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Sonntag, 21. Juli 2013

Wer A sagt ...

Endlich, endlich bekommt die Sache einen Schuh. Ein Ende hat's bald mit dem Gejammere über die Kosten der Energiewende. Jetzt wird verdient! Da regen sich doch gleich alle Lauscherchen?

Es ist so weit, die weitblickenden Entscheidungen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft bekommen ein erstes Gesicht. VW und die Regierung, die natürlich an ihrem Ziel von 1 Mio E-Fahrzeugen bis 2020 festhält - Versprochen wird nicht gebrochen! - planen nun an einem gigantischen Netzwerk von Verbrauchern und Energienetzen. Es funktioniert einfach: E-Fahrzeugbetreiber müssen künftig am Tag ihre Energie verbrauchen, und nachts ihre Batteriekisten an das Netz anschlieoßen. 

Damit hat es ein Ende mit dem Abschalten von Öko-Strom-Anlagen. Denn die können nun liefern und liefern, bis die Windräder schwarz werden. Zu einer Art "Riesenspeicher" zusammengeschlossen", fließt der Strom dann hin und her und hin, daß es nur so eine Freude ist. Und die Kassen aller füllen sich.

Denn wenn nun also Strom billig ist wird per Rundfunk ... ach nein, wir sind ja in 2013. Per SMS auf den iPod, den man gratis bekommt, wie der Spiegel schreibt; dann wird endlich auch der Verfasser in die Menschheit integriert und in die Lage kommen, die tollen Dinge die einem so passieren mitzuteilen - der Kaktus am Gang blüht ja heuer, das sollten Sie sehen! der Verfasser schneidet das grad zu einem fünfminütigen Video für Youtube; kriegt sicher 100.000 clicks; die Washington Post hat schon einmal das Gähnen seiner Katze sogar auf ihrer Webseite veröffentlicht! - oder am besten gleich direkt per Fernsteuerung ausgelöst, ach, es gibt ja so viele Möglichkeiten. Aber der Verfasser verplaudert sich.

Also: ... per iPod bekanntgegeben, daß die Wagen angeschlossen zu werden haben, um aufzuladen, und wenn der Strom teuer ist, geben sie ihn wieder ins Netz zurück, dann werden sie wieder angeschlossen. Und dazwischen dürfen sie was sie sollen - fahren. Für den Fall der Fälle, wo Sie einmal etwas NICHT ins Haus geliefert bekommen haben.

Im Zusammenschluß von VW mit dem Ökostrom-Anbieter Lichtblick (nomen est omen) wird der erste ernsthafte Schritt in jene Richtung gesetzt, die die notwendige Konsequenz aus der Energiewende zur umweltfreundlichen Nachhaltigkeit ohnehin darstellt. Die nur funktionieren kann (wenn sie denn überhaupt funktionieren kann, aber daran zweifeln ja nur Miesmacher und Rechtsradikale), wenn alles zu allem in einem gigantischen Netz des Gebens und Nehmens zusammengeschlossen ist.

An der Infrastruktur wird ja schon lange gebaut, das meiste steht sogar schon. Die Stromzähler sind auch bereits ausgewechselt, zu Strom-Sub-Managern geworden, die uns in Abstimmung mit der Energiezentrale auf sanften Flügeln leiten und geleiten werden. Jeder bessere Hersteller von Kühlschränken, Elektroherden und Waschmaschinen baut schon lange an einer klimafesten Zukunft des Landes mit. Jeder Rasierapparat wird künftig einen entscheidenden Beitrag zur Rettung der Welt liefern können. Aus dem bis jetzt banalen Akt des Mixens wird nun ein ethisches Highlight der Rettung der Arktis, zu dem man schon mal gerne um drei Uhr nachts aufsteht und das Sourbet aufflockt, das gegen Mittag auf den Tisch kommen soll, wann wird noch bekanntgegeben. Früher stand man ja auch auf, wenn das Baby, das es jetzt nicht mehr gibt, schrie. Wer A sagt, muß eben auch B sagen. K o n s e q u e n z, das sagt der Verfasser ja immer, es fehlt überall an Konsequenz, heute.

Es könnte einem warm ums Herz werden. Das muß er sein, der Geist, das ist schon einen Sonntagseintrag wert. Mystische Dimensionen tun sich auf! Die Einheit der Menschheit, ja des Alls, das bald im selben Takt schwingt, den das Blut allen Lebens, die Energie, trägt, rückt immer mehr in greifbare Nähe, gesteuert von der Allvernunft, der Weltintelligenz, der All - Harmonisierungssoftware 6.0. Ein Volk, ein Netz, ein ... verdammt, reimt sich nicht.

Ups, das System meldet, daß im Großraum Köln Strom fehlt. Ich muß schließen! Also, bis dann mal, Tschüsseli! Und grüßt de




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