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Montag, 4. Oktober 2021

Wenn man nichts verschreit

Ich hoffe, "ich verschreie es nicht." (Schon bleibe ich wieder hängen. Dieser "Aberglaube" beruht auf dem tief in uns vorhandenen Wissen um die realitätsschaffende Kraft des Wortes. Es heißt nicht zufällig in der Heiligen Schrift, daß wir nach jedem Wort gerichtet werden, das unseren Mund verläßt.)

Also, noch einmal: Ich hoffe, ich verschreie es nicht, aber das Maß an Normalität, in dem ich hier in Ungarn lebe, läßt die Nachrichten in deutsch- und englischsprachigen Medien wie das Abrollen eines fernen, fremden Spektakels erscheinen. Wie im Traum, sehe ich zu, was angeblich in Österreich, Deutschland oder einigen Staaten in den USA abläuft, um "das Virus zu bekämpfen", oder wie immer die Floskeln lauten, die als Federn an den Hut gesteckt werden. 

Es mag sein, daß es auch in Ungarn offizielle Regelungen und Beschränkungen gibt. Und ab und zu erinnert noch ein Passant (wobei ich den Verdacht habe, daß ein Gutteil davon Touristen sind) mit einer vorgesetzten Schutzmaske an eine angebliche Corona-Pandemie. Aber wen immer man auch fragt, es weiß niemand mehr, wie diese Maßregeln lauten. Denn - niemand kümmert sich mehr darum. 

Das Leben läuft dermaßen "normal" ab, daß man rasch regeneriert und richtig aufatmet, wenn man - wie ich - von einem der seltenen Wienbesuche zurückkehrt und den Bahnsteig betritt. Es gibt sogar wieder Weihwasser in den Kirchen. Und wer in ein Restaurant gehen möchte, der soll - niemand wird ihn daran hindern oder "kontrollieren". Kontrollen? "Niemand kontrolliert," meinte auch mein Vermieter, der nicht wußte, ob es irgendeine offizielle Beschränkung gibt, denn ich wollte mit einem Bekannten in einem Restaurant zu Mittag essen. 

Angeblich gibt es in Krankenhäusern noch Maskenpflicht. Für einfache Masken, wohlgemerkt, also für die sogenannten "Goschenfetzen."

QR AUF und Corona
Also ist es auch interessant zu beobachten, wie die "dramatischen psychischen Schäden, die wir alle davontragen", wie etwa AUF behauptet, aussehen. Im Kontrast zu Bewohnern anderer Länder werde ich sie hoffentlich sehen. Einstweilen bin ich nur befremdet über die seltsame Art, in der der Moderator eine regelrechte Rede hält. Das aber tut, als läse er einen Text eines Dritten, eines Fremden ab, als wäre es der Kommentar eines anderen Senders.

Es erhöht den Eindruck der völligen Unwirklichkeit, der diese Corona-Geschichte von Anfang an begleitet. Dort ist der Ort, an dem ich nach geistigen und psychischen Schäden suche - im Zwang, der auferlegt war, etwas Unwirkliches für Wirklichkeit zu halten. Und damit sind wir wieder beim Aberglauben angelangt, der diesmal aber wirklicher Aber-Glaube ist. Denn Glaube ist nur dann Glaube, wenn er lediglich die explizite Wiederspiegelung einer ontologischen Konstellation ist. Also in der Grammatik der Schöpfung - der Natur - besteht. 

Aus diesem Passivum läßt sich die Natur des Glaubens selbst erkennen. Er ist ein "datur", ein Gegebenes, ein Geschenk einer Macht, von der die Grundgrammatik der Welt ausgeht.

Was man für wahr hält, also glaubt, also auch "weiß", ist somit das Resultat der Identifikation mit dem Urheber jener Grammatik, die eines Auffassungsapparat (und hier ist dieser Terminus technicus angebracht) geformt hat.

Insofern könnte man es radikal formulieren: Es konnte gar nie jemand an eine Corona-Pandemie glauben, der "glaubt". Erklärt sich der Druck, mit der die "Tatsache einer Corona-Pandemie" akzeptiert und als Handlungsparadigma gefordert wird, nicht auch daraus? Denn es ist harte, ja fast unmögliche Arbeit, sozusagen, jemandem einen "Glauben" einzureden. Ohne harte Bandagen, mit denen "jedes Zuwiderreden bestraft wird", ist es nicht durchzubringen.

   QR Habe ich noch nie gesehen   
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Teilt, spendet, teilt - (Aus fremden Gewässern) Dieser Druck auf die "Meinung" anderer (wobei ich immer weniger weiß, das mit diesem Begriff überhaupt gemeint ist, und ob es überhaupt darum geht) besteht natürlich von allen Seiten. Ich wollte hier nur auf eine weitere Befremdung hinweisen, der ich unterliege, wenn mir ein junges Bürschchen seinen Sermon von "das habe ich noch nie gesehen, und ich habe schon viel gesehen" oder das übliche Gerede vom "Selbstdenken" vorträgt. Nicht unerheblich ist dabei das Umfeld, in dem dieses Video sich findet.