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Sonntag, 31. Oktober 2021

Gedankensplitter (1355b)

Flugsand und Perspektiven. Die Volksstimme. - Diese seinerzeitige Wochenzeitung der Kommunisten Österreichs (ich hatte sie jahrelang abonniert, ah, jetzt weiß ich es wieder, eine Bestellkarte, die mit besonders günstigen Studenten-Abos warb, war den Unterlagen beigelegen, die ich bei der Immatrikulation in Graz erhalten hatte) war ja billig gewesen. So wie alles billig war, was in deren Verlag entstanden ist nur das Parteiorgan der Kommunisten. (Siehe Anmerkung**)

Woher auch immer, ob aus Wien, Moskau, Berlin, Bucuresti oder Budapest, Druckwerke dieser Provenienz waren untereinander absolut ähnlich. Sie rochen sogar gleich. Wie meine Marx-Lenin-Übersichtswerke, die stehen noch heute in meiner Bibliothek (und riechen noch immer stark, wenn man sie aufschlägt). Sie sind aber wenig wert, wie ich oft genug gesehen habe, daß allen diesen Ausgaben oft die interessantesten Stellen und Schriften ... fehlen.

Jedenfalls leistete sich dieses Druckwerk einer Wochenzeitung mit dem Selbstverständnis eines Parteiorgans mit einer "verkauften" Auflage von 4.000 oder 5.000 Exemplaren (Mitgliedschaft in der KPÖ schloß ein Abonnement im Jahresbeitrag mit ein) den unfaßbaren Luxus, über dessen Sinn scheinbar niemand auf konservativer Seite nachdachte, dutzende Ausbildungsstätten für Journalisten zu bieten. Vor zwanzig, dreißig Jahren gab eine Untersuchung. 
 

Samstag, 30. Oktober 2021

Gedankensplitter (1355a)

[Man erzählt sich von] allen wahrhaft großen Menschen, daß sie mehr Typen als Individuen gewesen seien. 
(Richard von Schaukal, Erkenntnisse und Betrachtungen)

Persönlichkeit entfaltet sich in dem Maß, als der Mensch sich auf einen Ort hin überschreitet. Nicht im "Selbst sein wollen" liegt also die Größe, sondern in der Bereitschaft zu empfangen, dessen, was immer da kommt, indem man sich an eine Aufgabe, an eine Identität, an eine (immer erhaltene, einem übergebene) Position in der Welt hingibt.  

***

Im Magna-Autozulieferteilebau-Werk in Graz, der Hauptstadt der Steiermark (eine Fabrik, die übrigens auch und im Auftrag von Mercedes, BMW etc. jährlich zehntausende Autos baut, das aber nicht an die große Glocke hängt, um die Automobilfirmen/-marken, ihre Kunden am Teilemarkt, nicht zu vergraulen), in diesem Werk also wurden ab Ende September die Werkskantinen für alle Ungeimpften gesperrt. Während die Firma nichts dagegen hat, daß am Fließband Geimpfte und Ungeimpfte nebeneinander stehen, miteinander arbeiten, wird beim Essen diskriminiert. Eine eigene Kantine für Ungeimpfte gibt es natürlich nicht. 

Wohlgemerkt: Wir reden hier von GESUNDEN. Die behandelt werden, als hätten sie eine Seuche. Während die Geimpften doch aus einem Grund geimpft worden sind, den man "Immunität" nennt. Wie sie bei Genesenen besteht.

Nachdem es also nicht um Gesundheitsaspekte gehen kann, denn dann dürfte man die Gesunden überhaupt nicht mehr beschäftigen, stellt sich die Frage, was damit bewirkt werden soll. Und wer soll nun wen noch anstecken? Oder handelt Magna einfach bewundernswert klug, weil die Gesunden vor der Infektion durch die Geimpften geschützt werden? 

Auch möglich. Aber einen merkwürdigen Umstand sollte man denn doch beseitigen. Den, daß so getan wird, als hätten Gesunde einen Mangel! Indem man sie zu UN-....(irgendwas) macht. Dabei sind SIE DIEJENIGEN DIE KEINEN MANGEL HABEN, und darin jedem Geimpften völlig überlegen. 
Wir leben aber überhaupt in einer Zeit, in der das Normale zum Mangel wird. Und sich alle möglichen Parteiungen und Bewegungen die größte Mühe geben, Rezepte zu verbreiten, mit denen das Normale, das Gesunde zu einem Ungesunden und Unnormalen wird. 
KEINES DIESER REZEPTE ABER, DAS NICHT SELBST ES IST, DAS KRANK UND ABNORMAL MACHT.

***

Noch ein Wort zu Graz:

Freitag, 29. Oktober 2021

Auch ein begrüntes Straflager ist keine Sommerwiese (2)

Warum heute allgemein geglaubt wird, daß es alles für alle und überall gibt. Und warum das alles nichts ist. Aus einem Kohlenkeller wird aber niemals ein Barockschlössel - so gut Sie ihn auch gießen. Und: Zum Archetyp China, et al. - Damit ist jedem Gedanken die Grundlage entzogen, der da "fließende Grenzen" rationalisieren soll. In der ein Ding nahtlos in ein anderes übergeht, alles Dasein, alle Dinge also nur GRADUELL sind. Als Zwischenphase auf einer langen Skala, die vom Kieselstein am Grund des Marianengrabens über die Fenchelknolle im Glashaus von Puerto Romadur, den Audi Quattro Bj. 1998 vor der Garage eines Geheimdienstlers in Kuala Lumpur, den Suppenlöffel des Eskimo, aus einem Stück geschnitzt aus dem Zahn eines Narwals, dem Bono Bono in den Palmenölplantagen Sumatras, und dem Würstelstandbesitzer im Wiener Prater (Prado=Wiese; ein Rest von Spanien weht immer noch über der Karlskirche, diesem Präzisionsausdruck des WAHREN DRITTEN ROM).

Damit GIBT es gar kein Ding, kein Etwas, alles könnte alles sein, und daß das nicht so ist, ist Zufall. Aber das Zeug dazu, das hätte es. So und nicht anders ist das Weltbild des Evolutionisten, er weiß es nur nicht.

Damit ist ein Ding auf immer und ewig das, was ihm als Idee vorausgegangen ist. Und das dann - normalerweise müßte man sagen: Aus Liebe, was zu begreifen bei Australien wirklich schwerfällt, obwohl man es irgendwie und irgendwo auch dort so sagen muß: Irgendeiner, der mit seiner Ausformung zum Land mit Begriff und Namen (in das dann die Aborigines eingegliedert wurden, denn die HATTEN kein Land) maßgeblich zu tun hatte, muß diesen Subkontinent geliebt haben - seine Existenzsäulen bedeutet. Seine Grundgrammatik, die alles formt, was auf den Fundamenten aufgerichtet wird. 

Da kann man nicht einfach so wechseln, sodaß ab morgen und per Deklaration die Strafkolonie ein freier Staat wäre. (Solch ein Übergang wäre nie ein Übergang, sondern die mehr oder weniger kleine Kluft ZWISCHEN ZWEI DINGEN, zwischen Tod und Beginn, sozusagen, und zwar TOTALER Beginn, nicht "Neu-Beginn", oder "Reform", wie man es sich nach einer Beichte vornimmt. 

Der Theaterabend der Woche (2)

Das Normale wird zum Kranken, das Gesunde zum Kranken, das Schöne zum Häßlichen. Was die Welt ist, kann uns dann nur noch der andere sagen. - Wie in dem Stück sollen wir dazu gebracht werden, unsere Vermögen, unser Erbe einer fremden, anderen Autorität ausliefern. Und uns selbst jedes Urteils zu begeben, das wir in bestimmten Dingen hätten oder haben könnten oder sogar haben sollten. Immerhin geht es ja ums Überleben!

Da wird dann jede Grippe (denn die Grippe selbst ist verschwunden) zu Covid19, einer tödlichen Pandemie, die zwar kein einziges Kriterium erfüllt, das wir stets als Merkmal einer Pandemie angesehen haben, was selbst von der Allgemeinheit (Politik, Wissenschaft) aber wiederum den "Maßnahmen gegen diese Pandemie" zugeschrieben wird. 

Der öffentliche, allgemeine Diskurs wird so zu einem Handel mit lauter fiktiven Dingen, die sämtlich, wirklich sämtlich aus dem Bereich des "Möglichen" stammen, das aber jeweils nur knapp NICHT geschehen ist. Deshalb ist es NICHT DA. Seine Brisanz erhält es aus dem nächsten Möglichen, aber nicht da-seienden. Das aber da "ist", wir sehen es nur (in dem Fall) "noch" nicht. Und werden es nie sehen, weil wir ja dagegen handeln. Darauf einzulassen es zu sehen, zu sehen daß es "da" ist, wäre nämlich der SuperGAU. Angeblich. Weil die Autorität es so behauptet.

Wie bei einer Erkrankung AN einem sogenannten Corona-Virus, fortgeführt durch VARIANTE X und Variante Y, Z ... 

Donnerstag, 28. Oktober 2021

Der Theaterabend der Woche (1)

QR Verfilmung Gaslicht

Das Stück "Gaslicht" von Patrick Hamilton, hier als Verfilmung einer Theateraufführung (in einer Produktion des Südfunk Stuttgart aus dem Jahre 1977; noch vor vierzig Jahren gab es noch jede Menge Theaterabfilmungen im Fernsehen, statt der von Hollywood zugekauften Spielfilme, welche Praxis erst so richtig ab dem Massen-Rechtekauf von Leo Kirch Anfang der 1980er einsetzte) mit Josef Meinrad, Erika Pluhar und Gustav Knuth, ist als Kriminalstück angelegt, das an den Horror grenzt, soweit Horror am Theater überhaupt darzustellen ist. 

Was schon viel über den Horror als Genre aussagt. Aber darum soll es uns nicht gehen. Denn das Stück behandelt über alle Unterhaltung hinaus ein im Einzelfall viel tieferes Problem der Zwischenmenschlichkeit. 

