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Samstag, 9. Februar 2019

Wie wahrscheinlich ist ein nicht gekannter Vorgang

Es ist ein ganz wichtiger Gedanke, den William M. Briggs in seinem Blog darstellt. Wo er der Frage nachgeht, ob Abiogenesis wahrscheinlich sein kann. Um es gleich vorwegzunehmen: Nein. Man kann keine Wahrscheinlichkeitsberechnung im Zuge der Evolutionstheorien auf der Grundlage einer Abiogenese anstellen.

Warum? Weil Abiogenese ein Ding ist. Ein Ding, und kein Vorgang. Wenn, dann kann es nur für Vorgänge Wahrscheinlichkeiten geben. Und nur dann, wenn man genau weiß, wie Ursache und Wirkung zusammenhängen, wo also eine Wirkung durch welche Ursache hervorgerufen wird.  

Erst dann kann man sagen, wie wahrscheinlich es ist, daß ein Vorgang genau so und so ausgeht, wenn man den Prozeß kennt, der dazu führt, daß sich aus Anorganischem Organisches bildet. Gewiß, man hat Annahmen, wie es geschehen KÖNNTE. Dazu lassen sich tatsächlich auch Wahrscheinlichkeiten ausrechnen, gewiß. Aber das sagt noch lange nichts, ob diese Annahmen auch RICHTIG sind.

Und das weiß man im Falle der Abiogenese nicht. Es ist noch nie gelungen, das zu beweisen bzw. Lebendiges aus Unlebendigem herzustellen. Man rechnet nur hoch, und zwar wie folgt:

Die einfachste Peptidkette besteht aus 32 Aminosäuren. Daß sich diese Aminosäuren aus anorganischem Material bilden, durch Zufall, Selektion etc., hat eine Wahrscheinlichkeit von ungefähr 1:10hoch40 (das ist eine Zehn mit 40 Nullen). Der Ozean hat nun ein Volumen von 10hoch24 Liter Wasser, das voll mit Aminosäuren ist. Die pausenlos interagieren etc. Rechnet man das durch, dann ergibt sich, daß es tatsächlich unter einer Million Jahre dauern könnte, bis sich Aminosäuren gebildet haben könnten, die als "lebendiger Organismus" bezeichnet werden. (Weil die einfachsten Lebensformen, die wir kennen, eine Konstellation von 32 Aminosäuren haben.) Also: Wir haben eine Chance von 10hoch40, daß sich Aminosäuren finden, die miteinander interagieren, um in einem Prozeß, den beide nicht kennen, in einem Organismus zu enden - der lebt. Das wäre doch etwas?

Nehmen wir nun einmal zum Vergleich Bingo: Natürlich kann man ausrechnen, mit welcher Wahrscheinlichkeit die Zahl 85 kommt. Aber nur dann (!), wenn man schon weiß, was überhaupt Bingo ausmacht. Denn wie würde die Antwort aussehen, wenn man NICHT WÜSZTE, wie überhaupt so eine Auswahl zustande kommt (die dann einen Gewinn bedeutet)? Wie hoch wäre dann eine "Wahrscheinlichkeit"? Die Antwort ist eindeutig und nachvollziehbar: Wir wissen es gar nicht. Denn wir kennen die Bedingungen nicht, unter denen die Auswahl der Zahlen und damit das Erscheinen von 85 geschehen kann. Eine Wahrscheinlichkeit hochzurechnen, ohne die Voraussetzungen zu kennen, unter denen ein Ereignis (in dem die Zahl 85 kommt) stattfindet, ist also unmöglich und völlig sinnlos.

Das Problem mit der Abiogenese als sogenannte Theorie fällt in exakt diese Kategorie. Denn sie ist damit keine Frage der Wahrscheinlichkeit. Stattdessen haben wir es mit der Tatsache zu tun, daß die Abiogenese überhaupt keine Theorie IST.

Zu sagen, daß Dinge sich irgendwie herumprobieren und daraus dann irgendwie Leben entsteht ist, nicht die Beschreibung eines Prozesses! Denn Prozeß heißt, daß man sagt, dies und das passiert so und so, und daraus entsteht dann dies und das. Aber das alles kennt man nicht. Zu sagen, daß das irgendwie passiert, heißt deshalb, daß man auch keine Wahrscheinlichkeit dafür ermitteln kann, daß ein Ding zur Existenz kommt.

Es hat deshalb auch keinen Sinn, wenn Evolutionisten und Kreationisten darüber streiten, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Abiogenese sei, und ob sie als theoretische Entstehungsgrundlage für Leben ausreiche, oder eben nicht. Weil beide Seiten gar nicht wissen, wie so ein Vorgang abgelaufen sein könnte. Aber über die Wahrscheinlichkeit eines Dings nachzudenken, ohne seine Entstehungsprozesse zu kennen, ist vollkommen sinnlos.

Es ist deshalb auch völlig müßig darüber zu diskutieren - aus wissenschaftlichen Gründen! - ob es eine Entstehung von Lebendigem aus Anorganischem gegeben hat, und wie wahrscheinlich das ist. Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft KANN es das NICHT gegeben haben.  Wer etwas anderes behauptet argumentiert NICHT WISSENSCHAFTLICH. Sondern will einfach etwas glauben.

Sagen Sie, werter Leser, das aber einmal einem Evolutionisten.


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Man weiß nicht, wie Abiogenese, also die mechanistische Entstehung von Organischem aus Anorganischem, zustande gekommen sein könnte. Sie wurde noch nie beobachtet, sie wurde noch nie als Prozeß untersucht, so daß man Ursache und Wirkung wüßte.

Der Evolutionist muß sie aber natürlich annehmen, weil sonst jede Evolutionstheorie, jeder Versuch, eine Entstehung der Welt ohne einen Schöpfergott, in sich zusammenbrechen würde. Es hat aber überhaupt keinen logischen Sinn, von der Wahrscheinlichkeit einer Abiogenese zu sprechen, und das noch dazu als Beweis für die Evolutionstheorie heranzuziehen. Wir kennen die Voraussetzungen einer solchen Entstehung eben nicht. Die sogenannte "Abiogenese-Theorie" ist also nicht nur keine Theorie, sondern sie ist einfach eine psychologisch erklärbare Phantasie.

Aus der Tatsache, daß es Lebendiges gibt, rückzufolgern, daß es Abiogenese gegeben haben muß bzw. gibt, heißt nichts anderes, als das zu Beweisende als Prämisse vorauszusetzen. Es heißt also in jedem Fall, von einem materialistischen-mechanistischen Weltbild auszugehen. Und WEIL DAS DANN STIMMEN MUSZ, muß es auch Abiogenese geben. Voilá, hier haben wir den ... Beweis.






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