Überaschend aktuell liest sich "Das Europa der Könige!, dessen Inhalte die spritzigen Schreibstil ders Autors, Leonhard Horowski entspricht, teilweise gar schafft. So aktuell, daß mir beim Lesen immer wieder der Zeithorizont "abhanden kommt", denn eine geschichtliche Epoche, für die das Berichtete ein Alleinstellungsmerkmal hätte, oder auch nur so typisch wäre, daß es NUR DORT hätte stattfindenklönnen, kann ich nciht erkennen.
Das Buch fällt dabei in die Kategorie der aus dem 17. und 18. Jahdhunert überlieferten Tagebücher und Klatschgeschichten,d ie zuhauf vor allem aus Frankreich (aber nicht nur von dort) auf uns gekommen sind. Der Autor will zeigen, daß die Politik dieser Epoche zutiefst von persönlichen Zielen und Vorstellungen der Politik - also den Königen und Fürstenund Adeligen - bestimmt war, von deren Verwandtschaftsbeziehungen und den Netzwerken, die alle aufgebaut hatten. Also von Eigenshaften bestimmt war, die man heute nicht mehr kennt.
Wirklich? Wenn Sie das Werk lesen, werter Leser, werden Sie das nicht mehr so sehen. Die Etiketten an den Dingen haben sich vielleicht geändert,, man nennt dasselbe anders. Auch die Farbe dfer Schuhe oder die Qualität der Stoffe der Kostüme ist nicht mehr dieselbe. Aber was hat sich sonst geändert?
Was alles zusammen mir die gegenwärtigen Ereignisse in der Politik Österreichs (und es wird in andren Ländern kaum anders sein) i ein seltsam weichgezeichnetes, jedenfalls anders alsstur "kritisches", die Sitten anprangendes Licht taucht. Denn geht es heute nicht ganz genau so zu - auch wenn sich dieses Gebilde heute Demokratie nennt?
Ist somti eigentlich wahr, was Horowski schreibt, daß die Schaffung eines funktoinsfähigen Staats-, Ve3rwaltrung-, Steuerapparats (mit Betonung auf Apparat) das Land in einen Zustand versetzte, in dem es sich quasi "von selbst" regierte, und so direkt zur Guillotine von 1789/92 führte? Weil man draufkam, daß man weder den König noch den Adel brauchte, daß der eigentlich nutzlos, dekadent und pure Geldverschwendung war?
Was sich in den berüchtigten "Chatprotokollen" (den geleakten Handys der damals höchsten Politiker Österreichs während der Jahre 2017 bis 2021 entstammend) offenbart, die derzeit im Wiener Parlament Gegenstand hochnotpeinlicher Untersuchungen ist, und von mancher Tageszeitung mit Genuß und Stück für Stück ans Tagslicht gezerrt werden, kann ich immer weniger von dem politischen Spiel jener Zeit des höfischen Absolutismus unterscheiden. Dabei sollte doch die Demokratie GENAU DAS VERMIEDEN HABEN. So heißt es jedenfalls.
Aber all die Intrigen, die Ränkeschmiede, die Eifersüchteleien, die Protektion, das Zusschanzen von Pfründen und Verdiensten, das Geschachere ovn Ämtern und Vorstandsposten und (zur Absicherung einer immer nur mehr oder weniger kurzen oder langen Politikerkarriere), all die Verhaberungen und Seilschaften,d ie sich quer über Europa (und darüber hinaus) zuiehen, all die Netzwerke und Feundschaften und Nutzfreundschaften, all die Bekanntschften und Cousinenheiraten ...
Oh, Hairten? Das fehlt. Oder? Oder hört man nur eniger davon? Zumindet fallweiseblitzen sogar pikantere Geschichten auf, die sich hinter verschlossensten Türen abspielen, und so mancher Chat zwischen Politikern ht ohnehin eine Note von Pikanterie, die von den Liebschaften- udn Maitressenwirtschften an den Höfen Europas kaum unterschieden scheint.
