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Sonntag, 7. März 2010

Das ist eben ungarisch.

1923 wurde zu Ehren eines Industriemagnaten mit ungarischen Wurzeln in New York eine große Feier veranstaltet, zu der neben dem amerikanischen Wirtschaftsminister natürlich auch der Ungarische Gesandte in den USA geladen war.

Am Höhepunkt der Feier, und nach angemessener Laudatio auf die Ungarische Cleverness in wirtschaftlichen Angelegenheiten, stieß der amerikanische Gesandte einen Trinkspruch auf die neuen Zeiten aus:

"Ein Hoch auf die Ungarische Republik!"
"Ungarn ist keine Republik," knurrte da der Botschafter.
"Oh ..." Dem Amerikaner war solches ja nicht zum ersten Mal passiert, wußte er zudem doch kaum, wo Ungarn lag. "Ah, Europa," dachte er, "da ist doch alles alt ... also dann ..." Er setzte neu an: "Auf den ungarischen König!"
"Wir haben keinen König." Der Ungar war nicht zufriedenzustellen.
"Äh ... dann: auf den Thronprätendenten?"
"Wir haben auch keinen Thronprätendenten."
"Ach ... Sie haben also einen Staatspräsidenten, so wie alle modernen Staaten!?"
"Wir haben auch keinen Staatspräsidenten. Exzellenz von Horthy ist Reichsverweser."
"Aha, ein General also?"
"Nein. Ein Admiral."
"Ein Admiral? Oh wie großartig! Sie sind also eine Seemacht, wie wir!"
"Nein, wir besitzen keine Flotte."
"Aber sie liegen natürlich am Meer, und ...!?"
"Nein. Wir sind ein Binnenland, und wir haben nirgends eine Küste." Und deutlich mißgelaunt, wenn auch schon fast flüsternd, setzte er hinzu: "Nirgends mehr."
"Nirgends ein Meer? Ja, aber ... wie ... wie nennt man so etwas?"
"Ungarisch."


*070310*