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Sonntag, 24. Oktober 2021

Die Anbetung des Götzen (2)

Die Illusion, die zerstört. Die Anbetung des EINEN Bildes, dessen Gestalt Form und Sein der Schöpfung ist. - Wir sprachen von Zersetzung? Ja, damit haben wir es zu tun. Und es gibt nur eine Kultur, die im besten Sinne Menschheit aufbauen kann, und das ist eine Kultur der Kirche (vulgo Abendland, so wie jede Kultur auf und aus der Religion aufgebaut ist). Nicht als Organisation. Nicht als bloße und für sich stehende Institution. Ein aus solchem Mißverständnis heraus wuchernder Klerikalismus wird sogar von Papst Franziskus manchmal recht zutreffend kritisiert. Kirche ist kein Selbstzweck, sondern der Nährstoff, die Färbung, die Poesie, der Duft, der die konkrete Lebensweise der Menschen durchzieht, wie das Rum-Aroma die im Likörtöpfchen eingelegten Weichseln.

Nichts ist weniger dramatisch, damit wir uns da nicht täuschen. Nichts harmloser. Und immer geht es um Seelen, um Ebenbilder Gottes, von denen Gott alles erhoffte, weshalb er sie schuf. Aber es geht um die einzige Haltung, die für uns zulässig sein darf, und die sich in der Frage entscheidet, die unserem Denken und Tun zugrunde liegen muß: LIEBEN WIR? Tun und denken wir, WEIL WIR LIEBEN, WEIL WIR DAS HEHIL ALLER WOLLEN?

Ich habe mich in letzter Zeit und an diesem Ort von so manchem ausdrücklich distanziert. Ich habe das aber nicht gemacht, weil ich zu den Zerstörern übergelaufen bin! Nichts an meinen Analysen und Urteilen hat sich geändert, nichts an meinem Heiligen Zorn, nichts an meinem Kampfesmut, nichts an meinem kulturellen Pessimismus.

Aber ich habe mich distanziert, weil sich sehe, daß das viele in die Irre führt. Weil diesem Denken überall (entsetzlich "überall" sogar) eine banausische Grammatik zugrunde liegt, die als trojanisches Pferd eine furchtbare Abwendung von der Wahrheit der Welt, von der Wahrheit überhaupt, die Gott ist, und deren innerstes Wesen GESTALT und PERSONAL ist, die also PERSON ist.**

Wir müssen uns darüber klar werden, daß wir - selbst Gestalt - im Rahmen einer weit größeren Gestalt stehen. Daß die Übergänge ebenso wie die Seinszustände somit "Bilder" sind, Formationen und Formiertheiten, Gerichtetheiten, die im Rahmen des unendlichen göttlichen Wissens und Ordnungssystems zu sehen sind, in dem alles miteinander korrespondiert, weil einen Teil eines Ganzen darstellt. In dem aber wir weder uns selbst so gut kennen, daß wir immer wissen, welche Gesamtheiten als in Gott präformierte Reaktionsbilder (hier also Erkennen als Überraschtheit von uns selbst und den tiefen Bildern in uns selbst. (Siehe Anmerkung**)