Vielleicht war es vor drei- udn zweihundert Jahren noch auffälliger, weil Politik direkter, offener, freimütiger zur Angelegenheit von perslicher Macht wurde. Aber ist deas heutenicht sogar noch mehr so? Stehen niht hinter den großen Mächten,d ie die kleinen, zahlreichen Bühnen in Wahrheit bestimmen, nicht ber genau so von Häusern, Familien und persönichen Verbindungen bestimmt?
An iohren Händen die Fäden zu den Puppen, die auf den Bühnen stehen die aber allesamt den großen Häusern gehören. Und Schauspuelnachwuchs gibt es gneug, von Leuten, die "etwas werden wollen", von Menschen, die "es schaffen wollen", oder meinen, es "geschafft zu haben". mim ,+ssem so emir mpcj daraif acjtem. da´soe gemig Soöber vp, Toschj ,otmej,em. am de, soe süeosem. Aber sogar da - was ist anders in der Demokratie, als es in der absoluten Monarchie des 17. Jahrhunderts gewesen ist?
Nur haben die Andeutungen und erotischen Spielchen gewechselt, die Neckereien sich verändert. Nun fällt kein Taschentuch mehr, das einen kleinen Zettel enthält, der dem Finder das Nötige signalisiert, um die Tore der Etikette zu umgehen, aber wenn intime Bilder per SMS verschickt werden, dann hat das durchaus diese Qualität.
Wohin wird das alles somit steuern? Wird es icht - und das erschreckt mich beinahe, weil ich es doch recht deutlich sehe - zu einer Place Vendome, zu rollenden Köpfen im Minutentakt, und KLassen- und Sippenhaften, Auslandsfluchte und Exillreichen?
Bei denen eines freilich fehlt, und das ist der Umstand, daß die Komplexität der Adelsbezieungen, Hierarchien und Ansprüche und Rangordnungen (als Gesellschaftsordnungen, denn der Adel hing am Kölnig - so, so oder so - und am Adel wiederum die soziale Stuktur des gesamten Landes. Dessen Erträge zu einemguten Teil den persönlichen Zielsetzungen, Ehrgeizprojekten und ganzsubjekktive Grillen und Vorliegen der Höhergestellten und Privilegierten dienten.
Wobei wir da auch gleich wieder die Gegenwart berühren, und zwar in mehrfacher Hinsicht. Da ist einmal die Tatsache, daß die Politik, die wir seit langem erleben (und wer weiß, ob es JE anders war?!) im Grunde ein privates Projekt von Personen ist, die nach oben kommen wollten, und dazu die Politik als Weg wähklten. Dann ist da der Umstand, daß das Volk heute nicht weniger wie damals zur Auffaassung kam, daß man diese Sahneschichteeigentlich ja gar nicht braucht,e im GEgenteil, daß die einem das Leben - SO WIE MAN ES VERSTAND - nur schwer und sogar unerträglich machten. Daß sie (und das möge man nicht vergessen) alle zusammen sich wie in einer Start-Spannung begriffen, wo es nur darum ging, endlich auch loslaufen zu dürfen, um ETWAS ZU WERDEN. Denn nur darum ging es ja ohnehin dem Großteil des Volkes: Nach oben zu kommen, kleine Privilegien hier, größere dort zu erhaschen, ein paar Taler hier, dinige Kreuizer dort zusätzlich einzunehmen, und "es zu etwas zu bringen".
Das war beim Wäschermädel fünf Straßen weiter nicht anders, als beim Schusterbuben, dem Bäcker, dem Krämer an der Rue de la Gaque oder dem Fernkaufmann, der kurz davor stand, nun sein erstes Schiff in Marseille gemeinsam mit anderen zu erwerden, um so in eine neue Katergorie der Gesellschaft aufzusteigen. Wofür er schon ein Haus in Lille als Zwischenlager ausgesucht hatte, das aus der weiteren verwandtschaft der Frau ins Vermögen übgergenen würde, die zu heiraten er beabsichtigte.
