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Donnerstag, 3. November 2022

Die verordnete Unlust am Leben

Fällt es nur mir auf? Denn es ist darüber noch nie gesrprochen worden. Oder ist es nur ein Sozialeffekt, und einer, der nur mir als so bedeutend erscheint? Es geht darum, daß wir uns in einer Situtation befinden, die landauf landab und von Meinungsforschungsinstituten zu persönnlichen Eindrücken feststellt, daß sich die Menschen in unseren Ländern in einer kaum schlechter vorstellbaren STIMMUNG befinden. Und diese Stimmung hat sich innerhalb der letzten zweieinhalb Jahren so dramatisch verschlechtert!

Oh ja, ich weiß, genau das wird mit dem ERNST DER LAGE gerechtfertigt. Mit der furchtbaren Seuche, die uns geplagt hat, auf die dann der nächste Schock, der Ukrainekrieg, gleich folgte, dann kam die Inflation, die Energiekrise, die unsere Rezeption der Welt so dramatisch einengte und verbittert machte, daß wir uns alles in allem jede Lebrenslust verloren zu haben scheinen. 

Der Einbruch der Geburtenraten - oh ja, auch der ist ganz objektiv begründet - den wir derzeit erleben, ist nur zu einem Teil mit Folgen der mRNA-Impfung zu begründen, denn es gibt keinen besseren Indiktor für ein gotterfülltes, freudvolles, sinnerfülltes Leben als die Offenheit für Nachwuchs, die der Tanz der sich einander entgegenreckenden Schniedelwutze und Gebärmuttern vollführen. Er ist deshalb das vielleicht stärkste Indiz, und kein weiterer Grund, vor Ernst die Mundwinkel im Keller einfrieren zu lassen.

Seit zweieinhalb Jahren erzählen wir uns nur noch Schlimmes und noch-schlimmer-Werdendes. So OBJEKTIV scheint das verankert, so von den Tagesereignissen genährt und weiter angefeuert, daß wir etwas vergessen haben. Etwas, das aber so entscheidend ist, wie wir ein gutes Leben führen können.

Und dieses Etwas ist DIE DISTANZ. Es ist der Abstand, den wir zu den Dingen der Welt haben müssen, weil wir diesen Abstand haben DÜRFEN. Was auch immer nämlich im Leben daherkommt, es ist nie etwas, das für unser Lebensschicksal und für die Erfüllung unseres Lebenssinns ENTSCHEIDEND ist.

Gewiß - und diese Grenze ist immer subjektiv, vergessen wir das nicht, was im übrigen die Antwort auf diese Frage gleich mitliefert - trifft und dies und das, Verlust von Liebsten, die Einschränkung unseres Lebens, die Bedrücktung durch Atomkriegsängste, das Gefühl der Wehrlosigkeit angesichts von Weltvorgängen, die uns wie durch eine Mangel quetschen wollen. Aber nichts davon, ich wiederhole: NICHTS davon, ist ein hinlänglicher Grund, die Lust am Leben aufzugeben. Was immer kommt und gekommen sein mag, es mag uns gewisse Zeit beschäftigt haben. Aber nur, weil wir eben eine gewisse Zeit brauchen, um uns wieder auf die eigentlichen Basistatsachen unseres Lebens zurück zu führen, diese wieder reaktivieren und zum realen Lebensgrund werden zu lassen.

DAS hat man uns versucht auszutreiben und das ist das bei weitem schlimmten Verbrechen, das an uns begangen worden ist: Man hat mit aller Kraft versucht, uns den Humor, den Spaß am Leben, die Freude an den Dingen zu zerstören. Indem uns Affen auf die Schultern gesetzt wurden, die uns nun in jedem Augenblick, in dem das Leben seine Blüte aufknospen lassen wollte, sofort mit "Gefahr!", "Achtung!", "Tod!", alles wieder niederzuschreien versucht hat.