Im Einzelfall deshalb, weil das "Gaslichten/gaslighting" wie jeder Psychologismus (ja wie so viele Begriffe überhaupt) aus einem Vorbeifließen des Lebens nur einen flüchtigen Ausschnitt herausgreift. Der erst beim und durch das zugleich definierende Hinschauen - die sogenannte Evidenz weiß im Voraus, was dann "abgeleitet" wird - zu einem Ding gerinnt und letztlich erstarrt. 

Ein Ding, das es gibt, und doch wiederum nicht gibt. Schon ein gaslighting selbst zu sehen kann damit bereits ein seelisches Problem bedeuten, das dann durch die Realität angeblich gefunden wird. Auch wenn es ein Gaslichten sehr wohl geben kann. Und gibt. Nicht nur das. Wir befinden uns in einem riesigen Gaslichter-Versuch, der globale Ausmaße angenommen hat. Aber gehen wir es langsam an.

Auch ein begrüntes Straflager ist keine Sommerwiese (1)

Weil Leser T schrieb und eine Frage stellte, die vielleicht auch anderen in einem Kämmerchen ihres Herzens herumspukt, noch einmal eine Replik auf Australien und das Thema, das dort eigentlich berührt war. Berührt, weil ich hier Australien als "Strafkolonie" bezeichnet hatte. Ob das nicht ein bißchen übertrieben, blutleer sei. Australien sei doch ein hochmoderner Staat, demokratisch, und nur, weil es jetzt in der Covid-Geschichte "ein wenig überzieht", könne man doch nicht so tun, als hätte sich der Charakter des Landes nicht geändert. T verwies auf einige Australier, die er persönlich kenne, und sogar im Gegenteil "sehr freidenkerische Menschen" seien, die sich kein Blatt vor den Mund nähmen.

Mich hat das nachdenklich, und dann fast ein wenig besorgt gemacht. Nicht nur, weil es in diesem scheinbar modernen, kapitalistischen, reichen, freiheitlich lebenden Australien einige weitere Merkmale gibt, die auf einen Staat deuten, der in seinem Gestus dazu neigt, zu diktieren. Und seine Bürger so zu behandeln, wie man eben nur Häftlinge behandelt. Man denke an die "Energiewende", wo Australien seine aus Rohstoffen geschöpften Gelder mit einer kaum zu glaubenden "Großzügigkeit" in Speicherlösungen verpulvert hat, die nur Kopfschütteln hinterlassen. 

In einem Land, das in diesem Bereich noch zahlreiche weitere Absurditäten geliefert hat, sodaß regelmäßige und großflächige Stromausfälle keine Seltenheit mehr sind. "Aber der Mann von Welt genießt - und schweigt." Wozu es nicht unbequem ist, auch die Medien zu besitzen. 

Mittwoch, 27. Oktober 2021

Gedankensplitter (1356c)

Es gibt aber einen Ausweg. - Es gibt ihn auf dem eigentlich so einfachen, schlichten Weg der Selbstbehauptung. In dem man jede solcher Diskussionen, ob nicht dieses oder jenes veränderte Verhalten "besser", "vernünftiger" (was immer ausschließlicher: irgendeine, und am besten die ganze Welt rettender) verweigert. Indem man darauf besteht, daß man einfach nicht bereit sei, Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen.

Um sich so der einzig wahren Aussortierung von Möglichkeiten eines GEMEINSCHAFTLICHEN (also als Gemeinschaft = nicht pluralistischer Einheit vollzogenen) Arbeitens wieder anzuschließen. 

Die es nämlich gewesen ist, die unsere Kultur bis in diese (so überreich volle, nun also, als Leichnam, fast unerschöpflich auszuweidende) Gegenwart geführt hat.  Und dieses Prinzip ist ebenso einfach wie radikal. Es besagt, daß sich alles in der Erstentscheidung begründet, überhaupt einer Gemeinschaft anzugehören. Die - eiderdautz - gar nicht von einem selbst getroffen wurde. Damals, als man geboren wurde, und von Gott in ein Insgesamt hineingestellt worden ist. 

Dienstag, 26. Oktober 2021

Gedankensplitter (1356b)

Weiter in dieser Art. Bis sich die Themen ziemlich runden, und alles ineinander läuft. - Von einer Organisation von Mitarbeitern im Film (meist schon neudeutsch Crew genannt) habe ich dieser Tage ein Anschreiben erhalten, das manch in den letzten ein, zwei Jahren abgelaufenen etlichen ähnlichen Bestrebungen dem Faß den Boden ausschlug. Verpackt in eine "Umfrage" mit dirigierenden und manipulativen Fragen wie der, ob man "begrüßen würde, wenn es am Set zwar nur noch ein- bis zweimal in der Woche Fleisch beim Catering gebe, dafür aber nachhaltig und qualitativ hochwertig", finden sich gegen Schluß hin Paragraphen, in denen verlangt wird, daß künftig Filmförderungen etc. an diese Bedingung geknüpft werden sollen.

Ich habe ähnliche solcher "Umfragen" - mit denen beginnt es - schon erlebt, zu etlichen anderen Themen, wie "Gewalt am Set" (Set = die Situation an einem Drehort, mit allen Einrichtungen und beschäftigten Personen) oder "Variety = Vielfalt am Set" oder das natürlich unausbleibliche "Gendergerechtigkeitsthema". Sie haben alle mit süßer Stimme als Empfehlungen zu freiwilligem Berücksichtigen begonnen, um dann über "freiwillige Selbstverpflichtungen" zur "von der Branche selbst vorgenommenen Beschränkung" zu schreiten. Und in Gesetzen zu enden. 

Montag, 25. Oktober 2021

Gedankensplitter (1356a)

Im Rennen um Deutungen für den berühmten Buchstaben "G" (in Kombination mit einem Multiplikator) gibt es einen neuen Vorschlag von Leser G (sic!), der auf die Erweiterung: G für "gehirnentleert" hinweist.

Denn, so G, in Anbetracht der Tatsache, wie viele Menschen bereits vollkommen leere Worthülsen zum Normalgebrauch der Sprache erwählen, in Anbetracht der Tatsache, daß die Sprache nur noch als drohend aufgerichtete Keule Verwendung findet, in der mangels Vernunftzugängigkeit der Lebensweisen der Gegenwart nur noch Emotionen - an sich wirkungslos - zu weltgestaltender Wirkung verholfen werden soll, drängt sich diese Deutung von G auf.

Auch wenn ich mit solchen Attributen - die man meist bei jenen hört, die von sich behaupten, daß nur sie überhaupt dächten, sodaß wir in diesem Fall von immerhin rund 99 Prozent der Bevölkerung unserer Länder sprechen - vorsichtig bin, stimme ich Leser G ausnahmsweise zu.

***

Denken ist ein sittlicher Akt. Es ist die Sittlichkeit, die die Paßgenauigkeit jener Gestalt-Bausteine zuläßt und sucht (weil dann findet, also niemals "selber schafft") die in der Sprache dann als "vernünftig", "logisch" und so weiter sichtbar werden. Und darin von jedermann erkennbar wird. 

So nebenbei das sicherste Zeichen dafür, daß die gesamte Welt in ein Fluidum einer lebendigen, interagierenden, personalen (eins seienden, ansprechbaren, uns als Gegenüber identifizierbaren) Wahrheit schwebt. 

Es ist ein gehorsames Ausschöpfen der Sprache hinter der Sprache, die man in die irdischen Behälter der Begriffe gießt, und möglichst so anordnet, daß sie dem Willigen (sic!) den Blick auf das Hinter-allem-Liegende des Wirklichen eröffnet. Und insofern das wirklich Wirkliche "verirdischt" und zur Welt ordnet, die der wirklichen Ordnung entspricht. Und jenem den Weg weist, der sich an der Hand der Gestalt des nunmehr Ausgesprochenen bis zur Schwelle alles Grundlegenden hinführen läßt. Ab hier kann er sich ergreifen lassen. Oder nicht.

Sonntag, 24. Oktober 2021

Die Anbetung des Götzen (2)

Die Illusion, die zerstört. Die Anbetung des EINEN Bildes, dessen Gestalt Form und Sein der Schöpfung ist. - Wir sprachen von Zersetzung? Ja, damit haben wir es zu tun. Und es gibt nur eine Kultur, die im besten Sinne Menschheit aufbauen kann, und das ist eine Kultur der Kirche (vulgo Abendland, so wie jede Kultur auf und aus der Religion aufgebaut ist). Nicht als Organisation. Nicht als bloße und für sich stehende Institution. Ein aus solchem Mißverständnis heraus wuchernder Klerikalismus wird sogar von Papst Franziskus manchmal recht zutreffend kritisiert. Kirche ist kein Selbstzweck, sondern der Nährstoff, die Färbung, die Poesie, der Duft, der die konkrete Lebensweise der Menschen durchzieht, wie das Rum-Aroma die im Likörtöpfchen eingelegten Weichseln.

Nichts ist weniger dramatisch, damit wir uns da nicht täuschen. Nichts harmloser. Und immer geht es um Seelen, um Ebenbilder Gottes, von denen Gott alles erhoffte, weshalb er sie schuf. Aber es geht um die einzige Haltung, die für uns zulässig sein darf, und die sich in der Frage entscheidet, die unserem Denken und Tun zugrunde liegen muß: LIEBEN WIR? Tun und denken wir, WEIL WIR LIEBEN, WEIL WIR DAS HEHIL ALLER WOLLEN?

Ich habe mich in letzter Zeit und an diesem Ort von so manchem ausdrücklich distanziert. Ich habe das aber nicht gemacht, weil ich zu den Zerstörern übergelaufen bin! Nichts an meinen Analysen und Urteilen hat sich geändert, nichts an meinem Heiligen Zorn, nichts an meinem Kampfesmut, nichts an meinem kulturellen Pessimismus.

