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("Mamma mia, nur wegenn einn baaar dagge!? Bin gewesen bei la Mamma in Schitschilia, warre grang! ... Was soll eissen, diese kuverto? Mir nix gehören, gehören Ihnen, denke ig? ... Ah, was heissen das, bestegung, bestegung, Signore, was für ein hässliges Wort, bestegung, nix bestegung ... sagen wir: Unterstützung für notleidende Beamte, ein soziales Werk! ... Oh, Sie verstehen aber gar geine Spass ...")
Was soll den Schwung und die ideenreiche Frische brechen, mit der der 73-jährige, der die italienische Seele kennt wie seine Westentasche, weil er sich schamlos erdreistet nichts zu sein als Italiener, die Gegner fertig macht? Mailänder Gipsdome, als Wurfgeschoß auf seine Nase bolzeniert? Sie ebnen ihm nur den Weg zum "santo subbito", und vor allem: sie befeuern seine Schlagfertigkeit und Inspiration.
In der Berlusconi sogar seine tiefe Verankerung im abendländischen Denken beweist, das nolens volens auf den Beinen aristotelisch-scholastischen Denkens steht, also die Zusammenhänge kennt,
die zwischen Liebe und Wahrheit bestehen. Denn unser Mann ließ ja auch verkünden, daß (seine) "Liebe" den Neid und den Haß der Gegner zwinge, woraufhin Hunderttausende seiner Anhänger (die Zahlenangaben schwanken) nach Rom kamen, um ihn zu lieben. Was auch immer daraus rückgefolgert werden sollte. Liebe jedenfalls, Liebe braucht wie fördert die Wahrheit.
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Jüngster Anlaß für solche Rückschlüsse? Da meinte der Premier bei einer Wahlveranstaltung über die Oppositionspolitikerin Mercedes Bresso (Bild): "Warum ist sie stets so schlechter Laune? Weil sie morgens, wenn sie in den Spiegel schaut, sich selber sieht. Dann ist der Tag gleich verdorben."
Ob aber Berlusconi da nicht ein wenig, mindestens, seine gute Kinderstube vergessen hat?
Italia - wir lieben Dich!
*250310*