden), und dort jeden Saft aus den Knochen saugen wird. 




*Mit den Verstrickungen von VARTA im Rahmen der Tätigkeit als Rüstungsbetrieb für den Hitlerismus und Teil des Quandt-Firmenkonglomerats (BMW) wollen wir uns hier nicht befassen. Es tut auch nichts zur Sache, um die es hier gehen soll. Man könnte höchstens untersuchen, wieweit erst eine neue Generation von Mitarbeitern seelisch frei genug war, sich wieder auf das eigentliche Tun zu konzentrieren. Nach 1945 war VARTA nämlich einer der zahlreichen "belasteten" Betriebe der deutschen Industriegeschichte, mit denen man nicht wußte, was man nun anfangen sollte. Die Nähe von (kapitalistischer) Industrie und Politik wird auch für eine spätere Abrechnung unserer Gegenwart noch seine Rolle spielen, die Energiewendeprofiteure können sich einstweilen schon mal warm anziehen.




Sonntag, 16. Februar 2020

Noch einmal dieser komische Virus

Das statistische Modell von W. M. Briggs scheint gut zu funktionieren, seine Annahmen als dessen Prämissen scheinen nicht so falsch zu sein. Hier die Kurve, aktualisiert um die vorgestrigen "neuen Fälle". Alles bewegt sich innerhalb der errechneten Entwicklungskurve. Mal schauen, ob den Chinesen die Einfälle, welche Krankheitsbilder man noch dem Coronavirus zurechnen könnte (=die Zacken nach oben) bald ausgehen.


Interessant, wie die Prognosen aus Briggs Berechnungen, die auf ungefähr 74.000 Krankheitsfälle als Spitze (über max. die nächsten drei Wochen) kommen, im Kurvenverlauf mit jenen übereinstimmen, die 500.000 bis 1,4 Millionen ermitteln.







Irland - Die Mutter über den Vater gestellt (4)

Teil 4) Die Beseitigung aller Torwächter



Worum es heute für Katholiken geht, ist auf jede Form von öffentlicher Anerkennung - in den Medien, in der akademischen Landschaft, in der Politik, im privaten Umfeld - verzichten zu lernen. Katholiken, Menschen, die sich der Wahrheit verpflichtet fühlen, müssen begreifen, daß sie von der gesamten öffentlichen Landschaft keine Anerkennung mehr erhalten werden, im Gegenteil: Sie werden entweder bekämpft, oder - und das ist effizienter - total ignoriert.

Gerade als Publizist muß man neue Wege finden, ins Sprachbewußtsein der Menschen vorzudringen. Die herkömmlichen Wege werden mehr und mehr verlegt. Und sei es, daß man unter dem Titel "hate speech" gerichtlich verfolgt wird, wie die UNO nun unter Umkehrung der Beweislast (sic!) - der Beschuldigte muß nachweisen, daß die Beschuldigung zu Unrecht erfolgt, sonst ist er automatisch schuldig - festgelegt hat. Unsere nationalen Rechtssysteme schaffen keinen Schutz mehr. Sie befassen sich neuerdings vielmehr mit Dingen wie "Die Verantwortung der Iren für den Kolonialismus in der Karibik". (Was umso grotesker ist, als viele Sklaven dort ... Iren waren. Schwarze waren den Bedingungen auf den dortigen Plantagen gar nicht gewachsen.)

Für eines ist die emotionale Lage in Irland ohnehin bereits weit gediehen, es wird vermutlich ein nächster Punkt, in dem man die Verfassung außer Kraft setzen wird, ohne daß es jemandem auffällt oder stört: Das Recht auf freie Meinungsäußerung. Hier ist das subjektive Bewußtsein vieler bereits dergestalt, daß sie meinen, daß bestimmte Ansichten strafbar sein sollten. Es kommt heute bereits häufig vor, daß Menschen bei der Polizei anrufen, weil ihnen irgendeine Twitternachricht irgendeines anderen nicht gefällt, man solle das gefälligst unterbinden.

Die formale Rechtslage spielt immer weniger eine Rolle im Bewußtsein der Menschen, wird immer unwichtiger. Vielmehr sehen sie sich über den Hebel einer "Moral" dazu bemüßigt, ihre Mitmenschen zu maßregeln und anzuzeigen, wenn deren Denken nicht ihren Vorstellungen (bzw. den Vorstellungen der neuen Moral) entspricht. Das Rechtsbewußtsein der Menschen hat sich schon so weit verändert, daß die Rechtslage selbst unwichtig wird, sondern die Basis für "Unrecht" die subjektive Rezeption ist: Wo ICH mich angegriffen fühle, muß auch der Staat eingreifen. Die gesamte Konstruktion der "hate speech" dient dazu, zumal rechtlich gar nicht ausdefinierbar ist, was "Haßrede" (hate speech) überhaupt sein soll.