Heirat? Aber geh, das ist doch heute alles Liebe und Freiheit und Gefühl und Supersex? Tja, so sollte man wohl denken, ich weiß, aber das ist nur eine der Denkschemen, die so gar nicht mit der Realitiät zusammenstimmen. Die nur alle glauben machen sollten, daß es so sei - bis sie draufkamen, daß es icht so IST. Und deshalb (siehe heute!) gar nicht mehr heiraten wollen, wozu denn auch?
Nein, doch, da ist ein Utnerschied - im Begreifen, wie MAN ETWAS WIRD. Da habendie Jugnen das Verständnis verloren, daß das mit Ehe und Familie undHaus zu tun hat, weil nur die Rückbindung an diese Institutionen, die die jeweiligen Lebensspannen überdauern, zumindest auf lange Frist wirklichen Aufstieg bedeuten. Im Zusammenwirken von familiären Bindungen und Verwandstschaften, wo das Blut sich doch näher war als das Haus, das Hemd näher als der Mantel.
Die, die es nach oben schaffen, und das ist in diesem Zusammenhang eigentlich bemerkenswert, handeln ohnein nach wie vor so. Die heiraten nicht zufällig und ohne Kalkül, und ich wütße nicht, daß deren Ehen weniger lang halten als die der einfacheren Schichten, die zwar auch gerne nach oben kämen, aber das Handwerk dazu nciht beherrschen.
Ebenfalls gleich ist die Rolle der Öffentlichkeit, die "allgemiene Meinung", die sich die Gesellschaft über einen bilde4t. Man ist sogar verführt dzau zu sagen, daß Klatsch und Tratsch und öffentliches Geflüster und peinlcihste Geheimnisentdeckung heute zwar nicht mehr so von Mund zu Mund geschieht, daß sich darin aber die Rolle der Medien, kaum von diesem Mündlein unteerscheidet, also eigentlich völlig gleich ist. (Und im übrigen kamen damals ebenfalls die ersten Klatschblättter auf; im 17. Jahrhundert gab es bereits eine Vielzahl von regelmäßig erscheinenden Publikationen (sonst wurden sie halt zu Anlässen gedruckt und verbreitet), die diesen Tratsch kolportierten.
Aber weiter geht die wilde Hatz, die wir hier betreiben. Denn sind nicht auch die großen, die globale politischen Kabalen und Geschäfte ganz genau so wie damals von persönlichen Beziehungen und Intgrigen und Freundschaften und Günstlingswirtschft gekennzeichnet? Glaugbt hier wirklich jemand, daß eie Frau von der Leyen oder ein Herr Scholz oder ein Monsieur Macron nach "Ideen und Idealbildern" vorgehen, wenn sie "Politik machen"?
Sind sie nicht genau so wie Ludwig XIV. oder Philipp III. (und so weiter) in ein diechts Netz von Notwendigkeiten eingespannt, die doch allesamt von höchst persönlichen Motiven und Neigungen durchtränkt sind? Wirkt nicht die Frage, ob mit Putin verhandelt werden soll oder nicht längst wie eine Frage subjektiven Geschmacks und persönlicher Animositäten (man denke an eine Frau Baerbock, oder an deren Pendent im österreichischen Außenministerium, übrigens - ein Adeliger, dessen Titel und Ranganspurhc aus exakt jener Zeit stammt, von der hier die Rede ist)
Was also hat sich geänert? Sidn nicht auch unsere Bevölkerungen der Ansicht, danach befragt, daß die Fähigkeiten derer, die ihr Leben sib zum Gebrauch der Nasentücher regulieren und traktieren, hziemlich (wie sagen wir es möglichst schonend ...) BEGRENZT sind? Um dann doch, in der direkten Begegnung, vor dem Edelmann auf die Knie zu fallen, unddie Frau zum HOfknicks aufzufordern, und heimlich zu hoffe, daß das eine oder andere Beföerungsblatt, die eine oder andere Pfründe auf sie fallen möge?
