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Dienstag, 23. Juli 2013

Zum Tier rückentwickelt

Die rationale Richtung des Denkens, die wir als den Aufklärungszug der Philosophie bezeichnen, hat ursprünglich keinen spezifisch philosophischen Charakter, schreibt Georg Misch. Dieser Zug erscheint uns Heutigen nur deshalb als der geeignete Ausgangspunkt für die Herleitung der Philosophie aus dem leben, weil wir am Ende der Entwicklung stehen, in der sich der Rationalismus durchgesetzt hat. 

Zwar ist das aufklärende Denken ebenso tief, wo nicht tiefer im Leben verwurzelt als das metaphysische, von dessen religiösem oder weltanschaulichem Untergrund wir sprachen, aber es reicht von sich aus nicht bis zur Philosophie hin, es reicht vielmehr in ein Stadium der Entwicklung der Intelligenz zurück, das der menschlichen Gattung mit den ihr nächststehenden höheren Tieren gemeinsam ist; denn auch die anthropoiden Affen sind zu einsichtigem Handeln fähig

Das Denken entspringt in der Tat im tierischen Lebensverhalten, vor der Schöpfung der Sprache, während es andererseits über das, was sich in Worte fassen läßt, hinausreicht. In dem einsichtigen Verhalten der Lebewesen zu ihrer Umwelt ist die unterste Stufe des Wissens zu suchen.




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