Waters meint, daß dies auch mit einem sehr schwach ausgeprägten Gefühl für Unabhängigkeit und Integrität bei den Iren zu tun hat. Zuletzt hat sich das 2008 gezeigt, wo als Folge des finanziellen Staatszusammenbruchs (der im übrigen durch die falsche Entscheidung erfolgt ist, die Schulden der privaten, überschuldeten Banken zu verstaatlichen) ausländische Kapitalgeber mit den niedrigsten Steuern der Welt eingeladen wurden, in Irland Einfluß zu nehmen weil zu investieren. In den 1970ern hat sich das mit der Pharmaindustrie abgespielt, wo Konzerne wie Pfizer ins Land geholt wurden, indem man ihnen jede Umweltauflage ersparte und niedrigste Steuern für Gewinne zusagte. Das hatte verheerende Auswirkungen! Ganze Landschaften wurden verwüstet, und die Iren selbst haben in keiner Weise profitiert, weil keine Steuern bezahlt wurden.

Diesmal werden wir kolonialisiert

Nicht zuletzt durch den EU-Beitritt wurde die irische Politik zur bloßen Empfangsstelle von Direktiven aus Brüssel. Das hatte zur Folge, daß sich nur noch bestimmte Charaktere dazu bereit fanden, in die Politik zu gehen - Personen mit dem niedrigsten Niveau irischen Individualismus und Willen zur Selbstbestimmtheit. Jeder schöpferische Mensch meidet solche demütigenden Bedingungen, die ihn zur Marionette machen. Politik wurde deshalb zu einer Art "Sport", wo man am Abend feine Essen und am Monatsanfang fette Gehälter genießt. Die gesamte Führungsschichte wandelte sich. Die zuvor größten Idioten wurden nun zu Führungsgestalten. Und diese Menschen haben natürlich auch keinerlei Widerstand gegen die Invasion mit neuen Werten, dieser neuen Moral der Moderne. Und sie haben keine Skrupel, das der Bevölkerung zu diktieren, ja im Gegenteil, sie können damit ihre Macht demonstrieren - als Dominanz, die alles bis in den letzten Winkel bestimmen will.

Was sich in Irland abspielt, und das ist wohl das Auffälligste, ist aber nicht einmalig. Vielmehr fällt auf, daß sich diese Vorgänge weltweit wiederholen. Irland ist nur eines von vielen Beispielen, wie ideologische Mächte höchst professionell und systematisch jede nationale, lokale Rechtsgrundlage - sowohl formal wie im Rechtsempfinden - außer Kraft setzen, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Das geht so weit, daß man mittlerweile sagen muß, daß es gar keine Regierungen mehr gibt, die wirklich die Bevölkerung repräsentieren. Vielmehr sind es Umgestaltungsjuntas, die in fremdem Auftrag die eigene Bevölkerung vergewaltigen, allen sagen wie zu denken ist, und skrupellos die lokale, traditionelle Lebensweise umformen.

Übrigens fällt noch etwas auf - die Parallele zum Kolonialismus der Vergangenheit. Waters greift den Gedanken auf, indem er darauf hinweist, daß früher eintreffende fremde Mächte der einheimischen Bevölkerung erklärt haben, daß alles, was bisher geschehen ist, schlecht, alles was nun kommt gut ist. Daran mußte geglaubt werden, und so wurde auch vorgegangen, damit wurde alles legitimiert. Aber erleben wir heute nicht genau dasselbe?  

Erleben wir nicht auch, daß ständig von außen kommende Kräfte uns erklären - man nehme doch das Klimawandel-Thema, hier wird es ganz offensichtlich! - daß alles, was wir bisher gemacht, gedacht, gelebt haben schlecht, ja katastrophal ist. So daß wir uns neue Regeln und neue Lebensweisen anbequemen müssen, wie sie uns von außen ("international", "Konsens" etc. etc.) entgegengetragen werden. Denen wir sogar das Recht übertragen, über uns zu bestimmen, und Regeln zu verhängen, die wir selbst gar nicht nachvollziehen können, die bei uns selbst auch gar nie entstanden wären. Was bis in die Wirtschaft geht, die Produkte herstellen und vertreiben soll, die von außen diktiert werden.

