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Mittwoch, 3. März 2010

Fehlender Mannesmut

"Schlecht am Militarismus ist, daß er das Gros der Männer zahm und furchtsam und über Gebühr friedfertig werden läßt. Je mehr die allgemeine Tapferkeit in einer Gemeinschaft abnimmt, umso mehr Macht erringt der Berufssoldat. 

So wurde die Prätorianergarde in Rom immer wichtiger, je mehr Rom dem Luxus verfiel und ermattete. 

Die Militärs übernehmen in dem Maße die zivile Macht, wie die Zivilisten die kriegerischen Tugenden einbüßen. Und wie damals im antiken Rom, so geht es auch im heutigen Europa zu. 

Nie waren die Nationen militärischer als heute. Nie waren die Männer weniger tapfer. Alle Zeitalter und alle Epen künden von Waffen und von Mannesmut; wir aber haben in eine den Verfall der Mannhaftigkeit und eine phantastische Perfektionierung der Waffen erreicht. Der Militarismus war Zeichen für den Verfall Roms, und er ist Zeichen für den Niedergang Preußens."



G. K. Chesterton im Jahre 1905