Aber ich habe mich distanziert, weil sich sehe, daß das viele in die Irre führt. Weil diesem Denken überall (entsetzlich "überall" sogar) eine banausische Grammatik zugrunde liegt, die als trojanisches Pferd eine furchtbare Abwendung von der Wahrheit der Welt, von der Wahrheit überhaupt, die Gott ist, und deren innerstes Wesen GESTALT und PERSONAL ist, die also PERSON ist.**

Wir müssen uns darüber klar werden, daß wir - selbst Gestalt - im Rahmen einer weit größeren Gestalt stehen. Daß die Übergänge ebenso wie die Seinszustände somit "Bilder" sind, Formationen und Formiertheiten, Gerichtetheiten, die im Rahmen des unendlichen göttlichen Wissens und Ordnungssystems zu sehen sind, in dem alles miteinander korrespondiert, weil einen Teil eines Ganzen darstellt. In dem aber wir weder uns selbst so gut kennen, daß wir immer wissen, welche Gesamtheiten als in Gott präformierte Reaktionsbilder (hier also Erkennen als Überraschtheit von uns selbst und den tiefen Bildern in uns selbst. (Siehe Anmerkung**)



Samstag, 23. Oktober 2021

Die Anbetung des Götzen (1)

QR Plattform apolut
Es ist einer der Schatten, die Ken Jebsen im Netz hinterläßt, und in deren Kleinklima er über kurz oder lang auch wieder als Weißer Hirsch auftauchen wird, darauf kann der Leser Gift nehmen. Auch die von ihm gegründete Plattform apolut ist Teil des in meinen Augen merkwürdigen Phänomens, das sich überall zeigt. Indem in diesem überall auf Seiten der "Kritik am System" neue Plattformen und (im weiten Sinn) Sender und Kanäle auftauchen.
 
Die sich in einem Punkt einig sind: Sie haben die Verurscher für "die Mißstände" eruiert. Es sind die Oligarchen und Plutokraten (Herrschaft von vielen), es sind Verschwörerkreise, die mehr oder weniger im Dunstkreis der Vereinigung liegen, die Cecil Rhodes, Natty Rothschild und Alfred Milner (sowie einiger derer engster Vertrauter) gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf der Grundlage südafrikanischer Rohstoffe (Gold und Diamanten) gründeten. Diese "Milner-"Gruppe, wie sie sich in etwa nannte und wie wir sie bezeichnen, um die Sache begrifflich dingfest zu machen, die ursprünglich völlig offen agierte, bald aber entdeckte, daß eine effiziente Arbeit an ihren (politischen Zielen (allmähliche Unterwanderung der - imperialen, also anglo-amerikanischen, damit globalen (siehe Anmerkung*) - Strukturen, um sie in die Hand zu bekommen) sah sich im Namen eines nietzscheanisch-schopenhauerischen "Willen zur Macht" beauftragt, die Menschheit "zum Guten hin" zu lenken. Sie hatte das Geld, also das Blut der Macht, sie hatte über ihre "Kreis im Kreis im Kreis ..."-Struktur bald auch die Menschen in den dienlichen Positionen und Bereichen.

Freitag, 22. Oktober 2021

Gedankensplitter (1317e)

Wie erbärmlich wirkt Tzvetan Todorov vor dem Hintergrund des Bildes, das von Christopher Columbus aufsteigt. Dessen tiefe Gläubigkeit immer mehr berührt, je weiter man liest, und je mehr man die Kälte und Dummheit des Autors erträgt. Für Colomb ist jede Welle, jede Wolke, jeder Wind Faktor eines in seinen Bordbüchern immer mehr durchkommenden, unausgesetzten Dialoges mit Gott. 

Was Todorov in "Die Entdeckung Amerikas" zu einer (ach, wie klug sind wir Modernen doch!) verschrobenen Psychodynamik erklärt. "Dasselbe wäre passiert, wenn Colomb Muslim oder Buddhist gewesen wäre," schreibt er, der in Wahrheit Ahnungslose, und "erklärt" die nicht nur nicht abnehmende, sondern ständig weiter gesteigerte Entdeckerfreude des Admirals. Diese Freude an der Natur war ein Charakterzug Colombs, und sie hat mit Gott nichts zu tun, nicht wahr? Was für unglaubliche Blechtastaturen und Kleingeister, allüberall.

Er, der Moderne, und wir, die mit ihm Modernen, wir deuten doch alles aus Evidenzen, und kommen daraus auf die Wahrheit. Colomb weiß alles vorher, und die Natur und die Dinge sind ihm nur noch Belege für die Wahrheit des vorher Gewußten. 

Aber Colomb singt dennoch und durch die schwarzen Buchstabenvorhänge durch sein Lied von Gott. Und während ihn sein zweiter Kapitän verläßt, um endlich Gold zu suchen, will der Italo-Spanier immer ausschließlicher entdecken. Noch eine Landzunge, die er in der Abenddämmerung von Ferne sah, noch ein Tal, noch eine Insel, von der ihm Eingeborene berichtet haben, und schließlich und endlich - Festland. Völlig richtig schließt der Admiral aus den ungeheuren Mengen Süßwasser im Meer auf das Vorhandensein eines mächtigen Flusses. Und wo ein riesiger Fluß ist, da muß ein riesiges Land sein. Er hat Recht. Es ist der Orinoco, und es ist Südamerika. 

Donnerstag, 21. Oktober 2021

Gedankensplitter (1317d)

Ein mittelalterliches Relikt - Welche Rolle es in den Gedanken Cristóbal Colóns wirklich spielte kann man nicht genau sagen. Ein Mensch ist immer ein Geheimnis. Aber es spielte eine Rolle, auch bei seiner Reise ins Unbekannte, nach "Indien", wie er meinte. Colón war tief religiös. Und in seinen Schriften, Briefen und aus Zeitzeugenberichten ist nicht zu leugnen, daß der Gedanke, daß alles was er tat dem Ziel diente, die Mittel für die Befreiung Jerusalems bzw. der Heiligen Stätten aus der Hand der Muslime aufzutreiben.

Er nahm Königin Isabella vor seiner ersten Abreise sogar den Schwur ab, daß alles, was er in "Indien" entdecken würde, alles das Gold und die Edelsteine, die man sich (auch aus den Berichten Marco Polos) erhoffte, eine riesige Armee finanzieren sollte, die den seit langem eingeschlafenem Gedanken eines Kreuzzuges in die Tat umsetzen sollte. 

Das ist einer der Gründe, warum sein Logbuch, das als Reisetagebuch für die Auftraggeber und Finanziers so ausführlich geführt wurde, so viele Hinweise auf mögliche Goldfunde enthält. Sodaß man daraus schließen könnte, es wäre ihm nur darum gegangen - wüßte man nicht sonst so viel über ihn. 

Zum einen mußten aber die Seeleute bei Laune gehalten werden, die ein ungeheures Wagnis auf sich genommen hatten - in eine völlig unbekannte Ferne zu reisen, von der man nicht sicher sagen konnte, ob man nicht eines Tages "von der Erde fallen" würde, oder (auch das eine häufige Angst) auf der anderen Seite der Erdkugel "hinunterrutschen" würde, sodaß man nicht mehr herauf- und nach Hause kam. Also mußte man ihnen die Aussicht auf riesige Gewinne ständig warmhalten, sonst hätten sie gemeutert. 

Warmgehalten werden mußten aber zum anderen auch die Finanziers daheim. Sie hatten NUR die Motivation von Gewinn, und hier vor allem durch die Funde von Gold und Edelsteinen. Also notierte Columbus jede Äußerung der Indianer auf den Inseln, die entdeckt wurden, in denen diese von solchen Reichtümern AUF ANDERN Inseln und Landen berichteten. Wo zu vermuten steht, daß diese Erzählungen dazu eingesetzt wurden, um die Spanier, vor denen man sich durchweg bald fürchtete, wieder los zu werden.

Momentaufnahme voller Zorn

Wo man hinblickt Lüge, so offen, daß man nur noch staunt, weil so frech oder so dumm. Mitleiden mit den Menschen herrscht meist vor. Aber manchmal steigt nur der Wutpegel ... 

Die Rede ist dabei gar nicht nur von der Politik, diese beliebten "anderen", dieses per Medienillusion so Verfügbare. Es lügen alle mittlerweile, wirklich alle, meist sogar schon ohne es zu wissen, als Fluidum, in dem sie leben. Verwandte, Bekannte, vermeintliche Freunde, Geschäftspartner, und natürlich alles was sich Politiker und sonstwed Verantwortungsträger nennt. Klima, Corona, Impfung, Lüge Lüge Lüge, wo man nur hinsieht. Man kann sich lange schon nur noch wundern, daß sogenannte Experten und Journalisten in Medien und TV-Studios tatsächlich noch die Chuzpe haben aufzutreten, und etwa von Vorteilen oder gar Notwendigkeit der Impfung zu reden, um "die Pandemie zu stoppen". Spätestens ab diesem Zeitpunkt weiß man und hat es ausgewiesen, daß diese jene Lügner und Betrüger sind, vermutlich böse, auf jeden Fall dumm und wahrnehmungsgeschädigt.

Nicht nur die Wirklichkeit ist völlig anders. Die sowieso, weil die von dieser Blase, die sich über die ehemalige Kultur gelegt hat, die wir wie eine Untermeereslandschaft tief unter uns sehen, während wir in einem Plastikkügelchen an der Oberfläche treiben. Aber auch die Realität, aus der sich das Faktische konstituiert, und mit dem man wohl oder über umgehen muß, so irgendwie, auch wenn es völlig klar ist, daß es absolut idiotisch ist. 

Vorab - In den eineinhalb Jahren einer angeblichen Pandemie habe ich NICHT EINEN einzigen Menschen angetroffen (und nur von ein oder zwei Fällen VOM HÖRENSAGEN, also über etliche Ecken GEHÖRT, die ANGEBLICH ...) und nicht einen einzigen Verwandten in meiner gesamten Verwandtschaft, die alleine bis zu meinem Level (Cousin-Grad; alleine ich selbst habe/hatte elf Geschwister, und früher hat noch jeder geheiratet und Kinder gekriegt, in meinem Umfeld sind dabei acht (früher) oder fünf (vorgestern) oder drei (heute) gar nicht so selten) gut und gerne 400 Personen umfaßt, NICHT EINEN EINZIGEN FALL von Corona-Infektion oder gar -erkrankung gehört.

