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Samstag, 2. Oktober 2021

Die katholische Taqiyya - Lüge als Gebot der Nächstenliebe (2)

Man weiß, daß sie schuldig sind, immer noch. Sagt es aber anders. Damit es ein Nebeneinander geben kann.Oder wie sollte man die Stelle interpretieren, wo es heißt, daß "nicht alle Juden am Tod Christi schuldig sind". Wo doch klar ist, daß es nach katholischem Verständnis überhaupt nur jene Juden gibt, die NICHT am Tod Christi schuld sind, die WEIL sie Juden waren auch Christus als Sohn Gottes erkannt haben? Alles, was seither (und in Wahrheit schon vorher) von dieser im Judentum immanenten Erkenntnisfähigkeit entfernt war, ist im strengen Sinn gar kein Judentum gewesen. Die Juden hat man lediglich dann "Christen" genannt, sie sind also im Christentum aufgegangen, wenn man so will.

Während das, was sich seit Christi Tod als "Juden" bezeichnet, in Wahrheit eine neugegründete Religion ist, die deshalb mit der Wahrheit der Thora (dem Alten Testament der Christen) gar nicht auskommen und diese über weite Strecken sogar ignorieren, deren wahren Sinn leugnen müssen. Was auch wortreich geschieht.

Weil die Schriften der Torah erst im Lichte des Neuen Testaments, also des fleischgewordenen Erlösers, Sinn ergeben. Das gesamte Alte Testament ist nicht nur auf das Neue Testament ausgerichtet, sondern mit diesem EINS, enthält es in gewisser Weise bereits als dessen Sinn (logos), als Sprache der Sprache. Sodaß sich das Neue Testament jedem, der das Alte Testament zu verstehen vorgibt, logisch und unausweichlich ergibt - WENN er die Torah verstehen will. Insofern ist die Ablehnung Christi eine nach wie vor "begangene" Sünde der Gruppe, die sich heute "Juden" nennt.

Und genau aus diesem Grund brauchen diese viele andere ergänzende Bücher. Wie die Kabalah, allen voran aber den Talmud, diese vielbändige und nach wie vor wachsende und ungemein wortreiche wie wortgewandte "Interpretation". Die ein einziger Versuch ist, der wirklichen Wahrheit - der Schuld am Tode Gottes - auszuweichen, mit dem ganzen Spektrum menschlichen Versagens (bis hin zur Verleumdung dessen, demgegenüber man Schuld hat). 

Es ist also auch gar kein Wunder, daß die Psychologie der Gegenwart eine Erfindung der Juden ist. (Sämtliche Väter dieser Psychologie waren Juden.) Die IN dieser neuen Religion oder Lehre liegt, wie sie der Talmud bzw. das Rabbinertum bedeuten. (Der Rabbiner ist es, dessen Deutung dem Volk den Willen Gottes offenbart. Der erneute Hinweis auf den Film der Coen-Brothers "A serious Man" sei gestattet, weil darin die Stellung des Rabbiners im individuellen Glaubensleben heutiger Juden so großartig dargestellt ist.)

Aber wenn man den Juden (nur) so begegnet, wenn man dies bei jedem Kontakt in den Vordergrund schiebt, ist ein Gespräch mit Juden (selbst im Alltag) kaum noch möglich. Also spricht man am besten nicht darüber, und formuliert es so, daß sich jeder konkrete Jude nicht beschuldigt fühlen muß. Denn es ist nicht oder nur selten unsere Aufgabe (und selbst dann noch meist nur in offiziellen oder förmlichen Kontakten, also auch nur offiziellen Vertretern des Katholizismus), jemanden in ein Licht zu stellen, das ihn vor der blanken Wahrheit regelrecht bloßstellt.  

Wenn wir also ein Fazit in der Frage ziehen, ob die islamische Taqiyya ein unbedingter Grund ist, Muslime von jedem Kontakt, von jeder möglichen Integration (die über weiteste Strecken ohnehin nur ein "nicht-aggressives Nebeneinander" mit klar gezogenen, mauerartigen Grenzen sein kann) auszuschließen, dann sollten wir uns fragen, ob wir nicht einfach zu wenig Menschenkenntnis haben, um eine solche Frage überhaupt zu stellen. 

Weil wir dann offenbar gar nicht wissen, in welchem Ausmaß ein "Nicht-ganz-die Wahrheit-sagen, aber auch nicht lügen" unseren Alltag bestimmt und immer bestimmt hat. So sehr sogar, daß man sogar die Frage stellen muß, ob OHNE solche "Lüge, die keine Lüge ist" ein Zusammenleben unter Menschen überhaupt möglich ist. Diese "katholische Taqiyya" kann vielmehr erst in jenen engen, ja engsten, intimen Gemeinschaften weniger werden, bis sie - fast! - verschwunden ist, die aber selten sind. Und die wir vor allem so heilig halten sollten, daß wir sparsam damit umgehen. So sparsam, daß unser überwiegendes Miteinander mit anderen Menschen von einer Taqiyya der Nächstenliebe gekennzeichnet sein kann, sodaß sie sogar eine Form der Barmherzigkeit darstellt, deren wir alle dringend bedürfen.


*gloria.tv-Engagierte betrachten sich ganz gewiß so. Dabei wäre erst einmal die Frage zu klären, ob es eine explizite und von bestimmten Formen und Gestaltmerkmalen geprägte "Identität Katholisch" überhaupt geben kann. Ob nicht etwa mit "Getauft" schon alles gesagt wäre, und nach außen lediglich bestimmte Kultformen explizit sichtbar sind (ja das sogar sein müssen, was sonst: In die Heilige Messe zu gehen ohne sichtbar zu sein, widerspricht sogar der wirklichen Wirklichkeit der Eucharistie). Aber auch deshalb, weil das Maß des Katholischseins bei jedem, wirklich bei jedem ... graduell ist. Mit jeder Sünde ist man ein mehr oder weniger großes Stück weit "nicht katholisch", nicht nur im expliziten oder häretischen Irrtum, und niemand ist ohne Sünde, niemand kann also "den ersten Stein" werfen. 

Jeder, der sich als "Katholik" sieht, müßte also schon aus Realitätssinn zugeben, daß so wie in jeder anderen Religion auch im Katholischen der Einzelne nur "mehr oder weniger" in seiner faktischen Existenz dazugehört. Unsere Hoffnung liegt deshalb in der göttlichen Barmherzigkeit, in der wir nach dem Tode doch "ganz" in die inntertrinitarischen Wirklichkeit Gottes gehören. Oder ... ins Feuer der ewigen Verdammnis geworfen werden.


*130921*