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Dienstag, 31. März 2015

Worum es Internetmedien geht

Stellen Sie sich vor, daß ein 26jähriger bei Facebook sich den Kopf zerbräche, wie er die Algorithmen programmmieren und aktualisieren könnte, nach denen Mitglieder Nachrichten erhalten - oder nicht. Stellen Sie sich vor, Twitter sortierte die eingehenden Nachrichten nach ähnlichen Kriterien. Stellen Sie sich ein Publikum vor, das aus den Internetmedien seine Nachrichten bezieht und darauf seine Meinung aufrichtet, denen es eigentlich nur darum geht, die Nutzer auf ihren Seiten zu halten, um die Werbeeinnahmen zu optimieren. Die sich durchaus einmal erlauben, Nachrichten zu unterdrücken, wenn es ihren Zielen (und Algorithmen, nach denen der Nutzer bedient wird) widerspricht.

Die FAZ in einem lesenswerten Artikel, dessen letzter Absatz zusammenfaßt:

"Facebook und Twitter geht es aber nicht darum, Informationen zu verbreiten, und auch nicht darum, das Publikum zu bespaßen. Die Internetkonzerne wollen, dass sich die Nutzer so lange wie möglich auf ihren Seiten aufhalten, um Werbeeinnahmen zu generieren. Dass ihnen eine Rolle als bedeutende Medienspieler zuwächst, ist für sie ein netter Mitnahmeeffekt, mehr nicht. Für die Nutzer hat das zur Folge, dass ihre Nachrichten nicht nach Relevanz, sondern ökonomischer Verwertbarkeit gefiltert werden. Der Nutzer sitzt im Silo sozialer Netzwerke und ist manipulierbar. Die Konsequenz ist, dass Facebook redaktionelle Entscheidungen mit erheblicher Tragweite für die Öffentlichkeit trifft."




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