Stellen Sie sich vor, daß ein 26jähriger bei Facebook sich den Kopf zerbräche, wie er die Algorithmen programmmieren und aktualisieren könnte, nach denen Mitglieder Nachrichten erhalten - oder nicht. Stellen Sie sich vor, Twitter sortierte die eingehenden Nachrichten nach ähnlichen Kriterien. Stellen Sie sich ein Publikum vor, das aus den Internetmedien seine Nachrichten bezieht und darauf seine Meinung aufrichtet, denen es eigentlich nur darum geht, die Nutzer auf ihren Seiten zu halten, um die Werbeeinnahmen zu optimieren. Die sich durchaus einmal erlauben, Nachrichten zu unterdrücken, wenn es ihren Zielen (und Algorithmen, nach denen der Nutzer bedient wird) widerspricht.
Die FAZ in einem lesenswerten Artikel, dessen letzter Absatz zusammenfaßt:
"Facebook und Twitter geht es aber nicht darum, Informationen zu 
verbreiten, und auch nicht darum, das Publikum zu bespaßen. Die 
Internetkonzerne wollen, dass sich die Nutzer so lange wie möglich auf 
ihren Seiten aufhalten, um Werbeeinnahmen zu generieren. Dass ihnen eine
 Rolle als bedeutende Medienspieler zuwächst, ist für sie ein netter 
Mitnahmeeffekt, mehr nicht. Für die Nutzer hat das zur Folge, dass ihre 
Nachrichten nicht nach Relevanz, sondern ökonomischer Verwertbarkeit 
gefiltert werden. Der Nutzer sitzt im Silo sozialer Netzwerke und ist 
manipulierbar. Die Konsequenz ist, dass Facebook redaktionelle 
Entscheidungen mit erheblicher Tragweite für die Öffentlichkeit trifft." 
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