Aber das konnte nur gelingen, weil wir uns davon haben überrumpeln lassen. Weil wir tatsächlich darauf eingestiegen sind. Und nun haben wir den Scherben auf. Nun finden wir uns in einer Haltung, in der nichts mehr Freude macht. In der alles in einem unglaublichen Ernst erstickt, der jeden mit der Nase immer tiefer drückt. 

Herrschaften, wir haben vergessen, daß Freude und Lebenslust keine Frage von ernsten Problemen sind! Denn die allerersten Probleme sind sogar die, die die Freude selbst sind - denn da ist unsere Zukunft. WENN wir zuvor aber wissen, daß unsere letzthinniges Lebensglück, die Geglücktheit unseres Lebens, NICHT von äußeren Umständen abhängen! Sondern daß wir die moralische Pflicht haben, trotz aller subjektiven Belastungen doch wieder jene Endperspektive zählen zu lassen, die in Wahrheit jedermanns Leben ohnehin ausfüllt und die alleine das Lebn zu tragen vermag: Und das ist die Hoffnung, die Freude auf eine unendliche, nie mehr endende und in jeder Hinsicht alle irdischen Freuden übertreffende, ja weit weit überttreffende Freude. 

Aus der heraus wir die moralische Pflicht habe, diese Freude in die Welt zut ragen, um durch Humor, durch Heiterkeit, durch unser Verhalten (!) - das keineswegs umso "besser" ist, je "authentischer" es ist, womit heute gemeint ist: je "genauer es unserer Stimmung entspricht". Das ist ein Gehenlassen, dem wir nicht nachgeben dürfen. Weil es in Wahrheit ein Schlag ins Gesicht Gottes ist, der um alles Ernste wußte, das die Folge der in die Welt gebrachten Sünde ist, und der uns DESHALB aber den Erlösere sandte, der uns die Chance bot, an dieser Freude wieder teilhaben zu dürfen. 

Das heißt nicht, daß wir die sachlichen Dinge unseres Lebens und der Weltlage ignorieren sollen, daß wir so tun sollen, als gäbe es das alles nicht. Das alles heißt es nicht! Aber es heißt, daß wir den Ernst des Lebens dort verankert wissen, wo wir die Pflicht und das Recht haben, in aller Bedrängnis und Sorge doch auch den Abstand zu dieser Welt zu pflegen, in dem wir plötzlich wieder eines können: Heiter sein, froh sein, fröhlich sein, und all den Ernst der Welt nur halb so ernst nehmen, wie uns von allen Seiten aufgedrückt werden soll, daß er wäre.

Er ist es nicht. Und genau so wenig sind es unsere "Gefühle" und Befindlichkeiten. Was zählt ist etwas, das die größte überhaupt denkbare Freude bedeutet, die uns möglich ist - und diese Freude ist sachlich begründet, objektiv, und sie ist die Frucht, wenn wir jenen Tod auf uns nehmen, der erst verhindert, daß wir schon bei lebendigem Leibe Leichen werden - der Ernst DIESER bzw. einer Welt, die so tut, als gäbe es nichts außerhalb von ihr.

Was deshalb an diesen letzten zweieinhalb Jahren (die dann nur noch der Höhepunkt einer langen Rampe sind, die dazu geführt hat; der Regen fiel, als die Wolken dicht genug dafür waren, als die Menschen durch Entgeistung keinen Ausweg mehr sehen KONNTEN, weil ihnen das sachliche Fundament fehlte, wo bzw. ob denn Sinn außerhalb dieser Welt sein könnte) das Schlimmste war, ist am Verlust der Lebensfreude zu erkennen. 

Und die schlimmsten Politiker sind die, die diese Lebensfreude nicht einmal auf jener Liste hatten und haben, was für den Menschen ÜBERLEBENSWICHTIG ist. Und das ist - die Freude am Leben. Daß deshalb so viele Politiker "erwischt" worden sind, daß sie es privat ganz anderes halten als am Verlautbarungspult der Pressekonferenzen verkünden, daß sie feiern und den Herrgott einen guten Mann sein lassen, wenn gerade keine Kameras da sind, hat darin seinen Grund wie seine besonders zynische Note. Die sie als Teil eines Charakterfachs ausweist, das nur von Sandsäcken und Leichen übernommen werden sollte: Und das ist der Zwang, den man anderen auferlegt, die Lebrensfreude zu behandeln, als wäre sie angesichts des Ernstes der Weltlage aus dem Tagesmenu gestrichen. 

