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Donnerstag, 14. Oktober 2021

Vom Einen in allem (2)

QR Video Arvay
Das zu lösende Eintrittsticket eines Corona-Kritikers, der zur Meinung kommt, es sei alles Propaganda. Das Eine in Allem? Der schwache Seinsgehalt in der Lebenslösung. - Clemens Arvay ist da nicht anders. Er hat sich seine Meriten erworben, und er hat seine Anerkennung verdient, wie er da gegen den Betrug kämpft, der mit den angeblichen Heilmitteln gegen die Corona-Seuche angepriesen wird. Und allesamt Propaganda ist.

Kann man das abschneiden, kann man das für sich stellen, in die Vitrine sozusagen, und den Rest vergessen? Vergessen, daß Herr Arvay Evolutionsbiologe ist? Er betont das in seinem jüngst veröffentlichten Video. Warum das mißtrauisch macht, auch was seine übrigen Forschungen anbelangt, werden wir gleich erklären. Denn er verwendet dieses Bekenntnis wie die standardmäßige Floskel eines Historikers in einer nicht ganz alltäglichen Aussage über den Hitlerismus. Der "das alles natürlich ablehnt, ABER ..." erkannt hat. Die Corona-Kritiker machen es nicht anders. "Ich leugne nicht, daß das ein schreckliches Virus ist, ABER ..."

Der Wiener Naturwissenschaftler (wir verweigern ihm nun bewußt den Titel FORSCHER) kommt in der Corona-Pandemie zu einem recht radikalen Schluß, auch wenn er sehr zurückhaltend mit seiner Ausformung ist. Um aber DENNOCH seinen Arsch zu retten, macht er es wie so viele, wie fast alle. Um Autorität zu generieren (die er zuvor mit seiner Kritik gefährdet zu haben meint) macht er den Kotau vor dem Grundunsinn, dem Prinzipiendogma, das der unbedingte Eintrittspreis zum Eintritt in die "Wissenschaftsgemeinde" ist. Bei ansonstiger Ausschließung sogar aus dem Chor der Gemeinschaft der Menschen, die sich geeint durch einen "aufgeklärten Verstand" als Teil der Moderne zu erkennen geben: Ich bin eh einer von Euch!

Wie macht er das? Der VdZ gesteht, daß er diesen Mann irgendwie mag und sympathisch findet. Wenngleich der VdZ manches recht klar sieht, in dem sich ein Abgrund der Hölle auftut, in den Arvay jederzeit verschwinden könnte. Physiognomisch hat Arvay etwas "Echsenhaftes", man sieht es bei der Nasen-Mund-Partie recht deutlich. In das er sich zu verwandeln anschickt oder, von dem er kommt, mit dem er jedenfalls streitet. Und noch steht nicht fest, wohin er sich entscheiden wird.

Das ist aber kein Widerspruch zum oben Gesagten.

Und so erzählt der junge Mann, daß er sich fortan wieder mehr seinem Leibthema widmen wird. Der vor dem Corona-Dreck so schöne, saubere Videos gemacht hat, in denen er wieder Gefühl transportieren kann, das keinen Geist braucht - sondern nur Selbstmanipulation. Was für ein Kontrast zu dem bewundernswert sachlich erarbeiteten Thema des Impfens, der Gefahren, vor denen er schon vor einem Jahr gewarnt hat, und die sich nun - als Thrombosen in Hirnvenen als Überschießen des Immunsystems durch die RNA-Impfung zeigen.

Aber ab Montag wird er sich wieder seinem Leibthema widmen, der Evolutionsbiologie. Klar wird er dafür "Belege" finden. Vermutlich wird Arvay glauben, daß dies einer sogenannten Evidenz entspricht. Nicht ahnend, daß das Sehen keine Frage der Augen ist, sondern des Geistes. Daß also ein Film aus seiner Hand, noch so schön photographiert, noch so schön mit selbst geblasener Zirbelflöte und durch eigene Hand gekratzte Geigenfugen unterlegt, immer dieselbe Charakteristik tragen wird. Wieviel Mühe wird er also investieren, um damit zu verschleiern, wie sehr er mit seiner Grundaussage lügt.

Der VdZ hat ein Filmprojekt vor Jahren vorgeschlagen. Ein- und dieselben Bilder und dazu drei oder mehr Theorien, die er durch dieselben Bilder "belegt". 

Auch in der Evolutionsbiologie geht das nicht anders. Eine These, und die wird nun "bewiesen", durch laufend gelieferte Belege belegt. Aber es ist immer wieder ein Begrenzen des Vorgefundenen, ein permanentes Ausschließen und Sondieren, und schließlich sieht man nur noch dieses eine. Aber man sieht nicht mehr, daß es sich nicht überall durchzieht", sondern man läuft nur noch in diesem engen Gefängnis herum, das man sich selbst gesetzt hat, und in dem man das Gesetz des Bedrängers übernommen und zu seinem eigenen "gemacht" hat. 

Wie gerne würde Arvay sich Liebe geben, sich Tugenden geben. Gerade Liebe, von der er immer wieder spricht (auch in anderen Videos). Überall gibt er ein Konstrukt, und es ist schade zu sehen, wie Arvay sich selbst als "besseren Menschen" sieht, weil das doch so wesentlich ist fürs Leben als Mensch, für die Welt. (Es stimmt nämlich wirklich, es geht um Heiligkeit.) 

