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Dienstag, 29. November 2022

Der Hör-Abend

Ich kannte den Herrn zuvor nur dem Namen nahc. Jürgen van der Lippe. Aber ich hattet mich jenes Tages nach dem Essen niedergelegt, wie ich es meist mache. Und zuvor noch den Kopfhörer angelegt, um irgendeinen Vortrag zu Ende zu hören, ich weiß es nimmer. Jedenfalls war ich eingeschlafen,und irgendwann aufgewacht. Dabei war es mir wie im Traum, und ich habe einige Zeit gebraucht, um mich in der Welt wiederzufinden. Da wußte ich es - es war wie in meiner Kindheit, 

Wir hatten - und ich danke Gott heute noch auf den Knien - erst etwa 1973 den ersten Fernseher bekommen. Eines Tages htte mein Bruder von seiem Lehrlingsgehalt einen dieser riesigen Schwarz-Weiß-Kästen angeschleppt, und in der Küche - dem einzgen Raum in der Wohung, der beheizt war - aufgestellt. Zuvor aber gab es nur Radio. 

Und so waren wir eifrige HÖRER geworden. Ob Nachrichten, ob die täglichee Mittagssendung "Autofahrer unterwegs", ob die "Sport und Musik-"Sendung um sieben Uhr abends, gleich nach dem "Traummännlein", der täglichen Gute-Nacht-Geschichte für uns Kleinsten. Und  es gab die "Öterreich-Rallye" am Sonntag Abend. Ab und zu noch eine Sport-Direktübertragung, ein Fußball-Länderspiel, oder ein Skispringen, bei dem wir die Werte mitschrieben, um dann die Sieger zu ermitteln, noch ehe der Radiosprecher sie nannte. Nicht zu vergessen die jeden Sonntag um neun beginnende "Was gibt es Neues!" mit Heinz Conrads. Und Hörspoiele, täglich am Abend, am Sonntag sogar noch eines am späten Vormittag. 

Was iich sagen will - wir sind als Hörer aufgewachsen. Und exakt dieses Gefühl hat sich unlängst wieder eingestellt, als ich eingeschlafen war, und - weil Youtube von selber weiterschaltet, und so aus mir unerfindlichen Gründen, irgendwie auf dieses Programm von Jürgen von der Lippe gekommen war - mit dem HÖren dieses humoristischen Abends wieder aufgewacht war. 

Ich sage jetzt nicht, daß das das große künslterische Programm ist, und es hat manche Schläüpfrigkeit, die man auch nicht mögen kann, gewiß, die aber als Ehepaar gehört anderseits wiededr etwas von Vertraulichkeit hat, die auch wieder etwas Schönes ist. Aber es hat auch Witze, die mich hell auflachen ließen. Ich habe mich gut unterhalten, und bin die zwei Stunden liegen geblieben, die es braucht, und habe dieses wiedergewonnene Erlebnis genossen.
 
Denn warum es mir so gefallen hat - das war etwas anderes als "das Lustige": Ich habe das Hören wieder entdeckt, mit dem ich auch aufgewachsen war. Denn man brauht hier kein Bild, ja es ist sogar mehr Genuß, wenn man nur hört, und sich alles dann nur vorstellt. Probieren Sie es wiede,r werter Leser, und werden auch Sie wieder zum Hörer So habe ich esmi rjedenfalls vorgenommen. Denn der eigentliche Genuß bei jeder Btrachtung, bei jeder Wahrnehmung ist ... das schöpferische Erlebnis, sich eine Welt selbst zu bilden. Probieren Sie es, werter Leser, und verkneifen Sie es sich, auch ein Bild sehen zu wollen. Sie werden einen ganz eigenen Weg zum Genuß entdecken - die Selbsttätigkeit.

Man könnte ja auch das Fasten so betrachten. Nicht als Entbehrung sehen, sondern als Wegnehmen desse, das einem das Handeln and er Welt abnimmt, und man sich wieder darauf besinnt und zurückzieht, daß man es letltich selber ist, der sich die Freude an der Welt entstehen läßt. Ja, das Außen muß anregen, gewiß, aber die eigentliche Welt des Schönen und Wahren muß man sich dann selbst schaffen. Deshalb stgeigert sich das Leben im Atler zur erhöhten Genuußkraft, weil die Erfahrungswelt eine allmählich immens gewordene Materialfülle bereitstellt, aus der dann das schöpferische Vermögen immer gewaltigere Welten schaffen kann.  





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Erstellung 25. November 2022 - Ein Beitrag zur