"Und wenn der Wissenschaftler erklärt, daß die Ordnung, die er in der Natur entdeckt, nicht als Freude bereitend gemeint ist, wogegen der Töpfer, der die Vase schuf, die Absicht gehabt habe, Freude zu bereiten, so würde ich vor allem erwidern, daß der Wissenschaftler nach seinem eigenen Geständnis nicht weiß, ob in der Ordnung der Welt eine Absicht vorhanden ist, und daß die Absicht des Töpfers nicht die war, Freude zu bereiten, sondern eine Vase zu machen, die seinem Instinkt für Ordnung entsprach.
Im Grunde [...] läßt sich kein Unterschied zwischen Wissenschaft und Kunst in Form von Wertsetzungen machen. Das Kunstwerk ist genauso sehr oder genauso wenig ein empirisches Faktum wie die Struktur eines Kohlenstoffmoleküls; die empirischen Fakten der Wissenschaft sind genau so sehr eine Frage der Wahl oder des Zufalls oder der Eingebung wie ein Kunstwerk. Ich weigere mich absolut, den empirischen Status eines Kunstwerkes preiszugeben."
Im Grunde [...] läßt sich kein Unterschied zwischen Wissenschaft und Kunst in Form von Wertsetzungen machen. Das Kunstwerk ist genauso sehr oder genauso wenig ein empirisches Faktum wie die Struktur eines Kohlenstoffmoleküls; die empirischen Fakten der Wissenschaft sind genau so sehr eine Frage der Wahl oder des Zufalls oder der Eingebung wie ein Kunstwerk. Ich weigere mich absolut, den empirischen Status eines Kunstwerkes preiszugeben."
Herbert Read in "Formen des Unbekannten"
*300310*