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Mittwoch, 8. Dezember 2021

Gedankensplitter (1377a)

Das ist der Fehler, das wird auf den Kopf gestellt: Nein, aus der Perspektive des Sinns der Existenz des Menschen* betrachtet, ist nicht ZUERST die Gesundheit (Corona) oder die Welt (Klima) zu retten. Diese sind im Grunde gleichgültig und sowieso nicht auf der Ebene seines Handelns. Oder meint der Leser, er könne "das Klima" oder "die Volksgesundheit" direkt adressieren? Na, dann schreibe er mal einen Brief dahin, oder rufe an. Tatsache ist, daß der Ausgang der Vorgänge in komplexen Systemen - und man kann es nicht oft genug wiederholen, so schwer scheint es nämlich verstehbar zu sein - für uns Menschen NICHT STEUERBAR ist. 
 
Und alles, was "Volks-" oder "Welt-" (etc.; schon mit "Familien-" wird es nicht einfach nur schwer, sondern leichter nachvollziehbar, was gemeint ist: Selbst Familien-... ist nicht direkt adressierbar, sodern hoffentlich erzielte Frucht aus vielem anderen; selbst die Familie ist nämlich schon ein komplexes System, vorausgesetzt es sind nicht Totschläger wie "Verhütung" oder "Mülltrennung" oder "Impfpflicht" oder "Veganismus" oder ... etabliert) betrifft, von -wirtschaft bis zu -gesundheit, sind lediglich zu erhoffende Realitäten. 

Was uns ansteht ist ein solides, hingebungsvolles Leben in unserem Lebens- und Aufgabenkreis, das ist alles was verlangt ist, und was möglich ist. Alles andere ist krankhaft und größenwahnsinnig, weil versucht wird, Gott die Welt aus der Hand zu nehmen, ja ihn auszuschließen. 

Unsere Lebensführung muß am allgemeinen Sinn wie am persönlichen Sinn ausgerichtet sein.  Nein, es geht nicht um Klima oder Gesundheit. Gerade letztere ist nämlich zwar ein hohes Gut, aber sie ist deshalb nicht machbar. Sie ist bestenfalls erhaltbar, und hier duelliert sie sich in der Sinnhierarchie durchaus mit vielen anderen Dingen, die tatsächlich WICHTIGER sind als Gesundheit. Auch wichtiger als ein hohes Lebensalter. Und da gibt es viele, fast unendlich viele Ziele, die einem Leben Sinn geben können, und höher gewertet werden.

Ja höher gewertet werden MÜSSEN. Ein Leben, daß sich plump an Gesundheit ausrichtet, die allem vorgezogen wird, wird nicht nur primitiv und niedrigund beschreibt sich am besten mit diesen alten Stichworten wie "Alles verfressen", wie es meine Mutter immer benannte. Der Mensch braucht Größe, und er will Größe, und das heißt immer, sich an einem geistigen Ziel auszurichten, das die bloßen "vegetativen Bedürfnisse" - "fressen, saufen und schnackseln" - übertrifft.

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Deshalb geht es nicht um Corona, nicht um Klima und nicht um den Plastikgehalt der Meere. Das alles ist Gott vollkommen gleichgültig. Nicht einen Moment hat er bei der Schöpfung DARAN gedacht. Denn es gibt sowieso nichts, das aus der Geschlossenheit der Sinngemeinschaft Schöpfung herausfällt. Deshalb kann auch kein Geschöpf, nichts Geschaffenes, die Schöpfung "aus dem Gleichgewicht" bringen. Solche Gedanken zu hegen ist absurd.

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Aber wir sind den Unsinn, daß das Schicksal der gesamten Welt von uns abhinge, bereits aus der Propaganda im Rahmen des Kalten Krieges gewöhnt. Wo die Angst (sic!) eine äußerst große Rolle spielte, um die Völker des Westens wie des Ostens für eigene Zwecke instrumentalisieren zu können. 

Wodurch? DURCH DIE ANGST. Durch die irrationale, aber pausenlos in unsere Gehirne gehämmerte Lüge, daß es "der Menschheit erstmals möglich ist, sich selbst auszulöschen." Dieser Text unterlegt dann Bilder von Explosionen von Wasserstoffbomben im Mururoa-Atoll im Pazifik. Das alles hat sogar so gewirkt, als hätte man damit Gott höchstpersönlich zu erpressen versucht. He, hör mal zu, Du Gott Du, wenn das und das nicht passiert, dann hauen wir Dir die Welt in die Pfanne, alles klar?