Mittwoch, 20. Oktober 2021

Gedankensplitter (1317c)

Das Ich wird am Du - Mit der Entdeckung Amerikas 1492ff. war etwas ganz Neues verbunden. Es kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden! Denn noch Friedrich II., der Staufer, war von der Überlegenheit der arabisch-islamischen Kultur überzeugt. Seit den Reisen Marco Polos und seit den Eroberungszügen der Mongolen im 13. Jahrhundert, seit den ständigen Angriffen der Sarazenen in Ost-, Südosteuropa und im Mittelmeerraum galt der Osten auch militärisch als überlegen, und Afrika war zum einen durch den Islam, zum anderen durch die Mauren Terra incognita.

Die Gewürze, die Seife, die Farben, die Alaune als Allheilmittel, die Erzählungen und Schriften, die nach Europa kamen, die Berichte Marco Polos über die unermeßlichen Reichtümer und Dimensionen Chinas, die nicht zu unterschätzende Tatsache, daß hunderttausende Europäer als Sklaven in diese Weltregionen verschleppt worden waren und die Gefahr nicht weniger wurde (die Türken eroberten 1452 Istanbul! und brachen damit das Tor nach Europa auf), die Pest im 14. Jahrhundert, die als ständige Bedrohung fortwirkte - KURZ: Europa hatte sich bis 1492 als unterlegen erfahren. Es WAR somit unterlegen. Und das entsprach ja durchaus dem Geist des Christentums, dem es nicht um irdische Schätze und Ruhm ging, sondern um Schätze im Himmelreich, die das Kreuz eröffnete. 

Aber nun passierte etwas Sonderbares. Nun betraten Europäer ein riesiges, gar nicht abschätzbares Land, das in allen Farben glitzerte und blinkte, und in dem es durchaus respektable Reiche gab - die Maya, die Azteken, die Inkas, und wie sie alle hießen - die aber den Europäern in jeder Hinsicht unterlegen waren. Das heißt, das Sein als Europäer WURDE zum Sein eines hochstehenden Selbst in der Welt. 

DAS ist das Ende des Mittelalters, weil es zugleich der Beginn der Neuzeit ist. Die in einem neuen Selbstbewußtsein in den selbstüberhobenen Glimmer der Renaissance explodierte. 

Dienstag, 19. Oktober 2021

Beim Lesen von Adolf Portmann (2)

Zwischen Tod und Blüte.Noch eine für jeden Evolutionisten (der immer ein Materialist ist) unlösbare bzw. prinzipiell und notwendig falsch gelöste Vorstellung der menschlichen Gegebenheiten ist zu erwähnen, und es ist beileibe nicht die letzte oder einzige. Es geht um die Unterscheidng zwischen "Vererbung" und "Vorgegebenheit" kraft Schöpfung. 

Der Mensch hat bzw. ist im Moment seines Geschaffenwerdens eine Grammatik der Ontologie, die sich aus Beziehungsarchetypen etc. etc. zusammensetzt, die auch "Archetypen" genannt werden (können), wie etwa C. G. Jung es machte (und Portmann, natürlich, auch er hält den Begriff zumindest für vorübergehend tauglich.)

Montag, 18. Oktober 2021

Beim Lesen von Adolf Portmann (1)

Es hat etwas von Karneval, wenn man den Menschen mit Termini und Methoden der Biologie beschreibt. Betrachtet man ihn wie es Portmann tut - als nicht abgeschlossene Stufe der Evolution als naturimmanentes Entwicklungsgeschehen - dann fehlen aber für die bei ihm als hervorragendsten Phänomene beobachtbaren Wesenseigenschaften (siehe Anmerkung*) die wirklichen Wurzeln, Gründe, Motive und realen Orte der Präsenz.

Das führt zu völlig verfehlten Begriffsdeutungen, wie man am Beispiel ERINNERUNG so gut sieht. Die bei Portmann wie überhaupt bei allen Biologisten (Biologen) wie ein "Speicher" gesehen werden muß. Über dessen Ort gestritten wird, seit diese neue Anthropologie vor 100, 140 Jahren aufgekommen ist. Wo findet sich diese Erinnerung? Im Fleisch? Im Gehirn? Im Frontallappen? In einer Struktur und Verlötung von Synapsen? In immer komplexer werdenden, schließlich über mehrere Ebenen, fast schon Dimensionen - zumindest müßte man eigentlich so denken, ohne sich vorstellen zu können, wie und wo das stattfindet - Synapsenkomplexe?

Sonntag, 17. Oktober 2021

Da wird manch einer überrascht sein

Lesen wir doch einmal einen Teil dessen, was Papst Gregor XVI. 1832 in MIRARI VOS ARBITRAMUR schrieb. Vielleicht nimmt es mancher zum Anlaß, über so manchen Unsinn, der gegenwärtig als "Verbesserung" gefaselt wird, auch einmal nachzudenken. Mancher wird freilich überrascht sein, daß das aus der katholischen Wahrheit hervorgeht, und von dem er gar nichts wußte. Denn so mancher Katholik tut sich derzeit damit hervor, ins Horn anderer zu blasen, deren Absichten alles andere als heilsdienlich sind. Selbstverständlich sind nämlich die Aussagen von Gregor XVI. nach wie vor gültig, ja aktueller und gültiger denn je.

In MIRARI VOS ARBITRAMUR  heißt es aber so ganz im Gegensatz zum Duktus der heutigen Welt- und überhaupt alles -retter:

Gedankensplitter (1342)

Der Amerikanismus hat aber einen Todfeind: Den Vater. Und Afghanistan. - Aber gerade wenn man Inter Mirifica hernimmt, dieses Dokument des Zweiten Vatikanums, so ist es fast prophetisch gewesen, weil die Medien - in den Händen der Plutokraten - aus dem Konzil etwas ganz anderes gemacht haben, als es war, und wie es gelesen werden muß. Und die Kirche - und das heißt in dem Fall: Das Episkopat - hat sich nicht ausreichend gewehrt, das ist überhaupt keine Frage. Fortan beherrschte der "Markt" die Botschaften. Auch das ein vorläufiger Endpunkt der Renaissance, der mit der Kunst begann, die als erste dem Markt unterworfen war. 

So gesehen haben Leute wie Bill Gates das Sagen in unseren Gesellschaften, haben die Macht, das steht außer jedem Zweifel. Und viele in der Kirche arbeiten ihnen zu. Aber zur Gegenwehr bräuchte es "Leadership" in der Kirche, bei den Priestern, den Bischöfen. Das entmutigt natürlich. Verstehbar ist also vieles, aber deshalb nicht automatisch richtig.

Die Führungsebenen der Kirche sind - weltweit - Amerikanisten geworden. Die die westizistisch-liberalistische Lebensweise und Ideologie über die Glaubensinhalte stellen. Zwar ist derzeit Afrika etwa noch nicht so amerikanistisch, aber es ist nur eine Frage der Zeit! Gerade in seinem "wirtschaftlichen Aufholprozeß" ist im Grunde nur das gemeint, wird das automatisch folgen. Und das heißt Liberalismus, heißt Fernhalten der Kirche von den alltäglichen Entscheidungsprozessen und der Politik.

Samstag, 16. Oktober 2021

Gedankensplitter (1341)

"In liberalen Gesellschaften ist der Anteil von Soziopathen sehr hoch, und er steigt mit ihrer Fortdauer."

Martha Stout in "The Sociopath Next Door"

Deshalb sind die westlichen Gesellschaften, die sämtlich die Trennung von Kirche und Staat - als Forthalten von Gott gesehen, was es auch ist - der sicherste Weg zur geistigen Erkrankung ihrer Gesellschaften. Und zwar bis in ihre kleinsten Verästelungen hinein, wo überall das Fernhalten von Gott als richtig und notwendig angesehen wird. Die daraus vermeintlich erzielte "Objektivität" ist die Invertierung des Geistes und seine Degradation auf einen in sich geschlossenen Kreis des Rationalismus, und führt zwangsläufig zur geistigen Verwirrung. Denn nur Gott kann aus dem "Gefängnis Ich" herausführen, nur die Gnade Gottes kann dessen Mauern (von außen her) durchbrechen, und an die wirkliche Wirklichkeit, an das Leben und seine Quelle selbst, anschließen. Ja, das ist die Definition von Gnade.

Es gibt eine Objektivität, es gibt sogar nur eine Objektivität, und die ist das Sehen der Welt aus dem Geiste Gottes heraus, aus der lebendigen Wahrheit heraus. Lebendig heißt, daß sie die Frucht einer Beziehung ist, kein auf Technik umzubrechendes Geschehen. ABER bedingt, das heißt: Von Bedingungen abhängig. Diese (weltlichen, persönlichen) Bedingungen und Geneigtheiten können den Eintritt Gottes in die menschliche Geschichte nicht machen, aber sie sind Voraussetzung.

***

Ein sehr anregendes Gespräch, das da kürzlich zwischen Peter Helland und David Wemhoff stattgefunden hat.  In dem es eigentlich einmal um Inter Mirifica geht. Es war das erste herausgegebene, aber es ist eines der vergessensten Dokumente des Zweiten Vatikanums, das sich im Reigen dieser Dokumente als einziges sogar im Rang einer verbindlichen Verkündigung befindet. Es behandelt den Umgang mit den social media. Dabei war das Konzil erstmals von einer Medienpräsenz geprägt, die schon damals ihre Problematik aufzeigte: Die Mediendiskussion mischte sich in die aktuellen Diskussionen ein, und schoben sich für die Menschen sogar oft genug vor diese.

