Dieses Blog durchsuchen

Dienstag, 9. März 2010

Als nichts mehr ging

Als Christoph Waltz nach der Oskar-Verleihung gefragt wurde, welchem Land er nun zugehöre, Österreich oder Deutschland, meinte er: diese Frage stelle sich nicht für ihn, er arbeite am Set mit allen Nationen zusammen, er gehöre allen.

Immerhin reklamieren ihn nun beide Länder für sich. Er selbst aber fand hier keine Arbeitsmöglichkeit mehr, seit Jahren. Der deutsche Regisseur Peter Keglevic, der mit ihm u. a. einen sehenswerten Roy-Black-Film gedreht hatte, meinte vor kurzem, daß es nicht möglich gewesen sei, selbst kurz vor dessen Engagement bei Tarantino, Waltz für deutsche (und gar österreichische) Produktionen bei den Produzenten durchzukriegen. "Der sei so zynisch, hieß es da. Die haben den Schauspieler mit seinen Rollen verwechselt," meinte Keglevic dazu. In jedem Fall hätte Waltz im deutschsprachigen Raum davon auszugehen gehabt, daß er "auf Jahre eher wenig nachgefragt" worden wäre. Da wurde er zu diesem Casting für Tarantino's neuen Film eingeladen.

Nun könnte er nicht einmal mehr. Hier arbeiten. Denn er, der seit einem Jahr alle Schauspielpreise abräumt, die es weltweit zu verleihen gibt, wird in Hollywood, wie man allenthalten hört, mit Angeboten zugeschüttet.




*090310*