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Donnerstag, 11. Juli 2013

Wes Geistes Kind sie sind

Und damit es ein für allemal klar ist: der Klimawandel FINDET statt. Aus und punktum. Die wissenschaftliche Debatte ist entschieden, der Mensch heizt den Planeten auf. Das hat nun das deutsche Umweltbundesamt in einer Broschüre klargestellt, die in einem bemerkenswerten Ton sogar namentlich "Klimaskeptiker" nennt und diffamiert. Sie seien sämtlich unwissenschaftlich, fachfremd oder bezahlte Lobbyisten.

Die Broschüre endet sinngemäß mit: Wir wissen, was zu tun ist, packen wir's an.

Eine interessante Vorgehensweise. So etwas kannte man bisher nur von der Reichskulturkammer 1933ff.

Einige der angegriffenen Journalisten setzen sich unter dem Titel "Lobbyisten im Amt" in der Welt zur Wehr. Immerhin wird seit 15 Jahren kein Anstieg der gemessenen Temperaturen (im Fachbegriff: Erwärmungsstillstand) festgestellt.

Aber gut, die Erklärungslawine, warum die Klimaerwärmung an der Abkühlung schuld ist, die wir hautnah erleben, ist ja auch schon längst über unsere Köpfe hinweggebraust. Denn wie in der Broschüre richtig vermerkt wird: Da steht die Reputation vieler vieler Wissenschaftler auf dem Spiel, wenn ihre Prognosen nicht ein-, ihre Diagnosen nicht zutreffen. Und: so viele können doch gar nicht irren. Vielleicht genügt aber schon eine kurze Auseinandersetzung mit der Geschichte von "allgemeinen Ansichten" oder "Tatsachen in der Wissenschaft". Weiteres Einlesen ins Fachgebiet der Wissensoziologie wird ohnehin nicht gefordert, denn da wird's für Dogmatiker kompliziert.

Wer sich in die Klimadebatte einliest, wird schnell bemerken, dass es sowohl unter den Etablierten als auch unter den Kritikern angesehene Forscher gibt. Skeptische Professoren wie Freeman Dyson, Chris Landsea, Richard S. Lindzen, Nir Shaviv, Murry Salby, Henrik Svensmark oder Jan Veizer gehören zur Elite ihrer Zunft. Svensmarks Hypothese vom Einfluss der kosmischen Strahlung auf das Klimageschehen wird derzeit am Cern überprüft und wurde bereits in Teilen bestätigt.
Zu den "Fachfremden" gehört etwa der Schwede Nils-Axel Mörner, der die IPCC-Prognosen zum Meeresspiegelanstieg widerlegte. Oder der Ökologe Josef H. Reichholf, der darlegte, dass erdgeschichtliche Warmzeiten stets gut für die Artenvielfalt waren.

Wer nach der Fachkompetenz führender IPCC-Vertreter fragt, erlebt Überraschungen. Rajendra Kumar Pachauri, der Vorsitzende, ist Eisenbahningenieur. Leitautoren der IPCC-Klimaberichte waren zuvor Aktivisten bei Greenpeace. Al Gore, Guru aller Klimawarner, ist Politikwissenschaftler; Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes, Volkswirt.

Und wie ist es um die fachliche Expertise der vier Autoren bestellt, die im Impressum der Broschüre aufgeführt sind? Eine Philosophin, ein Berufsschullehrer und ein Physiker, der vor seiner Zeit beim UBA Karriere bei Greenpeace und der Lobbyorganisation Eurosolar machte. Ob die vierte Autorin Klimawissenschaftlerin ist, konnten wir leider nicht ermitteln, aber immerhin hat sie ein Buch dazu verfasst: "Pia, Alex und das Klimaprojekt – eine abenteuerliche Entdeckungsreise".






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