Freitag, 15. Oktober 2021

Parallelgesellschaft von Verrätern und Betrügern (1)

Sind es fünf, sieben, acht Jahre, die ich bei diesem einen türkischen Fleischhauer auf einem der Wiener Märkte Schaf- und Kalbfleisch kaufe? Auf jeden Fall ist es lang, und das Mißtrauen ist erst allmählich gewachsen. Anders, als man es sonst bei Stammgeschäften erlebt, habe ich bei Angehörigen östlicher, südöstlicher Völker den Eindruck, daß mit der Vertrautheit nicht nur das Bemühen nachläßt, den Kunden von der Qualität her zufriedenzustellen. Sondern mit der Sicherheit, daß dieser "ohnehin wieder kommen wird" wächst auch die Bereitschaft, ihn zu betrügen.

Und was in den letzten Jahren noch ein Verdachtsgefühl war, das sich freilich ständig gesteigert hat, hat sich zuletzt dann nachweislich ereignet: Er hatte mich um fast die Hälfte des Wertes betrogen, das heißt, weniger Fleisch zu einem höheren Gesamtpreis (in den er sämtliche Teilkäufe - Gulyasfleisch, Schlögel, Koteletts, Braten/Bauch usw. - zusammenfaßte) über den Ladentisch gelegt. Und dabei meinen Einwand, er möge doch (es war aber nur ein Detail, ich habe erst zu Hause das Gesamtausmaß des Betruges erkannt) alles separat verpacken, ignorierte.

Und so, wie er alles in einen Gesamtpreis floß, den er - es fielen mir nun immer mehr Details auf - wortreich in eine wie durch ein Lotteriespiel "ermittelte" Summe verpackte, so verstand er es auch hier, den "weggeworfenen weil nutzlosen" Knochen (den ich aber im Gewicht bezahlt hatte) "wegzureden." Es ging einfach alles zu schnell, und auch diese Eile erkannte ich endgültig als Taktik.

Wenn ich zusammenfasse, dann hatte er mich schon jahrelang und in zunehmendem Maß betrogen. Und mein - mein! - wachsendes Vertrauen immer mehr ausgenützt. Bis er nun den Bogen überspannt hatte. Aber er wird auf meine Käufe verzichten können, denke ich, denkt wohl auch er. Hat er sich doch seinen Gewinn für Jahre im Voraus bereits gesichert. 

Donnerstag, 14. Oktober 2021

Vom Einen in allem (2)

QR Video Arvay
Das zu lösende Eintrittsticket eines Corona-Kritikers, der zur Meinung kommt, es sei alles Propaganda. Das Eine in Allem? Der schwache Seinsgehalt in der Lebenslösung. - Clemens Arvay ist da nicht anders. Er hat sich seine Meriten erworben, und er hat seine Anerkennung verdient, wie er da gegen den Betrug kämpft, der mit den angeblichen Heilmitteln gegen die Corona-Seuche angepriesen wird. Und allesamt Propaganda ist.

Kann man das abschneiden, kann man das für sich stellen, in die Vitrine sozusagen, und den Rest vergessen? Vergessen, daß Herr Arvay Evolutionsbiologe ist? Er betont das in seinem jüngst veröffentlichten Video. Warum das mißtrauisch macht, auch was seine übrigen Forschungen anbelangt, werden wir gleich erklären. Denn er verwendet dieses Bekenntnis wie die standardmäßige Floskel eines Historikers in einer nicht ganz alltäglichen Aussage über den Hitlerismus. Der "das alles natürlich ablehnt, ABER ..." erkannt hat. Die Corona-Kritiker machen es nicht anders. "Ich leugne nicht, daß das ein schreckliches Virus ist, ABER ..."

Mittwoch, 13. Oktober 2021

Ein Wetterleuchten der wahren Zustände

Wenn man im derzeitigen Desasterstadel Österreichischer Politik einen Wink Gottes sehen möchte dann läge er - leicht, sehr leicht - in der Wahl eines Grafen zum Repräsentanten der Politik als Kanzler. Also als über Lehen eingesetzten Tätigkeitsarm des Königs. Aber der Vergleich bricht rasch. Graf ist kein König. Wo ist also der Lehensherr? Wo der Machthaber? Liegt er nicht in dem, was nun der ÖVP vorgeworfen wird, was aber tatsächlich keine Partei unterscheidet? Nirgendwo, und zu keinem Zeitpunkt in Systemen, die sich "Demokratie" nennen, gibt es eine andere Form von Macht als die der Okkupation. 

Es ist also Illusion, blanke Illusion, im Umstand, daß Alexander Graf Schallenberg, der neue Kanzler der Republik Österreich Mitglied eines Hauses ist, das seit dem 17. Jahrhundert in den (Reichs-)Grafenstand erhoben ist, eine reale Wende zum Besseren zu sehen. Mehr als Camouflage, der sogar ein gewisser Zynismus nicht abzusprechen ist, ist es nicht. Vielleicht hat man sogar bewußt mit einem Umstand gespielt, den man offiziell verleugnet. Immerhin haben wir es ja mit "Demokratie" zu tun.

Aber die Reaktion der Öffentlichkeit darauf ist interessant*. Sie verweist auf das Verborgene, auf die Schollen des Seins, auf denen die Zeit treibt. "Ein Graf!" Es sagt viel über wahre Sehnsüchte in unseren Demokratien aus, und in Zeiten des Chaos bricht immer der Untergrund auf, auf dem man sich weiß, der aber nicht mehr dargestellt, also real wurde. 

Vom Einen in allem (1)

Wer die Lebensverläufe der Menschen studiert kommt zu einer interessanten Koinzidenz. Je älter und zugleich (!) je reifer ein Mensch wird - was man aus bestimmten Gründen heute fast nur noch bei seltenen Lebenskünstlern (=Künstlern) findet - desto mehr scheint sich ihr Sprechen, dieses Schiff, das lange Lebensjahre alleine fährt, ehe man es - hat man seine Aufgaben bewältigt, sich ihnen also gestellt, nach und nach besteigt, um dem Horizont zuzusegeln - in einer gewissen Monothematik einzupendeln.

Sie kennen ja den netten Witz. Klein Franzel, Schüler der Klosterschule der Schwestern der vollen Frömmigkeit, in der Naturkundestunde einem Vortrag der lobfrommen Äbtissin und Lehrerin zuhört. Die augenzwinkernd ankündigt, die Schüler nun mit einer schwierigen Frage zu konfrontieren: Was das denn sei, das da mit buschigem Schwanz und spitzen Ohren im Wald lebe, und von Ast zu Ast hüpfe. Die Hand unseres Franzels ist als erste hochgeschossen, und die Schwester ruft ihn erfreut an. Der Bub ist ja sonst sooo maulfaul.
- Na, Franzel, was meinst Du, was ist das?
- Naja, sagt das Bürschchen vom Huberbauernhof, und wird ein wenig rot und verlegen. Normalerweise, setzt er dann so leise fort, daß die Schwester Äbtissin es kaum hören kann, normalerweise würde ich sagen, das ist ein Eichhörnchen. Aber so wie ich den Laden hier kenne, ist das sicher wieder das Jesuskindelein.

Dienstag, 12. Oktober 2021

Im Brackwasser der Rassenfrage (1)

Das Allgemeine - Vermutlich muß man jene Ursache annehmen, die eines der zentralen Probleme unserer Kultur waren, die ungelöst blieben, und somit zum wahren kulturellen Zusammenbruch führten, der etwa Mitte des 20. Jahrhunderts, also vor fünfzig, sechzig, siebenzig Jahren, lokalisierbar ist. Und damit zusammenhängt, daß es nicht gelungen war, die Naturwissenschaften mit der Metaphysik zusammenzubringen. 

Nicht, daß die Verbindung von Naturwissenschaft - Philosophie - Metaphysik (und im übrigen Theologie) nicht gelungen wäre. Hans André ist ein (grandioses) Beispiel für eine gar nicht so kleine Riege (soweit ich es überschaue, es sind also sicher weit weit mehr, die das zumindest als Problem gesehen haben) an Philosophen und Künstlern (wobei wegen des Materials, in dem sich das Denken abspielt, natürlich vor allem Literaten, Dichter) die dies versucht haben, und denen zum Teil zumindest ein gangbarer Ansatz gelungen war. 

Aber wie André es richtig sagt, ist dazu eine enorme Denkanstrengung notwendig. Und diese, so der Naturwissenschaftler (Biologie) und Philosoph, können und wollen vor allem viele nicht leisten. Auch im Denken hat sich eine Bequemlichkeit zur Norm entwickelt, die man nur noch als Ausgreifen der protestantischen Haltung bezeichnen kann - der Gang des geringsten Widerstands, der dann fast zynisch mit dem Prinzip des "Ockhamschen Messers" gleichgesetzt wird. Das da sagt, daß in der Natur immer das einfachste Konzept anzunehmen ist, weil das ihrem Wesen - als Schöpfung - entspricht.

Montag, 11. Oktober 2021

Gedankensplitter (1364)

Der Sittenlose hat keine Herrschaft über sich. Über sein Auftreten, seine "Gestalt" (also was er dafür hält) kann er nur insoweit Herr bleiben, wenn er von außen her Formatierungen setzt.

Dieser Mangel an Herrschaft (des Sündhaftigen) ist anderseits aber Grund, warum er überhaupt leben, existieren kann. Der Leib lebt quasi "ohne sein Selbst", das wie ein Luftballon über seiner Fleischlichkeit schwebt, oder das - es ist häufiger - der Leib hinterher schleift.

Ich habe nicht wirklich darüber nachgedacht, aber auf den ersten Eindruck könnte darin der Gesundheits- und Ernährungswahn gründen.

Somit aber haben wir es heute mit der Tatsache zu tun, daß der Leib mit allem ihm zu Gebote Stehenden gegen das Selbst kämpft, um die Anschläge des Selbst zu überleben. Viele Krankheiten müßten deshalb unter diesem Aspekt neu betrachtet werden: Als Gegenwehr des Leibes gegen ein Diktat des Selbst seines Besitzers, das ihn umbringen würde bzw. möchte.