Wenn Sie aber, werter Leser, einen Ort finden wollen, an dem es sich leben läßt, dann achten Sie darauf, daß eines nicht fehlt, aus dem nämlich alles sonst lebt: Und das ist die Freude, der Humor, der Abstand TROTZ allem, das Fest und die Festesfreude. Wenn es heißt, daß man sterben muß, um zur Freude zu gelangen, dann heißt das nämlich genau das: Man muß den Sorgen dieser Welt sterben! Man muß diese Welt als letztendlich unbedeutend abstoßen können, und zwar gerade wie zuletzt, wo man ihnen diese Lebensfreude dadurch nehmen wollte, weil man sie als lebensgefährlich verkauft hat. Wo alles zur völligen Vernichtung verdammt wäre und so weiter. Herrschaften, was sonst? Dieses Schicksal blüht dieser Welt SOWIESO! 

Sie müssen DEM sterben, daß diese Welt als unendlich und heilsentschiedend gesehen wird. Nicht ALS ORT, der bleibt, klar, sondern DURCH SIE SELBST. Wenn sie das nicht tun, wenn sie nicht richtig zu sterben lernen, das garantiere ich Ihnen, wird ihnen aber genau das verloren gehen, was sie durch "Ernst" zu retten versucht haben: Das Leben.  

Das Satanische dieser letzten Jahre war deshalb, uns zu einem Verhalten zwingen zu wollen, das dieser Welt die alles entscheidende Bedeutung beimißt, sodaß es auf deren Idealzustand ankäme - Gesundheit (!), Klima (übrigens: Welches wäre denn ideal?), Krieg (der nur gerecht sein darf; aber ich frage mich, was es denn dann wäre? Keiner ist es nämlich auch nicht, manche Ungerechtigkeit MUSZ durch einen Krieg ausgeräumt werden) und Streit (ohne faule Kompromisse, die einen sachlich unhaltbaren Zustand als "zu tolerieren" festschreibt, was immer zulasten EINER Seite geht; Streit muß also ausgefochten werden.) 

Das habe ich gemeint, als ich hier schrieb: Holen wir uns das Lebren zurück! Ja, das müssen wir. Aber nicht, indem wir den nächsten Totalernst suchen und "auf die Straße gehen" (wobei es möglich und geboten sein kann, meinetwegen, aber es ist nicht DIE Lösung!), oder (eine nächste Begriffsverschwurbelung) "Meinungsfreiheit". So, wie die Wetterlagen der Welt Ausdruck eines gigantischen und immer dynamischen Zueinander der Dinge sind, dessen Gesamtausgang ("Klima") deshalb gar nie machbar oder herstellbar, als Sache für sich adressierbar ist, noch Friede oder Gesundheit oder Gerechtigkeit ... die Welt ist ein gigantisches dynamisches Zueinander, und leben heißt, in diesem ständigen Schwanken der Schiffsplanken immer wieder die Balance zu suchen. 

Und das geht nur, in dem man einen Fixpunkt begreift, und das ist der Sinn des Lebens überhaupt. DEN hat man uns zu nehmen und durch neue absolute Werte zu ersetzen versucht, und viele sind dem Trick, der immer derselbe ist, aber zahllose Varianten und Kostüme kennt, auf den Leim gegangen. 

DAMIT muß Schluß sein. DEM müssen wir sterben. Und unser Leben wieder unter der Pflicht begreifen, uns die sachliche, objektive, letzthinnige Hoffnung vor Augen zu stellen. Uns und anderen! Und DARAUS leitet sich nicht nur das Recht, sondern (fast) die Pflicht ab, Freude ins Leben und am Leben zu tragen.



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Erstellung 02 November 2022 - Ein Beitrag zur