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Mittwoch, 1. Dezember 2021

Nicht nur Wahrheit ist Funke

Da müßte zwar einiges ergänzt werden, aber aufs erste ist man vom erhellten Raum überrascht. Ob das aber wirklich DER Raum ist? Mir bohrt in dieser gesamten Liberty-Bewegung ein seltsam, zumindest ungenügend, möglicherweise aber täuschend definierter Begriff von "Freiheit". Und wir stoßen sofort auf das Problem der Anthropologie.

Auf jeden Fall sollten wir uns gut in acht nehmen, unter dem Siegel eines zurecht gefühlten Schmerzes auf einen falschen Zug angeblicher Befreiung vom Übel aufzuspringen. Und einen Köder zu schlucken, der an einem Angelhaken hängt, den wir mit jeder Gegenbewegung fest und möglicherweise gar nicht mehr ohne Todesfolge lösbar (Angler werden wissen, wie das aussieht) in unseren Gaumen zu treiben, den dieselben ausgelegt haben, die mit einer ungeheuren Perfidie, deren Verlogenheit dem Arglosen gar nicht vorstellbar sind, die Gegenbewegung auf ihre Rechnung gesetzt haben. 

Mehr noch. Was wäre, wenn es eine Bewegung gäbe, die FREIHEIT auf ihre Fahnen geschrieben hat, aber ihre Anhänger exakt ins Gegenteil führt? Können Sie sich das vorstellen, werter Leser? Sie sollten auf jeden Fall damit beginnen. Denn zu den klügsten Strategien gehört, das Nicht-Sichtbare anzustreben, indem ich das Sichtbare auf ein System Flößen stelle, die in die Gegenrichtung führen. 

WEIL wir die Weisheit der alten Männer nicht mehr respektieren, selbst wenn wir das noch so behaupten. Sie "lastet sich nicht mit genügend Gewicht ein." Und in diesem Fall ist die Spitze, mit der sie aus dem Ozean ragt, mit der Flagge behißt, auf der steht: Achte auf die Taten, nicht auf die Worte. Ex factis, non ex dictis amici pensandi. 

Und das ist in einer Zeit, die dermaßen von Medien beherrscht ist wie die heutige, eines der vordringlichsten Probleme. Denn die Medien können nur über die "Ja/Nein-"Rationalität arbeiten, ob Sie, werter Leser, die damit verbundenen Implikationen verstehen oder nicht. Und das heißt, daß die "Rationalitäts-Logik" des Binären aufgrund der Autorität der rein mathematischen Logik die Logik der Wirklichkeit nicht mehr aufgreifen läßt. Sodaß diese an Ihnen vorbei geht. Sie, die Gestalten, die in Wirklichkeit bestehen, gar nicht mehr sehen. 

Dazu tritt der Künstler zurück, löst sich durch Abstand, zeitlich errungen oder durch andere antinomische Extreme gesucht. Um immer wieder zu sehen, ob das, woran er arbeitet, überhaupt die Gesamtgestalt dessen trifft, was er schaffen möchte. LÖSEN, werter Leser, LÖSEN - nicht hineintauchen, nicht um jeden Preis ENGAGIEREN, AKTIV SEIN und wie das alles heißen möge, das scheint mir unendlich wichtiger als eine scheinbar "richtige Tat".

Wir sind nicht ZU WENIG engagiert, wie manche behaupten, sondern ZU VIEL, VIEL ZU VIEL.