***
Auch der Protestantismus, der sehr rasch in Extreme der "willkürlichen Herrschaft von außen" abbog, muß so verstanden werden. Als Versuch Sittenloser, sich doch noch - von außen her - ins Himmelreich zu mogeln.

Sonntag, 10. Oktober 2021

Angesagte Lebensweisen. Heute: "Wir sind krank"

Als alles Konsumware geworden war, wurde eine Corona-Pandemie zur Lebensart ausgebaut. Wahrscheinlich wird man das "Leben mit Corona" nennen. Spätestens, nachdem kluge Philosophenhübschlinge es von Plakaten verkündet haben werden, Seit an Seit mit einer neuen, jungen Generation von Frisch-Politikern. Unter denen sich doch hoffentlich und endlich einmal ein Gesicht finden läßt, das zur Identifikation einlädt, von dem Mädchen träumen, und das Männer als Heldenmythos akzeptieren*, von dem sie sich gerne durchglühen lassen?

Aber wenn Gesundheit zur Art wird, wie man lebt, warum nicht auch Krankheit. Zumal diese Variante noch viel individualistischer auszubauen ist.

Demnächst in diesem Theater unter der Reihe Angesagte Lebensweisen. "Leben ohne die Welt mit CO2 zu belasten", oder: "Wie ich lernte, ohne Verbrennung zu leben." Mit einem Nachwort von Dr. mult. Askan Cohen-Schneddlitz (richtig, der illegitime Enkel von Smstislav Rodropovski, dem Erfinder der Ketchup-Beilage im Aufpreßverfahren) über "Cold fusion, freezing as sustainable new heat."

Die Wahrheit, die zunehmend aus Lügen besteht (2)

Damit vervollständigen wir die Abgrenzungen, die wir in letzter Zeit hier vollzogen haben. Es war nicht so geplant, es hat sich so entwickelt, denn es ist eine Phase des Notwendigen - Und das, werter Leser, wollen WIR nun als spezifisch, als signifikant, als prototypisch nennen. Denn es fällt mir zuletzt immer öfter auf. Ich weiß nicht, war es auch früher schon so, oder ist es erst in den letzten Monaten oder im letzten Jahr so geworden. Egal, mir fällt jedenfalls in letzter Zeit auf, daß sich die von mir so genannte "Kritische Szene" mit dieser ganzen Reihe von Protagonisten, zu denen zweifellos auch Ken Jebsen zu zählen ist, die samt und sonders - leider! und es ist wirklich und tief zu bedauern! - von sich Folgendes behauptet.
Sie seien der Wahrheit verpflichtet, sie seien im Gegensatz zu den herrschenden Schichten die wirklichen Denker, sie seien Vorkämpfer für die Demokratie und Freiheit 
(beides verbinden sie auf eine Weise, die den Eindruck erwecken läßt, das gehöre zusammen; Herrschaften, wollen wir wenigstens dabei innehalten, um uns vor Augen zu führen, daß man dazu ziemlich konträrer Meinungen sein könnte), 
für die Rechte von Homosexuellen - TOLERANZ, bitte, TOLERANZ!
Der Gute ist TOLERANT.* Und wir sind die Guten. - Und natürlich vor allem für die Gleichstellung der Frau, das unbedingte Ja zu deren (das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen!) BEGABUNGSPOTENTIAL und -RESERVE (als Sittenlosigkeit im Kardinalfehler Funktion statt Gestalt, Handeln als fluides Sein), und was sonst noch alles an sogenanntem "Wertekanon der Freien und Bessermenschen (als die Gutmenschen)", machen wir es deshalb kurz: 
Die also ziemlich ziemlich LIBERAL mit FREI und damit für KRITISCH halten, ja für eine AUSZENSEITERPOSITION.

Samstag, 9. Oktober 2021

Die Wahrheit, die zunehmend aus Lügen besteht (1)

Den Film "Die drei von der Tankstelle" hat Heinz Rühmann 1930 gedreht. Das war nicht nur drei Jahre vor dem Hitlerismus, sondern als dieser 1933 über Deutschland hereinbrach, war Rühmann bereits ein Volksschauspieler der obersten Klasse. So bekannt, so beliebt, daß die Reichskunstkammer nicht wagte, ihn zu bedrängen. Und nachdem Rühmann wenig Neigung zeigte, den Widerstandskämpfer zu spielen, war mit ihm ohnehin gut Kirschen essen. Also wurde er weiterhin gut gebucht, und drehte sogar noch 1944 die "Feuerzangenbowle".

Eine Komödie, die die Stimmung im Dritten Reich heben, den Menschen Mut zum Leben machen sollte. Und wer den Film kennt (er gehört für mich zu den Filmen, die ich immer wieder sehe, genau wegen dieses Archetyps: Das eines glücklichen, unbeschwerten und unendlich guttuenden unschuldigen Lebens), weiß, daß genau das die Wirkung dieses Films ist. Was alleine ihn zu einem Kunstwerk machen würde, wäre er es nicht aus anderen Gründen ohnehin. 
 

Es ist doch ganz einfach

Ach es ist doch viel einfacher. Die Frage, was Pornographie von der "erotischen Darstellung" (mit künstlerischem Wert) unterscheidet ist mit einem Satz erklärt. Man verwendet ihn nur selten bis gar nicht, weil er nicht mehr verstanden wird. Dieser Satz lautet so: Die Pornographie ist eine Darstellung (menschlicher) Sexualität, die nicht WAHR ist. Pornographie ist eine Lüge.

Und genau das ist auch das erste Kriterium, mit dem diese gesamte Flut an LGBT-Filmen, die sich derzeit über uns ergießen möchte (und vor allem über die Jungen ergießt), ganz glatt GELOGEN SIND

In denen homosexuelle (lesbische) Beziehungen als natürlich dargestellt werden, in denen behauptet wird, daß die Liebe zu einem gleichgeschlechtlichen Partner als völlig gleich und gleichwertig der zum jeweils "anderen Geschlecht" (heterosexuell) völlig identisch ist, und die Probleme (die natürlich bekannt sind) sämtlich der restriktiven, moralistischen Haltung der traditionellen (oder von dieser geprägten) Gesellschaft und Kultur zuzuschreiben sind. 

Freitag, 8. Oktober 2021

Ein nächstes Pferd vor Troja (5)

Dafür haben wir noch einen ganz besonderen Blick auf das Ruanda der Gegenwart. Denn Ruanda 1994 = Deutschland 1945. - Aber noch einen Blick wollen wir tun. Den in die Gegenwart von Ruanda, den seiner Geschichte NACH den furchtbaren Ereignissen von 1994. Nicht nur durch fremde Truppen, sondern durch internationalen Druck, den eine gewaltsam von Tutsi aufgerichtete "Befriedungsdiktatur" realisiert hat.
 

Bewußt in den Tod geschickt

Wann der sogenannte "Vietnam-Krieg" begonnen hat ist fließend. Man muß für den Beginn der militärischen Auseinandersetzungen in Südostasien die frühen 1950er Jahre ansetzen. Als das Kolonialreich Frankreichs, welches Land im gerade vergangenen Zweiten Weltkrieg zwar als "Siegermacht" installiert worden, das aber im Grunde eine geschlagene Nation war, an allen Ecken und Enden auseinanderzubrechen begann. 

In Afrika (Algerien, Marokko, Zentralafrika) ebenso wie im südostasiatischen "Französisch Indochina". Die Kämpfe an allen diesen Fronten überforderten das Land völlig. Überall waren unkoordinierte Befreiungsbewegungen entstanden, an deren Spitze sich locker die Kommunisten etablierten, die wenigstens Ordnung, vor allem aber Unterstützung durch den großen Bruder "Kommunismus" brachten. Zwar gab es die "Légion étrangère", ja es gab bis in die mittleren 1950er Jahre Einheiten mit über 5.000 ehemaligen Deutschen, SS-Soldaten, rekrutiert aus Männern in Gefangenenlagern nach 1945, die aufgrund ihrer Vergangenheit keine Chance im neuentstehenden Deutschland mehr sahen, aber Frankreich war den Auseinandersetzungen nicht mehr gewachsen. 

Donnerstag, 7. Oktober 2021

Ein nächstes Pferd vor Troja (4)

Der Pogrom an den Tutsi war zwar nicht rechtfertigbar. Aber er ist verstehbar. Und das ist die Voraussetzung für ein Verzeihen. - Ja, es gab schon Spannungen, ja, es gab schon einmal gefährliche Verfolgungen durch Hutu, und die Älteren hatten das auch nicht vergessen, ja es gab Spannungen, aber NICHT bei ihr, nicht bei den Eltern, die unterschiedslos auch Hutus halfen (beide waren Lehrer, offenbar gut bestallt und bezahlt und in leitenden Stellungen, mit scheinbar nicht unerheblichem Grundbesitz, einem großen Haus, und vier Kindern, drei Söhnen und dieser einen Tochter.

Die Massaker überlebte nur ein Bruder, der (sic!) in Westafrika, fünftausend Kilometer entfernt, studierte. Wo erwähnen wir gar nicht, weil alle solche Realia in den Schilderungen der Tutsi kaum Erwähnung finden und unbedeutend sind. Alles schwebt eineinhalb Meter über dem Erdboden, und einer ihrer geschilderten festen Träume ist ja sogar, in einem fliegenden Teppich durch die Welt zu fliegen. Das erzählt doch alles? Wie überhaupt das, was man aus diesem Buch gewinnen kann, wenn man konzentriert sucht, in den Leerräumen zu finden ist, nicht in den Zeilen. 
 