Selbst darin gleichen sich die Epochen - die Politik des 17. Jahrhunderts war eine Clan-Politik, und das ist die Politik auch in der Gegenwart.
Und heute wie damals ist diese Politik keine Nebensache, kein unbedeutender Schausplatz, auf den verzichtet
werden könnte, sondern das reale, praktische Gewebe "der" Politik. Die damals (ohne diesen Qualitätswechsel zu begreifen) dort begann, wo wir heute stehen - bei einer Politik, die eine Ideologie umzusetzen versuchte.
Was also hat sihc geändert? Sieht man unser Zeit unter diesem Vergleich will es gar erscheinen, wir stehen icht im 6. Jahrhundert, als das REICH zerfiel, sondern als sünden wir vor den Ereignissen in der Bastille, stünden wir im Jahr 1789. Und halt, da fällt mir doch glatt ein, was ich nur wieder udn wieder bestätigt finde: Wir stehen im selben Menschsein, in der selben Weltanschauungskulisse, die Jacques Rousseau zum buchstäghlichen Prototypen des heutigen Menschen macht. Der vorgedacht, vorgeschriben, vorgesprochen hat, wa sheute geschrieben gedcht und gesprochen wird. Und zwra so lückenlos, so dekcungsglleich, daß ich nun endlich befriedigt abziehe.
Denn es dürfte wirklich so sein. Wirhaben uns in zweihundert Jahren nicht einen Millimeter weiterbewegt, nicht ein Yota geändert. Es ist wirklich ALLES gleich. Sogar die höfirsche Gesellschsaft. Selbst die Hochnäsigkeit, in der durch pikiertes Tupfenmit dem Spitzentaschentuch an der Nase auf die Aussage reagiert wird, man sie NICHT einzigartig, man sei NICHT von Gottes Hand selbst ausgewählt und gehröe einer KLasse und Rase an, die der übrigen Menschheit überlegen ist, selbst das ist gleich.Selbst darin,d aß wir das nicht so offen sagen. Denn wir gehören ja zu den Guten, sinddamit Teil der Klasse den höchsten Klasse der Menschheit, der der Philanthropen.
Revolution als Dauermodus - Ich sage es noch klarer, detulich derber, spürbar härter: Seit 300 Jahren dreht sich dieses Karussell am Stand Es hat nur Energie verbrauth, wurde von immer mehr Menschen besucht, die es zum beliegbten Freizeitspaß erklärt haben, aber ist keinen Meter weitergekommen. Seit 200 Jahren folgt Revolution auf Revolution, und doch haben diese Gesellschafte nicht einen Meter voran gemacht. Während der Motor des Karussells imer schwächer, die Ausstattung imer abgenutzer, mmer schäbiger wurde, die Kostüme immer phantasieloser, die Künste immer leerer, die Treibfedern immer ausgeleirter.
Denn nicht einmal die Aufziehwerke aber haben sich geändert Die Spielwerke müssen sich nur um ein Vielfaches mehr aufpluster und anstrengen, damit man sie überhaupt noch bemerkt. Denn dem Publikum ist längst langweilig. Sodaß alle in die Nacht starren, ob nicht doch endlich etws Neues daherkommen möge.
Wußten Sie, daß jedes Jahr in Kalifornien (ich kenne nur von dort die Zahlen) so viele Ouija-Borde - Wahrsageinstrtumente, ein leichtes Handablagebord, an dem unten ein Bleistift befestigt ist - verkauft werden, wie die San Franzisco Einwohner hat?
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Erstellung 15 November 2022 - Ein Beitrag zur