Dieses Blog durchsuchen

Samstag, 18. Dezember 2021

Es weihnachtet sehr

 Wahn und Verhängnis

Photo by Unser Mitteleuropa

Die Manipulation der Kinder, bei denen sie wie eine Grundlegung zur Unfreiheit wirkt, ist leider keine neue Erscheinung, sondern seit Jahrzehnten, ja seit Jahrhunderten Methode. Und Grund für meine aus Erfahrung entstandene Aussage, daß "die Lehrer die Todfeinde der Eltern sind." Keine Verordnung, kein Lehrplan, auf den sie sich sämtlich berufen, kann die Todsünden rechtfertigen, die sie begehen. "Wer einen von diesen Kleinen verdirbt ..." Für den wäre es besser, er würde mit einem Mühlstein um den Hals an der tiefsten Stelle des Meeres versenkt. 

Für den wäre es besser. 

Der österreichische Historiker Friedrich Romig nannte die Schulen einmal die "Koloniakübel der weichen [woke] Wissenschaften." Ich möchte hinzufügen, daß ich kaum in einer Berufsgruppe eine derartige Ansammlung wirklichkeitsloser, realitätsfremder Neider und Versager gesehen habe. Die ihre niedrige Charakterdisposition an den Kindern ausleben, die die Eltern ihnen auf staatlichen Befehl hin ausliefern mußten. Die die ihnen überantworteten Kinder mit voller und böser Absicht ins Verderben führen. Oft genug so nahe an der Bewußtseinsgrenze, daß sie sehr laut sein müssen, um ihr Gewissen noch zu übertönen. 

Viele Lehrer sind einfach dumm. Das Maß ihrer Arroganz, die leider aus ihrer Machtposition erfließt, steht in einem umgekehrt reziproken Verhältnis zu ihrer Niedrigkeit. Und es gibt viele niedrige junge Menschen, die Lehrer werden, weil es kaum wo billiger ist, Macht über Menschen zu erlangen.

Auch wenn ich ausgleichend und nicht nur als Floskel betone, daß ich auch - wenige, aber doch - gute oder zumindest bemühte Lehrer kenne, die schwer mit ihrer Verbildung kämpfen, die ihnen an den Akademien eingebleut wurde. Entsprechend kenne ich noch mehr Lehrer, die durch die im Alltäglichen erlebte Realität sehr nüchtern geworden sind.  

Aber kann es anders sein? Als die verpflichtende öffentliche Schule in der Habsburger Monarchie eingeführt wurde, das war etwa im Jahre 1750, unter Kaiserin* Maria Theresia, verriet sie ganz offen ihre Absichten. 

Aufklärung. Die Reform als Deform - Zuerst wurde diese Schulpflicht mit staatlich kontrollierten Lehrplänen deshalb in Böhmen, und dann in allen übrigen Provinzen etabliert. Denn die tschechischen Slaven, aber auch alle übrigen Böhmer und Mährer, waren besonders "föderal" gesinnt weil mit ihrer Heimat verwurzelt. Mit dem Ziel, durch eine universalistisch orientierte Schulerziehung auf lange Sicht die Haltungen der Menschen zu verändern. Der Staat, so Maria Theresia, wollte "nützliche Bürger" heranziehen, auch und gerade um brauchbare Soldaten für ihre Armee zu bekommen. Schule und allgemeiner, verpflichtender Militärdienst gehen also Hand in Hand.

