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Freitag, 12. Februar 2016

Auf Laien übergegangener Unfehlbarkeitsanspruch

Das Thema wird noch weiter vertieft werden, soviel ist absehbar, weil es Schlüssel zu vielem Verständnis ist. Und weil es ständig berührt wird, wenn man einmal begonnen hat, es im Hintergrund zu sehen. Die Rede ist von der Verlagerung des Christentums von der Seite einer "Amtskirche" hin zu einer Laienkirche, wir haben hier schon darüber gesprochen.

Und eine Klarsprechung tut not. Denn die täglichen Agenden, die sich aus den durch die Globalisierung immer häufigeren Berührungspunkten mit anderen Religionen und Kulturen ergeben, zeigen die Verwirrung, die aus dem Mangel an Differenzierung entstehen. 

Nehme man etwa die Diskussion, ob die Trainingslager deutscher Fußball-Erstligisten in Katar ethisch zu rechtfertigen seien, oder nicht. Ob vor allem die "Menschenrechte" 

Nun ist unser Begriff der "Menschenrechte" bereits ein völlig säkularisierter, also laisierter ethischer Begriff! Der sich wie jedes Reden vom Menschen daraus speist, was denn der Mensch überhaupt sei. Das aber, werte Herrschaften, führt direkt dazu, wie sich der Mensch seine Entstehung und seine Verantwortung denkt. Es führt also zu religiösen Fragen. Und da stellt man etwas Erstaunliches fest:

Während nämlich die (klerikale, amtlich-institutionalisierte) Kirche (und wer von Abendland und Christentum spricht, spricht automatisch von der römisch katholischen Kirche, das ist ohne jeden Punkt und ohne Komma ein Tatsache) mehr und mehr ins Niemandsland abgedriftet ist, wo sie nicht mehr weiß, was es überhaupt heißt, Wahrheit zu vertreten, ja zu repräsentieren (also: zu sein), sich selbst als Religion unter anderen schon ganz offen relativiert (was ihr natürlich nur Verachtung von allen anderen Religionen einbringen kann, aber auch von eben diesen Laien, denn ...), kommt der zutiefst und nach wie vor (weil prinzipiell) ausschließlich aus dem Christentum heraus motiverte wie erkennbare Menschenrechtsanspruch, der schon lange in den Händen der Laien liegt, sich weltweit verabsolutiert. 

Nur daraus ist verständlich, daß Politiker gerade der moralischesten, also der zutiefst Religion und Politik nicht differenzierenden politischen Anstalten unserer Länder wie die Grünen Beschwerde führen, daß man es als Europäer nicht dürfe: Die Gegebenheiten in einem Land zu nützen, die nur bestehen, weil notorisch weil kulturell bedingt Maßstäbe gelten, die für das laisierte Christentum "unethisch" sind. Was zu sagen nur möglich ist, wenn man von dem ausgeht, wovor jeder Kleriker mittlerweile die Hosen bis zum Bauchnabel voll hat: daß nämlich diese christlich-abendländisch motivierten "Werte" überall zu gelten hätten.

Auf diesen neuen Unfehlbarkeitsanspruch näher einzugehen, die Rolle dieses Anspruchs auf Absolutheit, die Wirkfaktoren, die dazu geführt haben näher zu untersuchen - das scheint doch lohnend? Zumal sich dem VdZ allmählich ein Bild der intellektuellen Landschaft von Personen wie Claudia Roth enthüllt (siehe auch das verlinkte Video), das mit "Schlichtheit" noch sehr sehr sanft umschrieben wäre. Denn das Wort "dumm" ist doch eher unschicklich; einer Dame gegenüber ... so wahr es wohl sein könnte. Die da meinte, kulturelle Unterschiede könne es beim Essen geben, aber doch bitte nicht bei Menschenrechten! Das lernt man doch in jeder Dorfschule Niedersachsens, daß Menchenrechte überall zu gelten hätten?

Solche intellektuelle Kapazität würde freilich in jedem Fall und mit künstlerisch gestalthaftem Blick geurteilt eher in eine etwas kargere Umgebung passen als dem wunderschönen Niedersachsen eigen ist. Und zwar in höchstem und tiefstem Sinn. Etwa in solche wie sie Wüsteneien wie Kathar eignen, in denen Bayern München oder Borussia Dortmund seine Fußballer für die Saison zu wappnen alpenländischen Winterlandschaften (voller laisiertem Christentum) vorzogen. Vielleicht aus demselben Grund, nur mit anderem Recht? Weil sie sich nämlich nur um eines zu kümmern haben könnten: um Fußball. Nicht um Politik. Die Zeiten, wo Fußballvereine sich mehr um staatspolitische Ziele fördernde Propaganda zu kümmern hatten als um Fußball sind dabei in unseren Ländern noch nicht einmal vergessen. Und so manche dürften das auch gar nicht wünschen.





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