Die Ehe sagt dem Afghanen, wer er ist (2)

Es ist aber nicht die Zugehörigkeit zu einem Volk, das den Afghani bestimmt. Der Afghane lebt aus der Ehe, buchstäblich. Und hat einen Islam, der es nicht nötig hat, radikal zu sein. Warum wir uns also völlig verschätzen, wenn wir über Afghanistan reden. Warum das Land GANZ ANDERS IST. - Thomas Barfield weist auf etwas Wichtiges hin: Diese grobe Differenzierung nach Ethnie spielt innerhalb Afghanistans keine Rolle. Die Begriffe werden nur nach außen hin verwendet. Im Land selbst, untereinander, sind sie zu grob und umfassend, um eine Identität zu bedeuten. Anders als am Balkan, wo Volkszugehörigkeit auch Einheit in der Politik bedeutet, haben kleine und kleinste Einheiten eine ganz andere, differierende politische Ausrichtung. Hazaras sind hier für, dort gegen die Taliban, und auch überall sonst geht es quer und kreuz. Jede kleine Einheit will ihre Repräsentanz, ihren Einfluß, ihre Interessenvertretung, und hier sieht sie sie hier, fünf Kilometer weiter sieht sie sie dort.

Zugehörigkeit und Identität definiert sich in Afghanistan rein nach subjektiven Kriterien. Man ist, als was man sich empfindet, und als was man von der nächsten Umgebung gesehen wird. Eine ethnische Zuordnung ist unmöglich. Und genauso unmöglich ist es, eine Identität "zuzuweisen", "aufzuerlegen", "weil" man dies oder das an Kriterien erfüllt. 

Am treffendsten beschreibbar sind sie noch, beurteilt man sie von ihrer Abstammung nach. Sodaß "zugehört", wer von denselben Ahnen abstammt. Und in dieser Hinsicht sind die 15 bis 20 Millionen Paschtun (die der weltweit größte "Volksstamm" - "tribe" sind) allen anderen überlegen. Sie alle führen sich in einer Linie auf denselben Vorfahren zurück. Und der war ein Gefährte des Propheten Muhamad, also der erste, der sich zum Islam "bekehrte". Darüber hinaus führen sich die Paschtuni aber noch bis auf Alexander den Großen zurück. Dem sie ihrer Selbsterzählung nach zu siegen geholfen haben. (Wie auch immer also - ein Gott oder ein ultimativer Held muß her, sucht man den eigenen Urvater.) 

Mittwoch, 6. Oktober 2021

Ein nächstes Pferd vor Troja (3)

Der Haß auf die Schöneren ist uns bekannt. Dafür kann ein Hutu schon morden. Denn die Tutsi sind bei den Europäern beliebt, weil sie wie sie sind: Wurzellos, leistungs- und geldorientiert. Und schöner als die Breitnasenaffen, die sowieso ihr Recht - auf alles - im Blut der Opfer ertränkt haben. - Die Tutsi, dieses kainitische Volk der Jagd und der Stadt, konnten mit den europäischen Normen und Vorgaben einfach besser umgehen. So wie jedes entwurzelte Volk, jeder entwurzelte (universalistische) Mensch das eben "kann". Als Arrangement mit dem Zerfall, so muß man es bezeichnen, das jedem verwurzelten Menschen, der sich auch in seinem Volk verwurzelt sieht, in seiner Sprache, seiner Geschichte, seine Art und seinem Aussehen.
 
Ihnen stehen die Hutu gegenüber. Und die Tutsi und die Hutu unterscheiden sich deutlich im Aussehen, Immaculée schildert es immer wieder: Die Hutu erkannten die Tutsi deshalb sofort, und letztere konnten sich nicht "in der Masse" verbergen. Sie waren durch ihre Größe, ihre athletische Gestalt, ihre nach europäischem Begriff schöneren Gesichter weil nicht breiten Nasen von Hutu zu unterscheiden. Und sie waren (aus alle den schon genannten Gründen) im Durchschnitt gebildeter. Sie hatten damit im Verhältnis zu ihrem Bevölkerungsanteil in Ruanda einen weit überproportionalen Anteil an Bildungsberufen und generell an Autoritätsstellungen. Ich gebe hier nur wieder, was Immaculée schreibt. 

Die Ehe sagt dem Afghanen, wer er ist (1)

Jede Beschreibung der ethnischen Realitäten in Afghanistan scheitert daran, daß sich dort Identitäten nach Kriterien bilden, die uns (mittlerweile) unbekannt sind. Kein Vergleich (etwa mit der Situation am Balkan) scheitert, einerseits sind deshalb Maßnahmen verfehlt, anderseits erleben alle Ausländer immer wieder Überraschungen. Deshalb gibt es auch keine wirklich valide Erhebung, mit wem man es in diesem Land überhaupt zu tun hat. Es gibt nur Schätzungen, und die werden seit fünfzig Jahren übernommen und wiederholt, aber ob sie stimmen weiß niemand. 1971 gab es die letzte Volkszählung, die eine Gesamtbevölkerung von 12 Millionen ergab. 

Weshalb die UNO damals zu dem Schluß kam, daß das Land gar nicht so arm sei, wie von den Afghani im Dienste höherer Hilfsgelder behauptet. Als die Russen kamen, sollten die Zahlen angepaßt werden. Die Paschtunen behaupteten nun, es seien 20 Millionen Menschen im Land. Die UNO beharrte auf den bekannten 12. Aber jede Seite gab nach, und man traf sich in der Mitte. Fortan hieß es nun, Afghanistan habe 16 Millionen Einwohner.  Vor ein paar Jahren kam man zum Schluß, daß es längst mehr geworden sein mußten, so wie überall auf der Welt. Also schätzen beide Seiten erneut, und seither gilt eine Zahl von 30 Millionen als "valid". Aber ob es so viele oder mehr sind, weiß niemand wirklich. 

Dienstag, 5. Oktober 2021

Ein nächstes Pferd vor Troja (2)

Die Frage nach dem WARUMDie Tutsi sind bei den Europäern beliebt, weil sie wie sie sind: Wurzellos, leistungs- und geldorientiert. Protestantisch, nicht christlich. Protestantisch wie das Katholische an Immaculée. - Aber ich finde das nicht, was ich finden soll, und was auch angeblich Immaculée "weitergibt". Denn es geht nicht um das, was ein Katholik mit "Glaubensinhalten" bezeichnen könnte. Es geht lediglich um eine Art von "Gotteserfahrung", in der sich Gott in seiner unendlichen Vorsehung als zuständig für das Erlernen der Fremdsprache, für das Auftauchen von Kosmetik und Ohrringen (tatsächlich! aber gut, warum nicht?), für Liebesbeziehungen, Partnerwahl, Ehestiftungen, Karriere und Wohlstand in den USA zuständig zeigt. 

Er tut das auf Rezept, gewissermaßen, und Immaculée teilt das auch mit dem Leser. Man muß sich nur das Erbetene, schreibt sie (und ich bin mir nicht nur diesmal nicht sicher, eine Schrift von Prentice Mulford et al. in Händen zu halten) VISUALISIEREN. Und findet in ihrem Buch umso mehr Platz für Stimmen, die einer universalistischen, ja esoterischen "Gotteserfahrung" das Wort sprechen, als sie expliziten Katholizismusbezug verschweigt. An einer einzigen Stelle (als sie es als Kriterium für die Gattenwahl nennt) kommt das Wort katholisch überhaupt vor. 

So universalistisch wie überhaupt die Wertewelt der Ruandi ist. Die Karriereträume hat, die ihr Gott BEI DER UNO erfüllt,

Der Tag, an dem wir stumm wurden

QR Die ganze Wahrheit
Aus einem Begleittext zu dem Buch "Covid 19 - Die ganze Wahrheit" von dem New-York-Times-Bestsellerautor Dr. Joseph Mercola und Ronnie Cummins, Gründer und Leiter der Organic Consumers Association. Diese haben sich zusammengetan, um die Wahrheit über Covid-19 zu enthüllen und den Wahnsinn zu beenden. So schreibt der Verlag in seiner Werbeaussendung.

Weiter unten heißt es dann: 

Seien Sie das Licht, das dem »dunklen Winter« ein Ende bereitet!

»Regierungstechnokraten, milliardenschwere Oligarchen, Big Pharma, Big Data, Big Media, die Raubritter der Hochfinanz sowie der militärisch-industrielle Geheimdienstapparat lieben Pandemien aus den gleichen Gründen, aus denen sie Kriege und Terrorangriffe lieben. Katastrophen bieten praktische Gelegenheiten, sowohl die Macht als auch den Wohlstand zu mehren. (...) autoritäre Demagogen, Großunternehmen und reiche Plutokraten nutzen massive Verwerfungen, um den Wohlstand nach oben umzuverteilen, die Mittelschicht auszuradieren, die Bürgerrechte abzuschaffen, das öffentliche Gut zu privatisieren und die autoritäre Kontrolle auszudehnen.

Natürlich hatte es für das medizinische Komplott von Anfang an oberste Priorität, Dr. Mercola zum Schweigen zu bringen.«

Wissen Sie was, werter Leser? Werfen Sie diesen Blog weg.

Montag, 4. Oktober 2021

Ein nächstes Pferd vor Troja (1)

Mit einiger Irritation habe ich das Buch "Aschenblüte" von Immaculée Ilibagiza zugeklappt, und seit Wochen, die schon zu Monaten wurden, überlege ich, was ich dem Dominikanerpater sage, der es mir lieh weil dringlich zu lesen empfahl. Zwar hoffe ich immer noch, daß er es selber nie gelesen, sondern einfach von irgendwem erhalten und (weil ich ihm als einziger Deutscher unter der im Kern immer gleichbleibenden Meßgemeinde eine halbe Stunde vor Mittag eingefallen bin) ohne weiteren Hintergedanken weitergab. Aber das Bedeutungsschwangere, die leuchtenden Augen, die seine Geste begleitete, in der er es mir in die Hand drückte, spricht dagegen: "Sie sollten das lesen," meinte er. Also habe ich es gelesen.

Und es danach in einer Mischung aus echter Sorge und nicht geringem Ärger zugeklappt. Denn was die mittlerweile wohl bald vierzigjährige Immaculée Ilibagiza geschrieben hat macht einen Konflikt sichtbar: Den zwischen einem GESOLLTEN Empfinden, und dem TATSÄCHLICH Gesehenen. Und die Fragen, die aufstehen, sind ganz anderes als die, die im Buch angeblich beantwortet werden. Schon gar die Frage nach Gott.

