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Samstag, 12. November 2022

Die neue Einheit der Welt

Nach acht (!) Jahrzehnten Kriegszustand, der im letzten Jahrzehnt rasant an Intensivität zugenommen hat und allmählich jeden Bereich des Lebens (zuletzt sogar das höchatpersönliche Moment der Gesundheit) an sich gerissen, geplündert und devastiert hat, ist im Februar 2022 eben dieses Europa (bzw. der Westen) wie 1914 mit wehenden Fahnen ins ultimative Feld gezogen. Um den finalen Kampf gegen ... seine eigenen Dämonen zu kämpfen.

Man kann darüber diskutieren, ob sich damit ein Plan vollendet. Und ich bin geneigt, das anzunehmen, weil das Zerstörungsszenario zu sehr bestimmten dämonischen Absichten entspricht, zu viele Züge eines Planes aufweist, als dem Bösen selbst zugeschrieben werden kann. Denn das Böse kann nur das Gute angreifen, und so sind seine Linien immer punktuell, fragmentiert, und einig bzw. einheitlich nur in seinem Kampf gegen das Sein und seine Repräsentanz, und das ist der Mensch. Der durch die Inkarnation Gottes selbst fleischlich in seine volle Königswürde gehoben worden ist und laufend (in den Sakramenten, und das heißt in seinem Glied der Kirche) wird. .

Man muß Oliver Stone auch in dem Punkt zustimmen, und seine Aussagen machen sogar auf einen wichtigen Punkt aufmerksam. Inmitten des heraufziehenden Niedergangs der Kultur hat sich in der gesamten Weltsphäre des Westens (USA und Europa) eine starke Reaktion gebildet - und das war und ist der Faschismus. Ist, weil er nach wie vor mächtig, aber aufgrund der Ereignisse in Deutschland unter Hitler unterirdisch bleibt. 

Aber das, was wir heute als Transhumanismus mehr und mehr zu Angesicht bekommen (und leiblich spüren), muß nicht nur in diesem Rahmen der Restauration einer "heilen Kultur" gesehen werden. Sondern es ist die eindeutige Handschrift von Faschismus. Die Oligarchien, die wir zurecht als maßgebliche Händer unter der Decke der oberflächlichen Geschehnisse ahnen, sind also ein anderes, neues Gesicht des (alten) Faschismus. 

Schon in seinen Anfängen im 19. Jahrhundert gab es einen Weltplan. Schon, als sich diese noch ganz öffentliche (bald aus praktischer Einsicht verborgen agierende) Round Table-Gesellschaft der Weltrettung rund um Cecil Rhodes, die Rothschilds (als Financieres wie Profiteure) und Alfred Milner formiert hat, die ihren Einfluß durch Einfluß auf Regierungsmitglieder und Entscheidungsträger aufzubauen begonnen hat. Und deren Ideenwelt alle Elemente in sich trug UND TRÄGT, die wir als faschistisch identifizieren: Rassismus (als Festschreibung des Humanen an der Physis, am Blut), im Auserwähltheitsgedanken, dem daraus sprießenden (prychologisch freilich vorangehenden) Sendungsbewußtsein, das sich ein Gedankengebäuder vorgeblicher moralischer Überlegenheit zimmert, das keine Grenze mehr kennt, weil es stets "ums Ganze der Welt" geht.

Kommt Ihnen das nicht bekannt vor, werter Leser? Haben sich unsere Gesellschaften nicht exakt in diese Richtung bewegt? Sehen Sie nicht die Verbindungen weil Parallelen zu allen möglichen Vereinigungen und Weltrettungsgesellschaften und sogar Religionen, die von DEMSELBEN inneren Auftrag getrieben sind? Sehen Sie nicht, wei sich alle diese tragenden - und es sind DIE tragenden! - Säulen mittlerweile über wirklich ALLE Gesellschaften und Kulturen und Länder der Erde erstrecken? Und mit "alle" meine ich alle.

Der einzige Grund, daß das nicht immer und auf den ersten Blick erkennbar ist, liegt lediglich in der Taktik der Propaganda. Die mit Gefühlspaketen arbeitet, die über sachliche Inhalte gelegt werden, und die exakte Prüfung auf Logik verhindern, weil immer wieder durch emotional verankerte, "sentimentalisch" zu Imperativen aufgebaute, aber irrationale Urteile (die somit Vorurteile sind) abgelenkt wird. Sodaß sich selbst in der gegenwärtigen Auseinandersetzung von "Westen" und "Osten" lediglich sentimentalische Oppositionen und Parteiungen ausdrücken. Denn sachlich? Sachlich ist das, was in China stattfindet, längst das, was auch den allermeisten Menschen des Westens als erstrebenswerter Zustand der Zukunft erscheint. 

