Arthur Arndt hat in den 1930er Jahren einen Film angefertigt, der die Entstehung eines Schleimpilzes auffing, dessen Keim aus freifliegenden Zellen besteht. Er findet sich als leichter Haarbesatz auf altem Pferdedung. Feine Stiele tragen je einen Fruchtkörper, der die Samenkapseln enthält, die vom winde verweht werden. Treffen sie auf einen zusagenden Nährboden, so platzen die Kapseln, und aus jeder von ihnen schlüpft, wie ein Hühnchen aus dem Ei, eine kleine Amöbe, die sich sogleich daran macht, die Bakterien, die ihre Nahrung bilden, abzugrasen. Dabei vermehren sich die Amöben durch fortgesetzte Teilung sehr schnell, bis der ganze Nährboden von Amöben wimmelt, die unter- und übereinander wegkriechen.
Ist die Nahrung verzehrt, dann setzt die zweite Lebensphase ein: Die Amöben gliedern sich in Gruppen und beginnen wie auf Kommando auf die Mitte jeder Gruppe zuzukriechen. Dort stoßen die allseitig eintreffenden Amöben aufeinander und beginnen aneinander hochzukriechen.
Jetzt beginnt die dritte Lebensphase: Die zuunterst befindlichen Amöben verwandeln sich in Stützzellen des Stieles, dann die nächst höheren usf., bis die zuoberst befindlichen Amöben sich in den Fruchtkörper verwandeln, der die Samenkapseln enthält Und dann beginnt das Spiel von neuem.
***