Was Maria Theresia und die Aufklärung als große Reform verkündete, war in Wahrheit eine De-Formierung des Vorhandenen. Als große Auflösung besser zu bezeichnen, sind ihre tiefen inneren, seelisch-geistigen prototypischen Grundantriebe in jener Last der Form zu suchen, die bei Liebe zur Gestalt ihren Frieden hätte finden sollen, aber nie fand. 
Selbst somit ortlos, versank die unruhige Seele im Neid, und entwickelte Wege heimtückischer Entformung jener Gestalten, zu denen sie sich nie erheben konnte. Was aber macht häßlicher als der Neid?
Es kann deshalb nicht überraschen, wenn die als junges Mädchen als "bildhübsch" beschriebene Tochter Karls VI.  im Laufe ihres Lebens von zwei Ereignissen in tiefe Häßlichkeit deformiert wurde. Erst durch schreckliche Pockennarben, und dann durch einen Kutschenunfall, bei dem sogar eines ihrer Augen aus der Höhle geschlagen und notdürftig wieder saniert wurde. Das (und nicht die Trauer um ihren verstorbenen Mann, wie die Legende sagt) war der Grund, warum sie sich nur noch in schwarzen Schleier gehüllt der Öffentlichkeit zeigte.  
Ihr ganzes Leben war vom Neid geprägt. Denn gegen die Ordnung der Natur, hatte sie den Ehrgeiz, die beste Regentin der Geschichte zu werden. Und es "den Männern" zu zeigen. 
Das Habsburgerreich war nach ihr aber so geschwächt, daß es sich im 19. Jahrhundert nur noch zum Totenbett bereiten konnte, dem die Feinde Stück für Stück aus dem Fleisch rissen. Von anderen am Leben erhalten - erst Rußland, dann Deutschland - starb es 1918 einen viel zu späten Tod. Das war der Grund für die daraufhin so rasch eintretende Auflösung des Leibes in seine Bestandteile.

Die staatliche Schule, kombiniert mit der von Maria Theresia erstmals in Europa staatlich verordneten Schulpflicht, war also von Anfang an als Umerziehungsanstalt gedacht. Denn praktisch-faktisch ohne naturrechtlich legitimen Regenten hielt die Reichsidee unter ihr nicht mehr. Aus diesem Grund wurde die Schule zur unbedingt notwendigen Einrichtung der Klitterung des tendenziell Zerfallenden. Die tatsächlich so gut als Institution des Machterhalts funktionierte, daß sie von allen europäischen Regenten nachgemacht wurde. 

Denn natürlich gab es auch zuvor und lange schon Schule und Schulbildung, das wird oft übersehen, spricht man über die Schule. Aber die Erziehung lag vor allem in den Händen privater Institutionen, allen voran der Kirche, in Klöstern und Stiftungsschulen. UND - was höchst wichtig ist! - sie war an den Stand gebunden. Denn keineswegs ist Schulbildung immer "gut". Mit kaum etwas kann so viel und in so breitem Maß Schaden angerichtet werden. Und wer die Gegenwart anschaut, sieht diese Schäden. 


*Schon diese Betonung der "Kaiserin" - und nur sie regierte auch, obwohl - richtig - ihr Mann, Franz Stephan von Lothringen, offiziell in Frankfurt von den Kurfürsten gewählt und zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gekrönt, erklärt ihre Regentschaft, die gegen den Mythos, der sich um sie als der "Mutter ihrer Völker" gebildet hat, zu werten ist. Sie war es, die die Aufklärung mit Brachialgewalt und in einer unglaublichen Naivität und Dummheit in ihren Ländern durchdrückte. Und rücksichtslos über Jahrtausende gewachsene, traditionelle Strukturen ausrottete, und die Menschen massiv entwurzelte. 

Dabei nützte sie skrupellos die individuelle und religiös motivierte Treue zum Landesfürsten aus, die die Menschen ihrer Völker zutiefst durchdrungen hatte. Sodaß sie sich gar nicht wehrten, wenn in ihre von alters her überkommenen Rechte brutal eingegriffen wurde. Erstmals mußten damals sogar die Tiroler - die als eines ihrer ältesten Rechte festgeschrieben hatten, daß sie die Waffe nur zur Verteidigung ihrer Heimat in die Hand nehmen mußten - in allen möglichen und nicht wenigen Kriegen des Kaiserhauses ihr Leben lassen.  

Maria Theresia war vielleicht die erste Herrscherin in Europa, die die aus der Aufklärung erstehende "weiche Mitmenschlichkeit", die auf rein subjektiven Gefühlen aufbaut, und jede Gestalt auflöst - welche "Entlastung" (die es ja ist, keine Frage) als "angenehm" empfunden wird - als Grundhaltung besaß. Und darauf, in der Verblüffung ihrer solcherart entstehenden "Volkstümlichkeit", ihr Image aufbaute, somit erstmals die Schizoidität zum Standardton werden ließ. Ihre Taten bauten nämlich - abstrakt, objektiv gesehen - auf dem völlig neuen Menschenbild der Moderne auf.


*301121*