Werter Leser, ich weiß, auch ich gehöre zu jenen, die Readers Digest regelmäßig lasen, und diesen Unsinn versuchten zu glauben. Aber bei mir hat es nicht geklappt. Ich habe das nie geglaubt. Und ich glaube es bis heute nicht. Nur heute kann ich es auch mit Vernunft unterlegen, heute kann ich es begründen, wenn ich sage, daß der Mensch doch um alles in der Welt nicht in der Lage ist, die Welt selbst zu zerstören! 

Geht's noch? Haben wir uns wirklich von diesen tollen Weltraumbildern aus den Latschen kippen lassen, weil daraus der Eindruck entstanden ist, die Welt sei "klein" und hätte Platz in unserer Hand. Was durch die Mittel des Massenverkehrs noch befördert wird, in dem wir in zwölf Stunden auf Jamaika landen können. Mein Gott, wie klein ist doch die Welt, sagen wir dann, wenn wir im Junia-Resort-Hotel das Ehepaar Schweinsteiger aus der Hegelstraße treffen. 

Das alles hat mitgewirkt - anders ist es nicht erklärbar, daß so ein Unsinn dermaßen allgemein geglaubt wird - daß wir uns nicht mehr im Klaren sind, mit welchen Dimensionen wir es da zu tun haben! Wie winzig klein der Mensch im Verhältnis zu dieser Erde ist. Wie lächerlich klein das ist, was er in diesem gigantischen Erdenleben bewirken und bewegen kann. 

Aber hartnäckig wie beim Nachfragen nach dem neuesten Handy glauben wir, daß wir für alles zuständig und verantwortlich sind. Ob die Unwetter an Ruhr, Ahr und Eifel, oder das Hochwasser am Nil, die Stürme in Teneriffa, die Trockenheit in Südfrankreich, und das "wahrscheinlich unausbleibliche, selbst verursachte" Absaufen von New York im Jahre 2300.

Geht's noch? Machen Sie doch eine kleine Übung, werter Leser, und zeichnen Sie einen kleinen Kreis auf ein Blatt Papier, verwenden Sie den Zirkel dazu, wenn Sie noch einen am Dachboden unter den alten Schulsachen aus den 1960ern finden. Und dann beginnen Sie und zeichnen ein Kreuz darüber, das sich im Mittelpunkt des Kreises schneidet. So, und nun verlängern Sie diese Striche allmählich. Stellen Sie erst einmal fest, wie rasch sich der Außenumfang des Kreissegments verlängert, wenn Sie die Kreuzlinien verlängern. Ich meine, daß Sie so einen Begriff davon bekommen, wie rasch sich etwas, das für uns "in Reichweite" liegt, mit dem Abstand von der Erdoberfläche, also "der Scheibe", auf der wir herumlaufen, vergrößert. 

Und wie rasch wir es mit nicht mehr vorstellbaren Abständen zu tun bekommen, wenn wir den Kreis langsam erweitern, also "vom Erdboden aus höher steigen." Wie schnell es geht, daß sich damit auch Volumina der Atmosphäre multiplizieren, also die Inhalte dieser Atmosphäre (die wir mit freiem Auge sowieso nicht sehen), nur in großen Auswirkungen - siehe oben: Komplexe Systeme! - bemerken. 

Es ist eine kleine Übung, die wir natürlich auch in Gedanken fortführen können. Aber ich meine, sie ist hilfreich, um die Kleinheit des Menschen und seiner Welt im Verhältnis zu den Dimensionen der Erde im Kosmos zu begreifen. Und uns so wieder realistisch werden zu lassen, wieviel bzw. wie wenig wir darauf Einfluß nehmen können. 

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"Keiner hat eine größere Liebe als der, der sein Leben für seine Freunde hingibt" sagt Jesus an einer Stelle. Und diese Hingabe des eigenen Lebens geschieht aus geistigen Zielen, die der Mensch erfaßt hat, und auf die er sein Leben ausrichtet. Und das heißt genau das: Daß man auf seine eigenen Bedürfnisse verzichtet. Daß man ein nur geistig vorhandenes Ziel höher achtet als eigenes Verlangen. 

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Oder, wie Nosferatu Wossen es einmal ausdrückt: Eine Höflichkeit hat, in der sich die schöne Frau sicher sein kann, daß man bei der Begegnung nicht ungeniert in ihren Ausschnitt glotzt. Denn das Wort Höflichkeit, das im übrigen schwerstens unterschätzt wird, drückt diese Haltung am besten aus: Sie bedeutet, daß ich mich überzeitlichen Gesetzen fügen kann, die nicht von mir gemacht sind, sondern an die ich mich freiwillig halte, weil sie einem allgemeine(re)n, mich übertreffenden Ziel dienen..

Morgen weitere Gedankensplitter zum selben Anlaß. Der Orgasmus ist das große Schöpfungsgebet des Mannes. Und überhaupt einiges zu Tugend und Menschenbild.