Was sich in Dingen wie "Ehe für alle" oder "Abtreibung", was sich in "hate speech" etc. etc. abspielt entstammt derselben Quelle eines geringen Selbstwertgefühls. Wo wir selbst bereits bereit sind, Dinge und Gesetze über uns zu verhängen, die uns selbst weiter schwächen, ja auslöschen. Nicht andere Länder töten uns, nein, wir töten unsere Kinder selber. Nicht andere Länder schwächen unseren Staat, nein, wir tun es selber. Nicht andere Länder zerstören die natürliche Solidarität des Volkes, die auf der Familie aufbaut, nein, wir zerstören sie selber. Nicht andere Völker erobern uns und diktieren eine andere Kultur, nein, wir selbst holen Fremde in Massen ins Land und ordnen uns ihrer Kultur unter und geben die eigene auf. Nicht andere verbieten uns unsere Religion, sondern wir selbst erklären unsere Religion für relativ, also unwichtig, wenn nicht anderen unterlegen.








Samstag, 15. Februar 2020

-12 Jahre, um den PLANETEN ZU RETTEN

Ein nächster Artikel von William M. Briggs, dem "statistician to the stars", in der freien Übertragung durch den VdZ, mit freundlicher Genehmigung des Autors.


 

Wir haben -12 Jahre, um DEN PLANETEN ZU RETTEN




Der Titel enthält leider einen Fehler im Satz. Nein, nicht wegen des negativen Vorzeichens. Das muß dort sein. Denn wir haben wirklich keine Zeit mehr, den PLANETEN ZU RETTEN. Der Satzfehler, oder sagen wir: ein kleiner Mangel an Korrektheit, liegt vielmehr in der "12". Die habe ich nämlich erfunden. Sie kam mir einfach so; und sie hat nichts mit dem gewollten Ausdruck von Größe oder sonst irgendeinem dramatischen Umstand zu tun. Ich mußte eine Zahl wählen, das war es, und "-12" macht sich in einer Schlagzeile ziemlich gut. Nehmen Sie die Zuspitzung also ganz einfach als Ausdruck der heiligen künstlerischen Freiheit.

Früher, in den späten 1970ern, hatten wir noch eine Dekade, oder höchstens zwei, um den PLANETEN ZU RETTEN. Dann, in den späten 1980ern, hatten wir schon nur noch fünf Jahre, allerhöchstens zehn, mit viel Glück, um den PLANETEN ZU RETTEN. Unter den Bedingungen der 1990er war alles schon, wir erinnern uns, weiter schlechter geworden. Die verbleibende Zeit war kurz und kostbar. Wir hatten, im Idealfall, drei Jahre, um den PLANETEN ZU RETTEN. In den Millennials, den Nuller-Jahren, war der kritische Punkt allerdings überschritten. Zu jener Zeit hatten wir nur noch Augenblicke, Sekunden, wenn überhaupt, um den PLANETEN ZU RETTEN.

Die 10er Jahre kamen und gingen. Es war so um 2012, wo wir bereits in die negativen Zahlen kamen. Wir hatten nur noch -1 Jahr, also so ungefähr, um den PLANETEN ZU RETTEN. Nun, wo wir ein paar erste Schritte bereits in das 2020er Jahr getan haben, gilt als brauchbare Schätzung, daß wir (wie der Titel es sagt) nur noch -12 (minus 12) Jahre haben, um den PLANETEN ZU RETTEN.

Natürlich, heute, bei dieser verbliebenen Menge an Zeit, ist die einzig rationale Antwort verächtliche Panik, die mit Terror verbunden ist. Ich persönlich ziehe zum Beispiel vor, die Hauptstraße unserer Stadt (also die First Avenue in New York) jeden Mittwochnachmittag in engen Shorts auf und ab zu laufen und dabei atemlos zu skandieren: "Schaut auf die Zeichen am Himmel!" Unglücklicherweise ist diese Art von Situationsbewältigung nicht wirklich selten hier in New York, so daß kaum noch jemand davon Notiz nimmt. Das ist bedauerlich. Denn meine Bemühungen werden damit wenig beitragen, den PLANETEN ZU RETTEN.

Amok zu laufen wäre also nicht ganz auszuschließen. Denn ein paar Leute abzumurksen weckt immer ein paar Leute auf. Natürlich nur solche Leute, die ich vorher nicht abgemurkst habe. Aber das versteht sich von selbst.

