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Freitag, 24. September 2010

Raum ist Beziehungsbestimmung (1)

Raum ist der definierte Abstand der Dinge zueinander, der erst in der Auffassung der Universalität des Geschöpflichen, dessen was ETWAS ist, und das es körperlich, gestalthaft ist, "den" Raum ergibt.

Was ETWAS ist, ist räumlich, und es ist durch seinen Abstand, durch seine Lage im Raum dargestellt. Darin drückt sich seine Beziehung aus. Veränderung im Raum bedeutet Relationsveränderung, und damit Veränderung des Seins, in einem riesigen Insgesamt Veränderung von allem.

Daß Bewegung im Raum mehr ist als bloße (wirkungslose) Relationsveränderung zeigt sich schon daraus, daß jede Bewegung relativ zu Gewicht und Maß Bewegungskraft verbraucht.

Und aus dieser Bewegung der Dinge heraus, in der sie sich ändern, und in der sich alles ändert, wird uns Zeit erfaßbar, wenn die Bewegung aus dem Abstraktum "herausfällt". Weil unser Erkennen "zergliedert", grenzt es die erfaßten Ausschnitte ab, im ordnenden beziehungsweise eine Ordnung zuerkennenden Urteil (nur so kann der Mensch geistig sein, erkennen!) "behäbig" ist, nicht fließend wie die Zustände der Dinge selbst. (Weshalb die unendliche Liebe - keine Zeit mehr kennt, unzeitlich ist. Zeit ist also eine Bedingung des Erkenntnisbruchs, der die "Erbsünde" war.)

Zeit ist also die Zahl des früher oder später je nach Lage im Raum, bezogen auf ein die Bewegung gliederndes Maß. So erklärt es übrigens Thomas von Aquin: Zeit ist die "Zahl der Bewegung nach dem Früher oder Später". Die, wie Feuling es weiter spezifiziert, "Bemessenheit der konkreten räumlichen Bewegung relativ zu den Distanzmaßen der Bewegungsbahn."

Weil Raum ohne Zeit, und Zeit ohne Raum also unmöglich ist, spricht die Physik von "Raumzeit", schreibt Feuling weiter, "in der alles Bewegte samt der Bewegung selbstkorrelativ, räumlich und zeitlich bestimmt sein muß, das heißt zugleich." 

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Und dann kommt noch das individuelle Erleben dazu, als dritter Faktor der "Zeit" - die "Geistzeit" mithin (Bergson).

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Die Einsteinsche Relativitätstheorie hat also der Metaphysik kein einziges neues Erkenntnismoment hinzugefügt - sie hat metaphysischem Denken (spätestens seit Aristoteles!) nur entsprochen, ja, sie hat das uralte abendländische metaphysische Denken bewiesen.




*240910*