QR Das Attentats-Experiment |
Dennoch ist es von größtem Interesse, und zwar nicht aus Voyeurismus. Denn das gezeigte "Experiment" zeigt etwas, das für mich zumindest völlig neu ist. Denn ich hätte nicht geglaubt, daß Hypnose dermaßen weit gehen kann.
Machen wir hier, ehe wir uns dem eigentlichen Inhalt widmen, einen Sprung ins Jahr 1968. An dessen 6. Juni der amerikanische Senator und Generalstaatsanwalt der USA, Robert F. Kennedy, der Bruder des sechs Jahre zuvor ermordeten Präsidenten John F. Kennedy, von dem 24jährigen Palästinier Sirhan Sirhan erschossen wurde.
Man hat behauptet, daß Sirhan Sirhan das wegen des Engagements von Bobby Kennedy im von Israel mit überwältigendem Erfolg gegen die gesamte arabische Allianz geführten Sechs-Tage-Krieg ein Jahr zuvor getan habe. Aber diese Erklärung ist aus mehreren Gründen seltsam und wurde nie so richtig akzeptiert.
Außerdem ist auffällig, daß der junge Mann, dessen Familie vor einem Rätsel stand, weil ihr Sproß stets völlig unauffällig, ja sogar ausgesprochen gutmütig und friedfertig gewesen war. Er wurde nach dem Attentat im Ambassador Hotel in Los Angeles, bei dem er die Waffe mit acht Schuß leergeschossen hatte, problemlos überwältigt, und vor Gericht später des Mordes an Kennedy schuldig befunden. Das Urteil verhängte lebenslange Haft, mit der Möglichkeit zu einer späteren Haftentlassung. Heute ist Sirhan Sirhan ein freier Mann. Die Zweifel an der offiziellen Version des Attentats aber sind nicht verstummt.
Denn eine Reihe von Unstimmigkeiten rahmen den Fall ein. Eine davon ist vielleicht am Seltsamsten, wurde aber am schnellsten verworfen, weil sämtliche Fachleute es nicht für möglich hielten: Sirhan Sirhan behauptete stets, daß er sich an nichts, aber an wirklich gar nichts mehr erinnern könne. Sämtliche befragten Psychologen hatten bestätigt, daß es das auch mit der perfektesten Hypnose nicht gibt. Die Theorien und Erfahrungen mit Hypnosen haben auch immer bestätigt, daß man eine menschliche Psyche nicht derartig manipulieren kann.
Wie auch immer, befaßt sich eine Fülle von Verschwörungstheorien mit der Ermordung des zweiten Kennedys, der stets Pläne geschmiedet hat, sich ums Präsidentenamt zu bewerben. Und - als Mitglied der damals schon sehr linken und sehr liberalen demokratischen Partei - vermutlich nicht ohne Chancen gewesen wäre.
Die meisten Theorien gehen von einer Beteiligung des (damals und bis zum Direktor George Bush und seit dem Entmachtungsversuch durch den Demokraten Jimmy Carter definitiv als neo-conservativ-liberal, also imperialistisch einzuschätzenden) CIA aus. Denn dieser hatte ab 1953 unter dem Namen MKultra bzw. Phoenix spezielle Psycho-Versuchsreihen gestartet.
In denen untersucht werden sollte, wie weit das menschliche Bewußtsein manipulierbar ist. Lange Zeit wurden diese Programme offiziell bestritten, heute sind sie bewiesen. Tausende, ja viele tausend Menschen sind auf teils abscheuliche Weise mißbraucht und "Versuchen" unterzogen worden. Zu denen auch massenhaft LSD-Anwendung gehörte. Die Vorwürfe sind nie ganz verstummt, und schließlich wurden sie vom US-Kongress untersucht, und - bestätigt. Der CIA hat sich offiziell bereits dazu bekannt, in einigen Fällen wurden auch schon Entschädigungen bezahlt.
Man habe ausprobiert, wie sehr sich das Bewußtsein von Menschen steuern ließe, so die Rechtfertigung. Dabei habe man davon ausgehen müssen, daß auch die Sowjetunion solche Menschen als "Waffen" oder "Schläfer" einsetzt. Gesichert ist, daß es in diesem Rahmen vom CIA Versuche gab, Menschen "fernzusteuern". Sodaß man sie wie Waffen "losschicken" kann, um etwa Attentate auszuführen. Sirhan Sirhan wäre somit beileibe nicht der einzige und erste gewesen, den man auf diese Weise mißbraucht hätte.
Nach diesem Video bzw. diesem Experiment muß man das fast so sehen. Der englische Psycho-Entertainer, Hypnotiseur und "Show-Magier" Derren Brown hat darin den über etliche Tage laufenden Versuch dokumentiert, einen beliebig ausgewählten (von der Seelenlage her aber "geeigneten") jungen Mann dazu zu bringen, einen ihm völlig fremden Mann, den in England sehr bekannten Stephen Fry, auf Befehl willkürlich und auf offener Bühne zu erschießen.
Dazu wurde er mehrfach in Hypnose versetzt, und mit in der Psyche verankerten Signalen, an die Handlungen geknüpft waren, vorbereitet. Diese Auslöse-Signale, waren aber scheinbar harmlos, sodaß (wie hier) niemand im vollen Auditorium (oder im Hotel Ambassador? Anm.) etwas bemerken konnte. Gesetzt, griff der junge Mann zur (mitgeführten) Waffe, und schoß dreimal auf Fry, zielsicher gemacht durch hypnotische Spezialdressur. Also muß man davon ausgehen, daß ein echtes Attentat geglückt wäre. Dann setzte er sich ruhig wieder hin, und konnte sich später an nichts mehr erinnern. Aber sehen Sie selbst, werter Leser: Man glaubt ihm das.
Damit ist hinlänglich bewiesen, daß es möglich ist, einen Menschen so zu überwältigen, so zu manipulieren, daß er in Trance einer Hypnose abscheulichste Dinge tut. Dinge, die er im normalen Leben niemals tun würde, und an die er sich anschließend nicht einmal mehr erinnern kann.
Man ist geneigt abschließend einen Satz zu schreiben, den man fast zum "Satz des Jahrzehnts" erklären müßte: Somit hat sich auch diese Verschwörungstheorie als Theorie einer real existierenden Verschwörung bestätigt.
Morgen Teil 2) Sirhan Sirhan - Doku. Nicht alles muß uns Angst machen. Aber das was werden könnte, kann einen schon noch das Fürchten lehren.