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Mittwoch, 18. März 2015

Vorhersehbare Aporien

"Das heißt, Griechenland wurde für die Stabilität des globalen Finanzmarktes geopfert?" Genau so war es."

Ein durchaus sehenswertes Video arbeitet die schwierige Lage Griechenlands auf. Nichts Neues, weil alles absehbar war. Alles, wirlich alles. Es fehlt nur (und zwar: wirklich, und allerorten, und immer) an den Politikern, die noch in der Lage sind, mehr als "Ablaufstörungen" zu beheben, und Zukunft zu gestalten, nicht gedankenlos Gegenwart aufrechtzuhalten.

Die einzige Frage, die noch gestellt werden darf ist, warum noch niemandem aufgefallen ist, daß wir es mit prinzipiellem Versagen zu tun haben: als System ist die heutige Form der Demokratie (und noch mehr die verschwommenen, utopischen Formen, die ihre Kritiker meist meinen) ungeeignet, die Probleme der Welt, des Menschen, Europas zu regeln. Um mehr geht es nicht. Ihr fehlt ganz einfach der Festanker des "Gemeinwohls".

So ist es zu dieser unseligen Entwicklung Griechenlands gekommen, in der sich das Land durch politischen Willen in ein Schlamassel geritten hat, das nun unbehebbar scheint. Derzeit ist nicht einmal genau zu sagen, wie groß es wäre. Denn die Regierung ist nicht mehr in der Lage, oder willens, exaktere Zahlen aufzustellen. Daß in so einem Zustand mangels Alternative (weil die wirklichen Alternativen mit Denkverbot ausgeklammert werden) sozialistische oder utopistische Narreteien aufkommen ist nur logisch. Und nicht weniger denn früher will die Politik mehr, als das Land aufbringen kann. Das Geld dazu soll wie seit zwanzig Jahren von woanders her kommen.

Auch mit sehr salonfähigen Verschwörungstheorien - Korruption, Vetternwirtschaft, Oligarchenregime - kommt man dabei nicht weiter. Ihr "Fehlfaktor" wird nach Auffassung des VdZ überschätzt, er liegt immer in Randbereichen und seine Bedeutung nimmt nur in dem Maß zu, als die Kraft der übrigen Gesellschaft nachläßt, das eigene Leben in die Hand zu nehmen, nicht es von Staat und Institutionen zu erwarten. Der Sozialstaat heutiger Prägung schafft sich seine Oligarchien nämlich selber, das hat schon Ludwig von Mises gezeigt.

Der Film zeigt, daß aber auch die "kritischen Fragen" oft verfehlt sind und nach Dingen begehren, die im selben Rahmen ablaufen, die die Untragbarkeiten bewirkt haben. Fast alles am Aufschrei in den betroffenen Ländern ist ein Greinen von Kindern, die sich beschweren, daß die Utopien nicht eingetreten sind, an die zu glauben man ihnen schmackhaft gemacht hat, und was sie gerne annahmen. Auch in diesem Film wird mit keinem Wort erwähnt, daß Griechenland definitiv pleite war und ist. Und zwar aus eigenem Agieren heraus.








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