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Freitag, 15. Oktober 2021

Parallelgesellschaft von Verrätern und Betrügern (1)

Sind es fünf, sieben, acht Jahre, die ich bei diesem einen türkischen Fleischhauer auf einem der Wiener Märkte Schaf- und Kalbfleisch kaufe? Auf jeden Fall ist es lang, und das Mißtrauen ist erst allmählich gewachsen. Anders, als man es sonst bei Stammgeschäften erlebt, habe ich bei Angehörigen östlicher, südöstlicher Völker den Eindruck, daß mit der Vertrautheit nicht nur das Bemühen nachläßt, den Kunden von der Qualität her zufriedenzustellen. Sondern mit der Sicherheit, daß dieser "ohnehin wieder kommen wird" wächst auch die Bereitschaft, ihn zu betrügen.

Und was in den letzten Jahren noch ein Verdachtsgefühl war, das sich freilich ständig gesteigert hat, hat sich zuletzt dann nachweislich ereignet: Er hatte mich um fast die Hälfte des Wertes betrogen, das heißt, weniger Fleisch zu einem höheren Gesamtpreis (in den er sämtliche Teilkäufe - Gulyasfleisch, Schlögel, Koteletts, Braten/Bauch usw. - zusammenfaßte) über den Ladentisch gelegt. Und dabei meinen Einwand, er möge doch (es war aber nur ein Detail, ich habe erst zu Hause das Gesamtausmaß des Betruges erkannt) alles separat verpacken, ignorierte.

Und so, wie er alles in einen Gesamtpreis floß, den er - es fielen mir nun immer mehr Details auf - wortreich in eine wie durch ein Lotteriespiel "ermittelte" Summe verpackte, so verstand er es auch hier, den "weggeworfenen weil nutzlosen" Knochen (den ich aber im Gewicht bezahlt hatte) "wegzureden." Es ging einfach alles zu schnell, und auch diese Eile erkannte ich endgültig als Taktik.

Wenn ich zusammenfasse, dann hatte er mich schon jahrelang und in zunehmendem Maß betrogen. Und mein - mein! - wachsendes Vertrauen immer mehr ausgenützt. Bis er nun den Bogen überspannt hatte. Aber er wird auf meine Käufe verzichten können, denke ich, denkt wohl auch er. Hat er sich doch seinen Gewinn für Jahre im Voraus bereits gesichert. 

Die Beobachtung, daß Menschen südlicher, südöstlicher, östlicher Gefilde in dem Moment, wo sie sich ihres Gewinns sicher sein können, mit der Leistung nachlassen (unter Umständen von Stund an, wie ich vor drei Jahrzehnten bei einem  Mitarbeiter in meiner Baufirma feststellte, dem ich unter mancherlei Kämpfen - Ende der 1980er Jahre war es nicht immer leicht, eine Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung für Ausländer zu bekommen, ja sogar so schwierig, daß ich mich durch einen Verstoß gegen die Gesetze strafbar gemacht habe. (Siehe Anmerkung*

Und der Portier im Krankenhaus E, mit dem ich bei meinem letzten Besuch, wo er mir ein Taxi gerufen hatte, hatte das sogar von den ungarischen Ärzten und Pflegern erzählt. Die solange sie in der Probezeit wären, die fleißigsten und dienstbereitesten Menschen wären, die man sich ausdenken könne. Die aber in dem Moment, wo man sie WEGEN dieser ihrer bewiesenen Bewährung fix einstelle, und von einem Tag zum anderen, schlampig, nachlässig und faul würden, und nur noch forderten (und dazu den Dienstvertrag wie die gesetzlichen und gewerkschaftlichen Bestimmungen sehr genau kennten, besser als jeder Österreicher auf jeden Fall), aber nicht mehr liefern wollten, wie der Portier es ausdrückte.

Was will ich damit sagen? Haben wir es im Fall meines Fleischers am Wiener XY-Markt (der "mein" Fleischer gewesen ist, das kann ich mit Sicherheit sagen) mit der Taqiyya zu tun? Mit dieser vom Koran legitimierten Lüge Andersgläubigen gegenüber, die als Argument auch dafür herangezogen werden könnte, daß er nun auch mich gewohnheitsmäßig im Alltagsgeschäft betrog?

Ganz sicher nicht. Es ist etwas anderes, viel Bedrohlicheres, viel Ernüchternderes, das sich hier zeigt. Von Taqiyya zu sprechen (wie interessanterweise auch manche sogenannte Muslime es tun) ist lediglich eine posthoc Rechtfertigung, eine Rationalisierung, die dem Zerstäuben eines Gewissensproblems dient, das ganz sicher auch mein Gegenüber im Laden hat. Und die einer anderen Generation angehören als die meisten jener Muslime, die vor (sagen wir) vierzig Jahren in unsere Länder kamen, größtenteils von uns definitiv ins Land geholt worden waren. 

Als Außenpolitik, in der als politische Ware anderer Länder Sozialprobleme übernommen wurden, mit gravierenden Folgen für unsere eigenen Gesellschaften. Denn die wahre Überforderung hat eine Natur, die NICHT in bloß quantitativen Kriterien liegt. - Siehe in einem solchen Aspekt, der aber noch außerhalb des morgen bearbeiteten liegt, die Anmerkung** 

Morgen Teil 2) Ist das alles Zufall? Ist es eine Sache, mit der wir halt einfach so zu leben haben - Kismet und Inschallah? Oder haben wir es hier nicht mit einer viel tiefer greifenden Erscheinung zu tun?