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Sonntag, 26. Dezember 2021

Mit verdorbenem Magen

Die Situation in Deutschland wird immer deutlicher erkennbar als das, was sie ist und immer war:

Es gibt kein "Deutsches Volk", es gibt nur deutsche Völker. 

Diese Erfindung Bismarcks, selber die "selberermannte Speerspitze" einer bereits identitätslosen weil aufklärerisch gehirngewaschenen Folge einer Sprachströmung, die nur hochkommen konnte, weil die Medien (Presse) hochkamen und ihre spezifisch voluntaristische Rolle zu spielen begonnen haben, die sich heute zu einer Monströsität ausgewachsen hat, die uns in Corona lange noch als Endgespenst vor Augen kommt, 

diese Erfindung der Kapitalisten (die sich dann bis in die Naturwissenschaften, allen voran dann der Physik, dieser Geisteskrankheit der "Letztbegründung aus sich selbst"), jener Giermünder, die das Gesetz der Skrupellosigkeit - das Anti-Christliche Theorem per excellence - zum sozialen Prinzip erhoben haben, dem die unglaubliche Idiotie des Sozialstaates folgte, 

in dem sich die Menschen jene Gelder, um die sie dann flehend zu Kreuze kriechen müssen, selbst durch Steuerbelastungen bis zum Luftstop - Masken! - selbst bereitwillig abpressen haben lassen, nicht ohne Dankbarkeitsbezeugungen in Form einer völligen Anschmiegung an die öffentliche - diktierte - Diskursmelodie), 

dem also Bismarck den Apparat geschaffen hat, in dem ein Zentralismus (der sich fortan "Staat" nannte, wiewohl er - man stelle sich vor! Wie verdummt muß das Volk bereits gemacht worden sein! - "Deutsches Reich" gewesen sein soll; was ein Friedrich Wilhelm IV., noch abgelehnt hatte: Die Herrschaft kann nie vom Volk legitimiert werden, war das Argument des bis 1861 regierenden Königs der Preußen, erst nach ihm konnte der Wahnsinn Methode erwirtschaften) 

dieser Bismarck also die Mittel schuf, wie ein Staat, der kein Volk hat, die Mittel hat, die Völker, über die er herrscht total beherrscht.

Denn an ein "Deutsches Volk" zu glauben heißt, in eine neue Kategorie vorzugehen. In die des positivistischen Gedankenvorwurfs, in dem wir selbst uns im "Staat" eine nur im Rationalen verankerte Lebenskategorie zu schaffen. Die einem Gedankending die Kraft eines ontologischen Universaliums verleihen möchte. Wie? Das Volk selbst ist im Wesen des Menschen verankerte Zugehörigkeit, die kraft der Familie besteht, und sich letztlich auf das Menschsein selbst (das in Adam und Eva begann) zurückführt. Insofern gehören wir alle einem Volke zu, jawohl, und dies ist sowohl Labsal und Geschenk - wie Forderung als Sinn (logos), auf den hin wir uns transzendieren sollen, um überhaupt zu uns selbst zu kommen. 

Das Gedankending "Staatsvolk" aber, das sich nicht auf diese natürliche Kategorie stützt, sondern diese höchsten (oder: sogar) aus- und benützt, um aus zufälligen Ähnlichkeiten ein Ganzes zu konstruieren, ist eine Erfindung der Aufklärung. Die dem bewußten Wollen des Menschen alles zuschreibt, was Staat, Volk und Gesellschaft ausmacht. Aber das stimmt nicht nur nicht, sondern es überfordert den Menschen, und macht sein Dasein, sein Existieren zu einer ihm selbst zuzuschreibenden, zu verdankenden Aufgabe. Wird er schwach, fällt auch diese Zugehörigkeit. 

Anders als die Naturkategorie "Volk", zu der jemand auch dann gehört, wenn er schwach ist. Die Verwandtschaft ist da, auch wenn der Einzelne fällt, ja gerade dann ist sie da. Das hat der positivistische "Staat", wie ihn Bismarck und der gesamte Nationalismus, der eine Reaktion auf den Verfall des Natürlichen ist und ein positivistisches (also von uns selbst in die Welt geworfenes) Konstrukt schuf. 

Und das war auch das Bismarcksche "Deutschland", dem er mit "Deutschem Reich" eine glatte Lüge umhängte: Die eines wirklichen Zusamenschlusses als oberste Instanz der Welt, der sich jeder König (noch einmal) insofern zu beugen hat, als sie allfällige Streitigkeiten UNTER den Fürsten beseitigen und darüber hinaus noch subsidiär Aufgaben lösen konnte. Wie einen temporären Zusammenschluß im Kriegsfall "gegen außen". (Eine Aufgabe, die die Habsburger 1804 mit der Gründung eines "anderen Kaiserreichs, des österreichischen", analog zum (in Tiroler Diktion) "Hunt und Antichrischd Napouleum", bzw. ausdrücklich noch 1806 leider von sich geworfen haben. Anstatt es mit neuem Blut zu füllen, wie es 1813 in der "Völkerschlacht zu Leipzig" (siehe die Diktion! das Plural!) dann notdürftig zustande kam, aber so notwendig gewesen wäre.

Dieser Fiktion, die aus der Aufklärung heraus über den Köpfen der allzu klugen Bürgers-Wichte, allesamt Emporkömmlinge, schwebte, widersetzte sich nicht nur der preußische König Friedrich Wilhelm (ein Kaiser kann nicht "erfunden" werden, und schon gar nicht kann er von einem Volk "gewählt" werden, das ihm dann Legitimität verleihen soll - eine solche kann nur von Gott, also aus der Natur eines Volkes kommen, nicht von einem Staatskanzler, so gescheit der auch sein mag; einem Habsburger Kaiser hätte er sich hingegen sofort unterstellt) sondern sogar der Bayer Ludwig II., der aber zu schwach war, um das Konstrukt doch noch zu kippen. 

Was in seiner Macht gelegen wäre, hätte er auf diese nicht so schwächlich verzichtet, sodaß sie das preußisch-voluntaristische Element (das gar kein Volk mehr kannte, schon jahrhundertelang hatten die Preußenfürsten gar keine Preußen mehr als Volk; umso machtnervöser und expansiver wurden sie ja, wie Friedrich II. gezeigt hat) usurpieren und mißbrauchen konnte.

Und da stehen wir heute. Mit einer "demokratisch gewählten Regierung", die allen Ernstes Deutschland selbst "ablehnt" - damit sogar RICHTIG liegt! - aber kraft Amt und Procedere und Institutionalisierung sich freimütigst der Macht bedienen wird - und damit dem Vorbild der Regierungen der letzten eineinhalb Jahrhunderte folgt - um das Volk, das nicht existiert, das somit bis zu Einzelpersonen aufgelöst ist, bis zum letzten Augenweiß zu drangsalieren. 

Ist wirklich so schwer zu begreifen, was mit uns passiert? Wo es doch so offensichtlich ist!

Ein Prosit zum Mahl am Zweiten Weihnachtstag. Mir ist leider der Appetit auf Weihnachtsgänse vergangen.

 

*181221*