Das geht so weit, daß ich nicht den geringsten Zweifel habe, daß sich im Ausgang des Ukrainekonflikts, der sich zu einem Weltgeschehen aufgeblasen hat, als wäre es immer schon so gedacht gewesen (und wer weiß wirklich, von wem, und wie lange) ein rauschhafter Siegeszug eines in sich sozialistischen Gesellschaftsmodells stehen wird, wie es in China schon lange am Erprobungsstand steht. 

Und die Chinesen sind auch die einzige Gesellschaft, der ich den geistigen Reifegrad für einen großen Plan zutraue. Sie haben eine jahrtausendealte Denk- und Lebenstradition, die sich im Grunde bis heute nicht mehr verändert, sondern immer wieder neu realisiert hat. Kunfutsius zu lesen, kaum weniger als LaoTse (nur auf anderer Ebene), und vor allem Sun Tsu zu kennen überrascht genau deshalb: Weil es so aktuell wirkt.

Wo die Idee eines rein irdisch gefaßten Wohllebens - Religion, Gottesbezug ist nur ein Teil des Glücks INNERHALB einer irdischen Erfüllung des Lebensglücks - unter Wahrung vieler anthropologischer eigentlich richtiger, aber technisch und materialistisch (weltimmanent) gedeuteter Wesenszüge (wie der Wert der Gemeinschaft für die Realisierung des Individuums) das oberste Gebot ist. 

Kommt nur mir es so vor? Oder ist es Sichtbarkeit eines Konzepts? Gerade in letzter Zeit scheinen mir im Internet Berichte, Zeugnisse, Interviews usw. usf. in Massen aufzutauchen, die von der Ruhe, der Gesittetheit, der Ordnung des Lebens in China erzählen. Gewiß, heißt es dann meist, um die Kritik (meist ohnehin nur geahnt, kaum argumentiert) schon im Vorfeld abzufangen, es gibt noch Verbesserungsbedarf, gewiß es gibt noch diese oder jene Korruption (China ist auf Platz 90 des weltweiten Korruptionsindex), es gibt Mißbräuche, es gibt noch Ungerechtigkeiten. 

Aber die überwältigende Mehrheit der Chinesen bejaht ihr Gesellschaftssystem, begrüßt das System des social credit, die Überwachung als Vorbeugung vor Fehlverhalten, die Vorsorge im Gesundheitswesen, die Sicherheit des alltäglichen Lebens, ob in der Verbrechensbekämpfung oder bei der Verhinderung der einfachsten Verstöße gegen die Verkehrsregeln.

Und ich habe keine Zweifel, daß das der überwiegende Teil unserer Gesellschaften ganz genau so sieht, und eine Verlagerung - und das ist er nämlich, der Faschismus - auf die Moral als Legitimierungsgrundlage der Politik. Und was moralisch ist, wird durch ein Organ definiert, das selbst wiederum (wie in China) durch laufende Befindlichkeitserhebung "den Willen der Menschen" zum Maßstab nimmt.

Genau das also, was die Datenüberwachung - die wir seit Jahren bereitwillig im Namen "höherer Werte" über uns ergehen lassen, und jedem Menschen das rauben, was sein innerstes Existenzprinzp ist: Das GEHEIMNIS, den einzigen Schutz der Integrität, der Verantwortung für sich vor dem Sein, die Grundlage alles Schöpferischen also - zum Ziel erklärt hat. Die PRÄVENTIV agieren will, und deren Ziele (dabei nicht eimal auf anderem Weg! nur mit anderer Public Relations-Arbeit!) über die gesamte Menschheit verfolgen will. 

Viele dieser Werte sind bereits deshalb erodiert, weil sie einem Prinzip unterworfen werden, das aber NICHT das Prinzip des Lebens und des Menschen (weil Gottes) ist: Und das ist die summative Rationalisierung als Umdeutung des logos, der Vernunft als Grammatik der Welt. 

