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Freitag, 8. Februar 2019

Die Utopie des Liberalismus

Die Kraft, die der Liberalismus braucht, um Wirklichkeit auszublenden ist teilweise recht beachtlich. Sie übersieht zum Beispiel, was 2008 passierte und was laufend passiert: Warum braucht es dann staatliche Billionen, um die Banken - weil damit das liberale System - zu retten? Und wer bezahlt alles das?

Also sind die so häufig bemühten "Erklärungen" der Neoliberalen für das damalige Geschehen "Verschwörungstheorien", "Dolchstoßlegenden". "Hätte man nur ...", und "Man müßte ... ." 

Was ist eine Theorie des "großen utopischen Zukunftsglücks" wert, die sich nie bewahrheitet, sondern ständig durch die Realität verhindert und überrollt wird?

Alle paar Jahre oder höchstens Jahrzehnte passiert doch seit je das Gleiche: Dann müssen die einfachen Menschen mit ihrer Arbeit die angeblich immer "systemnotwendigen Großunternehmer und vor allem die Banken" retten.

Nicht unklug dazu der Vortrag von Ernst Wolff. Besonders interessant seine Bemerkungen zur angeblichen "Besiegung der Armut" durch menschenunwürdige Arbeitsbedingungen. In China heute nicht weniger als historisch belegbar bei uns, aber vor allem in England. Der Jubel des Liberalismus über die Armutsbekämpfung hat etwas grausam Zynisches. Während "attac" als Graswurzelbewegung schon recht viel Richtiges ans Banner geschrieben hat.

Schmunzeln mußte der VdZ bei der Wortmeldung eines der Zuhörer. Der da meinte, es gäbe doch keine Wirtschaftswissenschaft, es sei bestenfalls Ideologie. Richtig. Richtig! Wenn, dann gehört Wirtschaft ins Fach der Moraltheologie, der Ethik also, bestenfalls. Neben Metaphysik weil Anthropologie. Was die eigene Wissenschaft an Wirtschaft sein soll, ist auch am Beispiel der Absolventen nicht erkennbar. Hier akademische Titel zu verleihen - noch vor vierzig Jahren gab es dafür höchstens Gebrauchstitel, wie "Diplomkaufmann" oder "Volkswirt" - ist erschütternd grotesk und in Wahrheit strunzdumm.

Ernst Wolff ist dafür ein gutes Beispiel. Der für "mehr Demokratie" als "Gegenmittel" eintritt. Bitte, hat die Dummheit wirklich kein Ende?








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