Die Handlung ist rasch geschildert: Immaculée (das Buch ist autobiographisch), geboren 1972, wird 1994 aus allen Lebensplänen gerissen, in denen sie von Karriere und Wohlstand in Ruanda träumt. Quasi über Nacht fallen die Hutu im ganzen Land über die Volksgruppe der Tutsi her und ermorden, wen immer sie zu fassen kriegen. Das "Ungeziefer" soll ausgelöscht werden. 

Wenn man nichts verschreit

Ich hoffe, "ich verschreie es nicht." (Schon bleibe ich wieder hängen. Dieser "Aberglaube" beruht auf dem tief in uns vorhandenen Wissen um die realitätsschaffende Kraft des Wortes. Es heißt nicht zufällig in der Heiligen Schrift, daß wir nach jedem Wort gerichtet werden, das unseren Mund verläßt.)

Also, noch einmal: Ich hoffe, ich verschreie es nicht, aber das Maß an Normalität, in dem ich hier in Ungarn lebe, läßt die Nachrichten in deutsch- und englischsprachigen Medien wie das Abrollen eines fernen, fremden Spektakels erscheinen. Wie im Traum, sehe ich zu, was angeblich in Österreich, Deutschland oder einigen Staaten in den USA abläuft, um "das Virus zu bekämpfen", oder wie immer die Floskeln lauten, die als Federn an den Hut gesteckt werden. 

Sonntag, 3. Oktober 2021

Subtiles Versagen - Lächerlichkeit der Blinden - Weiterhin nur Bluff

Vorwurf: Mundus vult decipi. Die Welt will betrogen werden. Quae volumus, et credimus libenter - Was wir glauben wollen, das glauben wir. //Caesar// Weh allen, wenn alle beginnen, ihre Lügen zu glauben. Früher logen Hunderte oder Tausende, heute Milliarden. Welcher Qualität ist der global gewordene Sprachraum? - Sie werden das, was wirklich etwas anders macht, nicht akzeptieren. Scheitern an ihren Einstellungen. Denn sie haben die Ebene der Einstellungen und Weltanschauungen gewählt, und werden auf dieser aber nicht zur Lösung kommen. Sondern im Rationalismus ersticken. Nichts werden sie ändern, und nichts werden sie bewirken. Es fehlt ihnen die wahre Radikalität, die dem Sein gegenüber. Und wenn sie es auch bis aufs Blut bestreiten würden - alles ist eitel, was sie machen. Die Rede ist auch von Roland Düringer und Gunnar Kaiser.

Leben als unhinterfragbare Selbstverständlichkeit

Am Zenit einer Kultur, wenn sie dem Paradies am nächsten ist, und das Leben der Menschen am meisten dem Traum gleicht, beginnen die Türen zur Zukunft sich auf die Rückseite zu wenden. Und die Erbsünde drängt nach vorne, das Scheiden von Gut und Böse.

Weil aber der Mensch mit seinem Verstand niemals das Unendliche des Wissens Gottes, das in allem west und webt, erfassen kann, weil er nur in zwei Dimensionen denken kann, sodaß seinen Gedanken immer das fehlt, was sie zum schöpferischen Wort machen würde, verfehlen seine Urteile das Wesen der Entscheidungen, die sie treffen wollen oder sogar müssen. 

Müssen, weil die Kultur nun beginnt, ihre Selbstverständlichkeiten zu verlieren, in denen das geborgen war, das die Welt zu tragen vermag und den Lebensvollzug der Menschen in jedem Fall zum Guten formt. Weil das Umgebende für den Menschen auch ihn trägt - nicht "ist", aber als Zubehör wie ein Eigentum zu sehen ist, mit dem er verbunden ist: Beziehung aus seinem Ort also, an dem er steht, in den er geboren wird. Beziehung, die die dingliche Welt im eigentlichsten Dasein materialisiert. 

Samstag, 2. Oktober 2021

Die katholische Taqiyya - Lüge als Gebot der Nächstenliebe (2)

Man weiß, daß sie schuldig sind, immer noch. Sagt es aber anders. Damit es ein Nebeneinander geben kann.Oder wie sollte man die Stelle interpretieren, wo es heißt, daß "nicht alle Juden am Tod Christi schuldig sind". Wo doch klar ist, daß es nach katholischem Verständnis überhaupt nur jene Juden gibt, die NICHT am Tod Christi schuld sind, die WEIL sie Juden waren auch Christus als Sohn Gottes erkannt haben? Alles, was seither (und in Wahrheit schon vorher) von dieser im Judentum immanenten Erkenntnisfähigkeit entfernt war, ist im strengen Sinn gar kein Judentum gewesen. Die Juden hat man lediglich dann "Christen" genannt, sie sind also im Christentum aufgegangen, wenn man so will.

Während das, was sich seit Christi Tod als "Juden" bezeichnet, in Wahrheit eine neugegründete Religion ist, die deshalb mit der Wahrheit der Thora (dem Alten Testament der Christen) gar nicht auskommen und diese über weite Strecken sogar ignorieren, deren wahren Sinn leugnen müssen. Was auch wortreich geschieht.

Weil die Schriften der Torah erst im Lichte des Neuen Testaments, also des fleischgewordenen Erlösers, Sinn ergeben. Das gesamte Alte Testament ist nicht nur auf das Neue Testament ausgerichtet, sondern mit diesem EINS, enthält es in gewisser Weise bereits als dessen Sinn (logos), als Sprache der Sprache. Sodaß sich das Neue Testament jedem, der das Alte Testament zu verstehen vorgibt, logisch und unausweichlich ergibt - WENN er die Torah verstehen will. Insofern ist die Ablehnung Christi eine nach wie vor "begangene" Sünde der Gruppe, die sich heute "Juden" nennt.

Und genau aus diesem Grund brauchen diese viele andere ergänzende Bücher. Wie die Kabalah, allen voran aber den Talmud, diese vielbändige und nach wie vor wachsende und ungemein wortreiche wie wortgewandte "Interpretation". Die ein einziger Versuch ist, der wirklichen Wahrheit - der Schuld am Tode Gottes - auszuweichen, mit dem ganzen Spektrum menschlichen Versagens (bis hin zur Verleumdung dessen, demgegenüber man Schuld hat). 

Aus den Notizen am Nachmittag eines normalerweise gebrauchten Tages (2)

Schaffen ist Umordnen, Umordnen ergibt das Neue. Das Luder in der Abendmesse Aber darauf legt sie es wohl an. Die Ungarin. Und die Gnade. - Eigenartige Doppelnatur des Wortes. Wie jedes Ding in dieser gigantischen, nur staunen machenden Schöpfung. Und Staunen, so Jolles wieder, bringt Fragen. Aber dieses Fragen hat seine Antwort bereits in sich, denn es kommt aus der Antwort. Das ist nicht irrational, sondern ein Geheimnis. Das Wort setzt und wird gesetzt, das fällt in eins: Das Darstellen ist ein Schaffen, das Geschaffene ein wieder schaffendes - weil sprechendes - Darstellen (Sein von Gestalt; Darstellen als Schaffen weil Sprechen).
 
Wesen des Schauspielers, Wesen der Kunst, Wesen es Handwerks, Wesen der Welt. Wesen Gottes, in Jesus?

Selbst von dieser Seite aber wird die Ehe konkret als das den Menschen Konstituierende begreiflich - als Mann und Frau schuf er ihn (den Menschen) - das Wort ist einfach immer und überall das, was Schöpfungsprozesse auslöst weil Sinn hervortreten und Fleisch werden läßt. 
 
Deshalb ist noch jede "gescheiterte" Ehe (was ist das?) besser als keine. (Wenn es denn eine Ehe ist.) Ohne gründendes Wort - nichts, buchstäblich. Wie widerlich, schon rein ästhetisch, wie die Leute heute leben. Seltsam, daß das verschwinden konnte. Noch vor sechzig Jahren war es so selbstverständlich. Jeder, wirklich jeder hat geheiratet, das war auch die Standardfrage für jedes Kind. Die Spiele, alles waren "Ehen." Das Vater-Mutter-Kind-Spiel, das vergißt man doch nicht, das spielen doch alle Kinder.

Freitag, 1. Oktober 2021

Die katholische Taqiyya - Lüge als Gebot der Nächstenliebe (1)

Es ist betrüblich zu sehen, daß es gerade auf Seiten "Wohlmeinender" scheinbar keinen Unsinn gibt, dem sie nicht auf den Leim gehen. Zu sehr hängen gerade diese Gruppen nämlich von "Triggerworten" ab, zu sehr kaprizieren sie sich auf Einzelaussagen, die sie (wie bei einem Examen) wie in einer Liste vorbereitet abhaken, wenn sie mit Menschen (meist: mit egal welchen Menschen) zu tun haben. Gloria.tv ist ein Beispiel dafür. Und ich besuche zuweilen diese Seiten schon aus dem Grunde, mich vom Ausmaß solcher Narreteien immer wieder überraschen, manchmal aber auch amüsieren zu lassen.

Manchmal aber finden sich Narreteien, die geeignet sind, gröberen Schaden anzurichten und denen gegenüber zu treten nötig wäre. Und nicht selten lassen sie Katholiken wie Deppen dastehen, weil mit dieser Identität "Katholisch-sein" eine Gleichsetzung von "Katholizität" mit Unsinn, nicht selten aber wirklicher Dummheit und Lebensfremdheit passiert, mit der jeder, der sich (irgendwie) als "katholisch" sieht nicht einverstanden sein kann. Denn die Katholizität bedeutet nachgerade das Gegenteil. Sie bedeutet höchstmöglichen Realismus, sie bedeutet sogar unübertreffliche Menschen- und Weltkenntnis. 

QR Taqiyya und Gloria.tv

Beispiele gibt es viele, eines will ich aber hier herausgreifen.