Darum vielleicht die schon öfter zu beobachtende Reaktion von Arvay auf persönliche Angriffe als beleidigte Leberwurst. Die auf Vorwürfe eingeht, die einem eigentlich gleichgültig sein könnten, wenn nicht sollten. Denn wer Kritik ernst nimmt, stellt sich auf die Ebene des Kritikers. 

Wohin gehört also Arvay, der sich eingehend diesen Angriffen entgegengestellt hat und zu beweisen versucht hat, daß er "etwas erreicht hat", daß er gegen jede Behauptung doch "gut ist", mit einem Wort. Und wäre doch so gerne ein anderer. Als anderer damit an einem anderen Ort. Aber die Wahrheit ist, wie einer einmal sagte, "ein Hund". Man wird sie nicht los. Aber man wird blaß vor ihr, diesem Hintergrund der Welt. Sodaß sich alles, alles was der Mensch anstellt, als EINES IN ALLEM zeigt: Als Stehen des Seins im Seienden, das vor dem Sein selbst - vor Gott - auf seinen Seinsgehalt geprüft wird wie der Salzgehalt in der Meereslohe.

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Die Zustimmung zur Generalprämisse Evolution ist der Obolus, den man am Eingang leistet, zum Eintritt in den Tempel der "Guten." Man gehört dazu, also darf man reden. (Man darf sogar anderer Meinungen sein als der "Mainstream", die zweite "mächtige" Partie in der Aufführung des Weltdramas, innerhalb dessen Dramaturgie sich alles abspielt. Regie? Darüber kann man eben diskutieren.)

Aber in diesem Gottesdienst versammelt beweist man, daß man immer noch weiß, wo der Bartel den Most herholt. Trotz "Dissens". Gebühr für die Lizenz zum Mitspielen als "Dissident"? Zustimmung zum Allgemeinen Abfall von Gott. Verborgen durch die Sprechblase, die diesem Abfall umgehängt wurde und scheinbar DOCH etwas mit Gott zu tun haben will. Den man sich nur etwas anders denken muß. Nicht als widerspruchsfrei und LOGISCH (weil logos), sondern durchgeprägt von einem diffusen Gefühl. Das leicht herstellbar ist. Zwischen Psychogenetik und Empfinden zu unterscheiden bedeutet ja bereits die Mühe der eigentlichen Denkarbeit - der Sittlichkeit, des Mutes zur Nacktheit vor Gott.

Man steht nicht alleine, es zieht nicht um den Arsch. Eva ist für später, für die Gerichtsverhandlung, rasch und immer zur Hand. War nicht sie es? Innerhalb dieser Generalzustimmung - der eigentliche Kuschelmantel des Matriarchats - zu ALLEM WEITEREN DENKEN RICHTUNG GEBENDEN Sprechens (als Denken; Sprache als geistiger Raum einer Menschengemeinschaft). Das Eine in allem. Wer auf Sauerboden Süßtomaten pflanzt, erhält Süßtomaten AUF Sauergeschmack. Und sind es nicht - eiderdautz! - Süßtomaten geblieben? Die nun sogar als Währung dienen, handel- und tauschfähig sind.

Der Beginn des Erwachsenwerdens ist, wenn man begreift, daß man "schlecht" ist. Weil es keinen Menschen gibt, der in der entscheidenden Prüfung vor dem Sein besteht. Weil der Mensch permanent versagt. (Und ist nicht das die sogenannte "wissenschaftliche Haltung"? Diese ständige Annahme, daß man widerlegt werden kann - und es eines Tages auch wird?) Wenn man auf die Bühne des Lebens geht und sich sagt: Mehr ist nicht da. Und das ist herzlich wenig. Man wird nur durch andere Dinge überleben. Warum man geliebt wird, ist dabei gar nicht festlegbar. Man kennt es nicht, weil man es durch die Begegnung erst kennenlernen WIRD. Wenn es denn für einen da ist.

***

Aber es geht nicht ums Verhalten. Es geht ums Sein. Es geht um das, was man also aus diesem Sein, das man "ist", also darstellt weil aktualisiert, in die Welt schiebt und dem Wesen der Gestalt gemäß hinaustreibt. Denn etwas ist nur "da", "echt", wenn es auch sein Wesen erfüllt. 

Danach wird man einst gemessen werden, wenn man stirbt, wenn die Tage der Welt zu Ende gehen und das Jüngste Gericht vor der Türe steht. Und alle in der Garderobe herumlaufen, ihren Text probieren, noch einmal die Schlüsselszene ihres Vorsprechens rememorieren, der eine oder andere spricht sie laut, mimt sie noch einmal, macht sich so warm, bis es dann heißt: Herr Arvay, bitte, ihr Auftritt". 

Und dann kommt man auf die Bühne, und unten sitzt das Publikum, das heißt: vor allem der eine Richter, der Regisseur von allem, in dessen Hand alles liegt, dessen Kriterien auch dieselben sind, die dem Publikum ihre Welt definieren, und die der Spieler, der rausgeht, antizipiert. Denn dann sind da die Scheinwerfer, man selber sieht fast nichts, weiß aber, daß das Publikum, der Richter, alles sieht. Sodaß es für einen selbst nur ein großer Ahnungsraum ist, der sich da vor einem schwarz auftut. Und dann beginnt man ... 


*190921*