Das sage nicht nur ich, verstehen Sie? Es gibt eine Menge von wirklich intelligenten Leuten, die mit der Ansicht übereinstimmen, daß wir nur noch -12 (minus 12) Jahre haben, um DEN PLANETEN ZU RETTEN. Man nehme nur die Vereinigung - wenn Vereinigung das richtige Wort dafür ist - der Universitätsangestellten in England, die gerade einen offenen Brief an ihre Kollegen geschrieben haben, in dem es darum geht, den PLANETEN ZU RETTEN:
Die Menschheit steht am Rande eines Abgrunds. Wenn wir uns nicht augenblicklich um den Zusammenbruch des Klimas und die ökologische Krise kümmern, steht die Zukunft des Lebens auf Erden auf dem Spiel. David Attenborough hat sogar gesagt, daß wir "nicht radikal genug sein können", die Klimakrise anzugehen, und seine Stimme hat Gewicht.

Das Klima ist zusammengebrochen. Das ist sogar schon vor zwölf Jahren geschehen. Wir haben derzeit ja nicht einmal mehr ein funktionierendes Klima. Was heute da draußen vor sich geht, ist selbst unseren besten Wissenschaftlern ein Rätsel. 

Wie auch immer ist aber offenkundig, und zwar sogar für alle möglichen Berühmtheiten, und sogar für einen edlen Geist wie David Attenborough, daß wir "nicht radikal genug sein können", den PLANETEN ZU RETTEN. Also, fangen Sie an, und laufen Sie Amok! Zünden Sie irgendetwas an! Entführen Sie irgendjemanden Berühmten! Besetzen Sie ihre lokale Fernsehstation und nehmen Sie Geiseln!

Und hören Sie auf, sich um die Ratenzahlungen für Ihr Haus oder das Auto zu kümmern. Geben Sie das Geld stattdessen an irgendeine Mega-Wohltätigkeitsorganisation, die sich ganz und gar darum kümmert, den PLANETEN ZU RETTEN. Die werden auch wissen, wo sie Ihr Geld besser einsetzen können. Sie versammeln sich jetzt gerade in Monte Carlo, um sich in einem enorm anstrengenden Brainstorming den Kopf darüber zu zerbrechen, wie sie die Klimakrise lösen können.


WARNUNG Hochedele Damen und andere wohlgepflegte Stalltiere sollten während der nächsten Ansage ihre Augen verhüllen und weghören:

Universitäten sind jene Bastionen der Weisheit und des Wissens, die wir dringend benötigen, um den Kampf gegen die Klimakrise zu führen.

Die, deren Neurosen nach Lektüre dieses letzten Satzes noch immer funktionieren, können nun auch den nächsten Satz verkraften:

Die Auswirkungen der Klimakrise sind viel früher zu spüren als vorherzusehen war.

Zumindest diese Aussage würde freilich ein einfach gestrickter, halbwegs nüchterner Leser als Eingeständnis (also als sogar ziemlich selbstverständliches Eingeständnis) dessen hernehmen, daß Klimafachleute nichts von ihrem Handwerk verstehen. Denn wenn sie keine Vorhersagen machen können, dann haben sie eben keine Ahnung davon, wie die Atmosphäre überhaupt funktioniert.  Die Wahrheit ist allerdings, daß die einzige Person, die das einwenden würde, ein Mensch ist, der nicht will, daß man DEN PLANETEN RETTET.

Wenn wir aber schon mal bei Nüchternheit sind:
Nachdem die Vereinten Nationen (UN) warnen, daß Katastrophen durch die Klimakrise bald im Wochentakt geschehen werden, sollten wir uns der Gefahr bewußt werden, daß uns die Auswirkungen bald völlig entgleiten, und daß wir in absehbarer Zeit mit Veränderungen konfrontiert sein werden, die zu rasch und zu unvorhersehbar sind, als daß wir sie noch bewältigen zu können. 

Einmal pro Woche. Mein lieber Schollie, das ist ja eine Menge Katastrophen durch die Klimakrise auf einen Schlag. Man rechne doch einmal nach, wie viele das pro Jahr sind. Ich habe das getan: Es sind 52. Mein Rechner wäre endgültig zusammengebrochen, wenn ich nun auch noch zwei pro Woche gerechnet hätte. Und ich sage Ihnen, zwei pro Woche wird als nächstes auf uns zukommen.

Jetzt beginnt die Arbeit, unsere Welt in einen nachhaltigen, sicheren und fairen Ort für unsere Kinder zu verwandeln - mit der Großen Transformation.

Moment mal, mir kommt da eine Frage. Wir sollen wir es noch schaffen, vom Klimanotfall davon zu kommen, wenn wir weniger als -12 (minus 12) Jahre haben, um den PLANETEN ZU RETTEN, und unsere Welt in einen "fairen Ort" zu verwandeln?