Und damit schließt sich ein Kreis doch wieder. Der, der hinter dem gesamten Weltgeschehen EINE Kraft vermutet weil weiß. Weiß? Eben, weiß. Denn es ist derselbe Ansatz, den der Teufel ganz an den Anfang der Zersetzung der geschaffenen Welt im Paradies gesetzt hat: In der Frage "Hat Gott wirklich gesagt ...?"

Hat Gott wirklich gesagt, daß ...? Es ist der Anfang des ganzheitlichen Vertrauens in Gott gewesen, und der erste Riß in der Gesamtheit des menschlichen Existierens, das sein Leben im Schauen Gottes erhalten hatte. Und dann, nach dem Bruch dieses Verhältnisses weil Vertrauens zur allmählichen Rekonstruktion dieser geistigen Einheit (und alles begann wie beginnt im Wort, im Geist) mit der Wahrheit selbst kommen muß. Das ist das Geheimnis des gesamten geistigen und geistlichen Lebens.

Hat Gott wirklich gesagt, daß ...? 

Und dort setzt an, was ich als die eigentliche gemeinschaftliche Basis des Großteils, des überwiegenden Großteils der Menschheit bereits erreicht sehe. Es ist der Versuch, ein Paradies ohne Gott zu schaffen. Und wir sind bereits sehr weit auf diesem Weg vorangeschritten. Es ist Teil dieses Konzepts, diesen Weg aber für den einzig richtigen zu halten.

Dessen Oberfläche so phantastisch jener ähnelt, die wir doch selbst und im Westen als "christlich" bezeichnen. Ja zeigt das denn nicht, wie GLEICH die Wahrheit der Welt und aller Kulturen ist, wie austauschbar, wie gleichberechtigt? Ja ist das nicht die Basis dessen, was wir mittlerweile in so großartigen Schlagworten wie "multipolare Welt des gegenseitigen Respekts der Völker, Kulturen und Religionen" um die Ohren fliegen sehen?

Hat Gott wirklich gesagt, daß ..."? Oder ist es nicht so, daß alles ganz anders gedeutet werden muß? Ist es nicht so, daß das Wesen des Paradieses aus wirklich sehr "menschlichen" Gründen - Neid, Geiz, Eifersucht, Habgier, Eitelkeit, Stolz ... - uns vorenthalten wurde? Sodaß wir uns emanzipieren müssen, um so endlich und nun aber wirklich die richtigen Schritte zu einer neuen Welt des Friedens und der Ordnung setzen können, ja - müssen?

Ja, sagte Eva, und wiederholte die Anweisung Gottes.  Aber darin zeigte sich bereits der Riß, in den dann die Schlange ihren Fuß setzte. Denn mit der Schlange spricht man nicht. Man hört sie nämlich nicht einmal. Man hört nur dem zu, dem man zuhören will. Deshalb hört man nur, was man hören (weil zur Selbstherrlichkeit gruppiert gebrauchen) will. Der Teufel hat den Menschen dabei exakt dort erwischt, was sein wahres Geheimnis war: Gott ähnlich zu sein. 

Aber diese Ähnlichkeit ist nur eine der Gestalt IN Anähnlichung durch Liebe und Gehorsam. Sie geht nicht MIT dem Menschen, und deshalb ist das "Sein wie Gott" ein große Irrtum. Aber das Handeln folgt dem Sein. In der Fehlerhaftigkeit der menschlichen Schöpfungen sehen wir deshalb genau diesen Mangel, dieses Nicht-Gott-sein. Aber anstatt daraus zu lernen, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen, wollen wir diese Perfektion um jeden Preis herbeiführen. 
Denn was hören wir wieder und wieder, wenn die Rede auf China kommt? Es sei ein Land, in dem alles funktioniert. Und darum geht es den Menschen im Westen immer ausschließlicher. 
Darauf sollten sie durch die mittlerweile am laufenden Band gelieferten Beweise für die Dysfunktionalität unsere Kultur und deren Institutionen (die erste war die Kirche, der dann die Politik folgte) - nicht zufällig identisch mit dem Ruf der 1968er-Bewegungen - gebracht werden. 
Und dort stehen sie nun, erzogen dazu, daß Leben heißt - zu FUNKTIONIEREN. Daß Menschsein heißt, Funktionäre des Maschinenbetriebes zu sein. Sodaß nicht im Einzelnen der Sinn des Ganzen liegt, sondern nur in der Diffusion des Einzelnen durch Vermeidung jeder Ablaufstörung.


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Erstellung 06. November 2022 - Ein Beitrag zur